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Brand in Freinsheim: Kriminalpolizei Neustadt ermittelte – Teelicht Brandursache

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Die Ursache des Scheunenbrands ist noch nicht geklärt.
Fotos: Ahme

Freinsheim. Ein beißender Brandgeruch liegt in der Luft. Menschen aus der Nachbarschaft, die heute Morgen um 3 Uhr die Sirene gehört haben, haben sich in der Bärengasse versammelt.

Sie beobachten die Arbeit der Feuerwehren aus der VG Freinsheim, aus Bad Dürkheim, Hassloch und Deidesheim. Die Löscharbeiten des Brandes einer Scheune und die Löschung der letzten drei Brandnester waren gegen 11 Uhr heute Morgen beendet.

Um 3.03 Uhr war die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Freinsheim zu einem Wohnungsbrand alarmiert worden. Betroffen waren eine Scheune sowie das zugehörige Wohnhaus  in der Altstadt nahe der Stadtmauer.

Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte war deutlich Feuerschein über dem Dach sichtbar. Aufgrund der Gefahrenlage (verwinkelter Gebäudekomplex) wurden die Wehren der Verbandsgemeinde sofort alarmiert. Da der Brandherd schwer zugänglich war, wurden die Feuerwehren Bad Dürkheim mit einem Steiger und die Feuerwehr Deidesheim mit einer Drehleiter nachalarmiert.

Auch ein Teleskopkran der Mannheimer Feuerwehr war vor Ort um Arbeiten durch das Dach auszuführen.

„Nur durch Öffnen der umliegenden Dächer konnte der Brand bekämpft werden“, berichtet Pressesprecher Bodo Wenngatz. Aufgrund der starken Rauchentwicklung und dem Bedarf an Atemschutzgeräten wurde der Gerätewagen Atemschutz aus Hassloch nachalarmiert. Der gesamte Gebäudekomplex und umliegende Gebäude wurden evakuiert.

Es waren 22 Personen betroffen. Verletzte gab es keine, die Ehefrau des Hausbesitzers wurde mit einem Schock ins Krankenhaus eingeliefert, berichtet ein Nachbar. Die evakuierten Bewohner wurden zur Betreuung durch das Rote Kreuz in der Verbandsgemeindeverwaltung untergebracht.
110 Einsatzkräfte der Feuerwehr mit 25 Fahrzeugen, 20 Einsatzkräfte des DRK mit 10 Fahrzeugen, 6 Polizisten mit Fahrzeug und ein Kriseninterventionsteam mit drei Einsatzkräften plus Fahrzeug waren vor Ort.

„Durch das Löschwasser sind wohl einige Gebäude in Mitleidenschaft gezogen worden“, weiß man in der Nachbarschaft. Auch das Friseurgeschäft muss wohl die nächsten Wochen aus diesem Grund geschlossen bleiben. Ein kleiner Verbindungsweg zu den Häusern Bärengasse 26, 28, 30 sowie Im Kitzig 1,4 und 6, ist abgesperrt. Das Betreten eben jener Häuser ist verboten. „Gefahr für Leben und Gesundheit- Einsturzgefahr“ ist auf dem Warnschild zu lesen.

Nachtrag vom 10. Dezember: Teelicht war die Ursache

Nach einer Untersuchung durch einen Brandsachverständigen wurde jetzt  bekannt, dass ein an sich harmloses Teelicht den Scheunenbrand verursacht hat. Das Teelicht stand wohl auf einem Tisch, an dem am Abend zuvor die Hauseigentümer noch gefeiert hatten. Anscheinend wurde nicht bemerkt, dass die Tischplatte unter einem Teelicht schon leicht angesengt war, sodass im Lauf der Nacht sich ein offenes Feuer ausbreiten konnte.

Der Sachverständige schätzt die Höhe des Schadens auf mehrere hunderttausend Euro, wenn nicht sogar bis zu einer Million. (desa)

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