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Bildungsministerin Stefanie Hubig beim Tag der Nachhaltigkeit an IGS Wörth – Begrenztheit von natürlichen Ressourcen vor Augen geführt

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Bildungsministerin Stefanie Hubig (li.) und Landtagsabgeordnete Katrin Rehak-Nitsche probieren.
Fotos: Lumi

Wörth – Einen großen bunten Querschnitt praktischer Beispiele für nachhaltige Entwicklung konnten die zahlreichen Besucher beim Gang über den „Marktplatz der Nachhaltigkeit“  an der IGS Wörth bestaunen.

Sie ist eine der 80 BNE (Bildung für Nachhaltige Entwicklung)-Schulen in Rheinland-Pfalz. Schon seit über 15 Jahren befasst sich die Schule – auch als damalige Regionale Schule – mit den Themen Umwelt, nachhaltiges Handeln und Energiesparen in verschiedenen Unterrichtsfächern und fächerübergreifend.

Deshalb hatte sich Bildungsministerin Stefanie Hubig zu einem Besuch in der Schule speziell zum Thema Nachhaltigkeitsbildung angesagt. Die IGS hatte dazu Projekttage abgehalten, um die Ergebnisse am „Tag der Nachhaltigkeit“ zu präsentieren.

Acht weitere BNE-Schulen aus der Region stellten ihre Beiträge zur Nachhaltigkeitsbildung ebenso auf dem Schulgelände vor. Am Vormittag hatten sich die rheinland-pfälzischen BNE-Berater zu einer Fortbildungsveranstaltung mit dem Titel „Zukunftsfähig unterrichten“ bei verschiedenen Workshop-Angeboten zu Projekten und Arbeitsfeldern der Nachhaltigkeitsbildung eingefunden.

„Die IGS Wörth zeigt uns, wie Nachhaltigkeit zur geübten, zur ganz normalen, zur alltäglichen Praxis werden kann. Sie hat Nachhaltigkeit zur Querschnittsaufgabe ihrer schulischen Arbeit gemacht“, lobte die Ministerin.

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Schulleiter Engel und Kehrdienst.

Das Beispiel des Schulgartens, wo der Auftakt zum Fest der Nachhaltigkeit mit dem Schulchor und der Band stattfand, sei schon ein sichtbares Zeichen für gelebte Bildung für nachhaltige Entwicklung. Er sei ein Ort zum Lernen mit allen Sinnen, ein Ort, der ökologische Kreisläufe erfahrbar mache. Er lasse auch viel Raum für ein kreatives Miteinander, so die Ministerin.

Schulleiter Jörg Engel hatte an praktischen Beispielen aus dem Schulalltag und unter Einbeziehung der Theatergruppe der 6. Klassen die Verankerung der Nachhaltigkeit an der IGS aufgezeigt. Landrat Dr. Fritz Brechtel freute sich, dass dieses Thema so intensiv behandelt, der Gedanke so aktiv in der Schule durchgeführt werde.

Beim Rundgang zusammen mit der neuen Landtagsabgeordneten Dr. Katrin Rehak-Nitsche durch den Schulgarten, über die überdachten Pausengänge, ins Foyer und verschiedene Säle konnten über 40 Projekte der IGS Wörth und mehrere Beiträge der teilnehmenden BNE-Schulen bewundert werden.

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„Kuhle Milch“ vom Bauer.

Auch die Ministerin und die Abgeordnete  probierten Milch vom Bauern, selbst gebackenes Brot, selbst produzierte Marmelade, Honig oder Schokolade und wurden bei einem Spiel zum Problem „Plastik im Meer“, das von Schüler der 11.Klassenstufe entworfen war, mit einbezogen.

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Die Klasse 5b war beim Thema „Regional hat Vorfahrt“ zum Landwirt Bellaire nach Neupotz mit Bahn und Bus zusammen mit ihren beiden Tutorinnen gefahren und hatte Einblick ins Melken nehmen können, was für viele Schüler etwas ganz Neues war. „Das war sehr spannend und die Milch war so lecker“, erzählen Patrick und Fabian.

Dass Schule ohne Papier nicht geht, stellten Schüler der 6c fest, wie Tutor Paul König erläutert. Sie stellten aus alten Zeitungen Recycling-Papier her, das sie beschrifteten. „Eine wasserintensive Sache. Es lässt sich  nicht wie auf gekauftes Papier schreiben“, merkten sie an.

Die Klasse 9d hatte in Wörth im Einkaufszentrum eine Umfrage zum Konsumverhalten mit zehn Fragen gestartet. Dabei ging es um die Verkehrsmittel, mit denen die Befragten gekommen sind – die meisten zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Sie brachten auch eigene Körbe oder Taschen mit.

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Bei Bio-Produkten und Fleischverzehr sah es „Halbe-Halbe“ aus – berichteten die Schüler. Sie spielten auch ein kleines Theaterstück, um bewusstes Konsumverhalten zu zeigen, indem sie Rinderbraten aus Argentinien oder den Verzehr von Erdbeeren an Weihnachten ablehnten.

 

Das seit vielen Jahren bekannte Schwarzlichttheater der IGS hatte extra ein neues Programm mit dem Michael Jackson –Song „Heal the world“ zu dieser Problematik mit der Leiterin Susanne Nachbar – Geiger einstudiert.

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Ein Highlight der Präsentationen war auch das klassenübergreifende Projekt der 10.Klassen unter Leitung von Anna Schüssler „Upcycling: Mode, Kunst & Möbel aus Recyclingmaterialien“.

Gruppen mit mehreren Schülern haben aus gestifteten Holzpaletten Sitz- oder Liege- Garnituren gebastelt oder alte Stühle mit Decopatch in verschiedenen Mustern verändert und bemalt.

Max Klöffer erklärt, wie er zusammen mit Jonas Karcher, Vaso Bekir, Nadja Menges und Hannah Kölmel drei Paletten bearbeitet, durchgeschnitten, zusammengeschraubt und die vierte als Lehne abgeschliffen hat.

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Eine neue Bank

Was ist eine BNE-Schule?

Was eine BNE-Schule ist und was diese Schulen  so alles tun, um die von der UN vorgegebenen Ziele der Agenda 2030 zur nachhaltigen Entwicklung zu erfüllen, erzählt  im Schulgarten Lehrer Martin Kleist. Er ist als BNE-Landesberater am Pädagogischen Landesinstitut und  als BNE-Beauftragter an der IGS tätig.

„Ich  muss in der Südpfalz für die 40 BNE-Schulen Netzwerktreffen und Fortbildungsveranstaltungen organisieren und die Schulen zur nachhaltigen Bildung beraten. Jetzt fand in Wörth die erste landesweite Tagung im Süden, wo das größte Netzwerk besteht, an unserer IGS statt. Wir sind eine wegweisende Schule mit einem beispielgebenden Nachhaltigkeitskonzept“, sagt er.

Den Schülern werde die Begrenztheit und die Wertigkeit der natürlichen Ressourcen vor Augen geführt, „sie werden für ihr eigenes Konsumverhalten sensibilisiert, für die Erhaltung einer lebenswerten Umwelt“, versucht Kleist klar zu machen.

Das konnte man dann alles bei einem Rundgang durch die Präsentationen sehen, wo auch die anderen acht Schulen dabei waren. Die Lehrerin des OHG Landau, Jutta Dreisigacker, berichtet von ihrem Projekt „Energiesparen in den Familien“, das im NAWI-Unterricht begleitet wird und dabei ein Energiekönig und eine Energiekönigin „gekrönt“ werden, von den Bienen an der Schule und der neuen „Imker-AG“ sowie von der kommenden Verschönerung des Schulhofs.

Aus Landau waren noch die Nordringschule (Baumlehrpfad), und die Freie Montessorischule (Fair trade-Laden) vertreten. Ebenso präsentierten sich die Hainbuchenschule Hagenbach (Apfelwoche), die Grundschule Bellheim (Schulgarten), das Gymnasium Edenkoben (Dauerfruchtbare Erde) ,das Käthe-Kollwitz Gymnasium Neustadt (Streuobstwiesen) und die St.Laurentiusschule Herxheim Schulgarten, Streuobstwiesen, Kräuter, Blüten, Früchte). (lumi)

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Alles selbst produziert….

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