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Bienwaldmarathon in Kandel: Simon Stützel und Nina Chydenius gewinnen Marathon, Michael Ohler und Jessica Göttel verteidigen Pfalzmeister-Titel

Start zum Internationalen Bienwaldmarathon. Archivbild Pfalz-Express [1]

Start zum Internationalen Bienwaldmarathon.
Archivbild Pfalz-Express

Kandel – 1.842 Läufer gingen in Kandel am Wochenende beim Bienwaldmarathon an den Start.

Pünktlich um 10 Uhr schickten im Beisein der ehemalige Landesvater Kurt Beck zusammen mit regionalen Politikern die bunte Läuferschar mit dem Startschuss auf die Strecke. Läufer aus 20 Nationen, darunter ein ganzer Bus aus der Partnerstadt Reichshoffen, enteilten Richtung in Bienwald.

Rennverlauf Halbmarathon

Der Halbmarathon war dieses Jahr dominiert von Debütanten. Alle drei Erstplatzierten, sowohl Männer als auch Frauen, liefen zum ersten Mal in Kandel. Bei den Männern bildete sich vom Start weg eine Dreiergruppe an der Spitze.

Mit den beiden favorisierten Läufer aus Eritrea konnte bis KM 18 nur der für die LG Braunschweig startende Andreas Kuhlen mithalten. Mit seiner Zeit von 1:09:10 h lag er nur 14 Sekunden hinter dem Sieger Addisu Tulu Wodajo. Zweiter wurde Getachew Endisu mit einer Zeit von 1:09:04 h.

Bienwaldmarathon - Sieger Halbmarathon 2017 [2]

Auch im Frauenwettbewerb ging der Sieg über die Grenze, wenn auch nicht so weit weg wie bei den Männern. Latifadie Schuster (ASL Robertsau) aus Frankreich freute sich im Ziel nicht nur über den Sieg, sondern auch über eine neue persönliche Bestzeit. Bei 1:18:54 h blieb bei ihr die Uhr stehen. Ihr folgte, mit einer Zeit von 1:23:49 h, die Schweizer Grundschullehrerin Corinne Grieder auf dem zweiten Platz.

Rennverlauf Marathon

Der Marathon hat mit dem Favoriten und letztjährigen Halbmarathonsieger Simon Stützel (Landau Running Company) den mit Spannung erwarteten Sieger gefunden. Selbst ein Magen-Darm-Infekt konnte ihn nicht bremsen. Mit einer Zeit von 2:28:50 h unterbot er den Vorjahressieg von Richard Schumacher um fast 2 Minuten. Der zeigte sich im Ziel als fairer Sportsmann und gönnte dem angeschlagenen Erstplazierten den Sieg.

Nina Chydenius [3]

Nina Chydenius

Eine beeindruckende Leistung zeigte auch die Siegerin der Frauenwertung. Locker und leichtfüßig passierte die Finnin Nina Chydenius in 2:50:13 h die Ziellinie. Eine Zeit, die man in Kandel schon lange nicht mehr gesehen hat.

Den zweiten Platz mit einer Zeit von 3:00:30 h sicherte sich die 25 Jahre ältere Claudia Maier vom VfB Friedrichshafen.

Pfalzmeister dieselben wie im letzten Jahr

Die in den Bienwald-Marathon eingebundene Pfalzmeisterschaft versprach ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem Titelverteidiger Michael Ohler vom gastgebenden TSV1886 Kandel und BWM-Sieger 2015 Oliver Trauth vom TV Herxheim zu werden. Bis zum Wendepunkt in Schaidt bei KM 18 war das auch der Fall. Dann musste der mit einer Achillessehnenreizung angetretene Oliver Trauth das Tempo reduzieren, um den Lauf überhaupt beenden zu können.

Michael Ohler nutzte die Chance und konnte mit einer Zeit von 2:40:18 h die Pfalzmeisterschaft verteidigen. Nächste große Herausforderung für ihn ist der „Western States Endurance Run“, ein 100 Meilen Trail mit heftigen Steigungen in der Kalifornischen Gluthitze.

Wie bei den Männern konnte auch die amtierende Pfalzmeisterin Jessica Göttel, startend für den 1. FC Kaiserslautern, ihren Titel erfolgreich verteidigen., zeigte sich aber mit ihrer Zeit von 3:32:23 h unzufrieden.

Oliver Trauth und Michael Ohler (li.) [4]

Oliver Trauth und Michael Ohler (li.)

Fazit des Veranstalters

Jedes Jahr ist anders und bleibt durch gute und weniger gute Ereignisse in Erinnerung. Was der Veranstalter dieses Jahr perfekt hinbekommen hat, war das Wetter. Der Kritik des letzten Jahres, dass um 14 Uhr der Kuchen leer war, wurde mit einer Backoffensive begegnet. 200 hausgemachte Kuchen ließen in diesem Punkt keine Wünsche offen.

Einen Wermutstropfen gibt es dennoch zu beklagen. Durch das Fernbleiben des Sponsors „Erdinger alkoholfrei“ war die Zielverpflegung zeitweise überlastet. Wartezeiten von einigen Minuten, um an Getränke zu kommen, seien nicht akzeptabel.

Der Veranstalter gelobt Besserung und hofft im nächsten Jahr wieder mit dem Sponsor rechnen zu können oder die Zielverpflegung deutlich auszubauen. (nw/red)

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