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BI Landau-Südpfalz und Bürgerinitiative Energieforum Rohrbach & Insheim e.V.: „Forum Geowärme“ – eine Mogelpackung?“

Werden am Geothermie-Forum nicht teilnehmen: Thomas und Monika Hauptmann, sowie Werner Müller und Ute Bauer, 2. Vorsitzende der BI Rohrbach/Insheim (v.l.n.r.). Foto: Pfalz-Express/Ahme [1]

Werden am Geothermie-Forum nicht teilnehmen: Thomas und Monika Hauptmann, sowie Werner Müller und Ute Bauer, 2. Vorsitzende der BI Rohrbach/Insheim (v.l.n.r.).
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Germersheim/Landau. Das „Forum Geowärme“* trifft sich am Montag, 27. März ab 18.30 Uhr  im Bürgersaal Germersheim.

Auch die Bürgerinitiative Geothermie Landau-Südpfalz e.V. und Bürgerinitiative Energieforum Rohrbach & Insheim e.V. erhielten eine Einladung und den Empfehlungskatalog der DeutschenErdwärme GmbH & Co.KG (DEW), anhand dessen die Themen induzierte Seismizität, Versicherungs-/Haftungsfragen, Ombudsmann-Verfahren am 27. März diskutiert werden sollen.

Werner Müller von der BI Geothermie Landau-Südpfalz e.V. schildert in einem Statement seine Beweggründe und die der anderen Unterzeichner, und er schreibt, warum man an diesem Forum nicht teilnehmen wird.

Im Wortlaut: „Im Nachgang zur gescheiterten Mediation zur Geothermie in Rheinland – Pfalz wurde durch die damalige Landesregierung unter der Ägide der damaligen Wirtschaftsministerin Eveline
Lemke (Grüne) das „Geothermie – Forum“ der Landesregierung ins Leben gerufen.

Die satzungsgemäße Teilnahmeberechtigung war auf den kleinen Kreis der Unterzeichner
der Mediation beschränkt, kritische Bürgerinitiativen waren bestenfalls als Gäste geduldet
und konnten lediglich Sachfragen stellen, deren Beantwortung im Ermessen der
Veranstalter lag.

Ziel war es von Anfang an die Tiefe Geothermie nicht in Frage zu stellen, sondern deren
Kritiker in einen Prozess zu integrieren der letztendlich in die Implementierung dieser
fragwürdigen Technologie münden sollte. Kurz, die Durchsetzung der Geothermie war das
erklärte Ziel, die Verhinderung nie ein Thema.

Regularien und Grenzwerte sollten eine
trügerische Sicherheit vorgaukeln und die pauschale Rechtfertigung für den massiven
Eingriff in die Geologie des Oberrheingrabens liefern. Risikofrei für die Betreiber solcher
Projekte, mit vollem Risiko für die Bürger in der Nachbarschaft.

Die Ergebnisse sind bekannt, die Projekte Landau und Insheim dümpeln als leckgeschlagene Fracks einer sinnlosen Technologie, die sich nur über die hohen Subventionen rechnet und durch den
politischen Willen rechtfertigt, vor sich hin.

Nahmen die beiden Bürgerinitiativen „BI Geothermie Landau – Südpfalz e. V.“ und „BI
Energieforum Rohrbach & Insheim e. V.“ anfangs noch als Beobachter an dieser
Veranstaltung teil, zogen sich beide Bürgerinitiativen 2016 aus dem Geothermie – Forum
zurück.

Einer der Gründe für den Rückzug war der Wille, das fragwürdige Geothermie –Forum durch die Anwesenheit der beiden Initiativen, den einzigen die über konkrete Erfahrungen mit der Geothermie – Lobby verfügen, nicht aufwerten zu wollen. Inzwischen sind auch Initiativen, die dem Forum bislang aufgeschlossen gegenüberstanden, der Meinung, dass sich die Veranstaltung überlebt hat und zweifeln an deren Sinnhaftigkeit.

Wurde noch vor einem Jahr von der damaligen Landesregierung kolportiert die „Tiefe Geothermie“ sei in Rheinland – Pfalz kein Thema mehr, verursachen jetzt die Bestrebungen eines Unternehmens mit dem Namen „Deutsche Erdwärme“ (DE) in der Region Südpfalz für
Aufregung, will dieses Projektentwicklungsunternehmen doch bei Lustadt ein neues
Geothermie – Projekt auf den Weg bringen.

Die Hintermänner der DE und des dort tätigen Geschäftsführers, Lutz Stahl, bleiben dabei weitgehend im Dunkeln.

Ähnlich wie das oben beschrieben „Geothermie – Forum“ der Landesregierung will Stahl
Vertrauen schaffen, indem er versucht Betroffen zu Beteiligten umzufunktionieren.

Dabei wählt er die gleiche, selektierende Taktik, wie weiland die Landesregierung. Nur Eingeladene und angemeldete Gäste können an der als „Forum Geowärme“ getarnten Werbeveranstaltung teilnehmen. Die dort auftretenden Protagonisten sind weitgehend identisch mit den Fachleuten, die auch bei der Veranstaltung der Landesregierung Vertrauen schaffen und Lobby – Arbeit übernehmen sollten.

Eine Einladung an den Vorsitzenden der „BI Geothermie Landau – Südpfalz e. V.“ erfolgte
offensichtlich erst, nachdem bei einer Info – Veranstaltung in Westheim sich wohl die
Erkenntnis einstellte, dass man an der Landauer BI nicht vorbeikommen kann, ohne sich
unglaubwürdig bezüglich der Aussagen zur angeblichen Transparenz zu machen.

Schon die Einladung macht stutzig, erfolgt diese doch durch eine Frau Dr. Cornelia Nicklas,
die als Leiterin des „Bereich Recht“ der „Deutschen Umwelthilfe e. V.“ zeichnet. Das
schafft wenig Vertrauen.

Vor dem Hintergrund des oben gesagten wird kein Vertreter der beiden Südpfälzischen BI´s, Landau und Rohrbach / Insheim, an der Veranstaltung am 27. März teilnehmen.

Wir legen großen Wert auf unsere Unabhängigkeit und lassen uns nicht auf konspirativ
anmutende, exklusive Veranstaltungen hinter verschlossenen Türen locken, um dieser eine
scheinbare Legitimation durch unsere Anwesenheit zu verschaffen und dadurch
aufzuwerten.

Die Bereitschaft an einer öffentlichen Podiumsdiskussion aktiv teilzunehmen, haben wir bereits signalisiert.

Bürgerinitiative Geothermie Landau-Südpfalz e.V.

Bürgerinitiative Energieforum Rohrbach & Insheim e.V.

Ute Bauer

Thomas Hauptmann

Werner Müller

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