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Betrügerische Bettler nicht nur in der Großstadt: Auch in Landau wird illegal gesammelt

 

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Mit der Sammelbüchse in der Hand, meist noch mit der Aufschrift einer caritativen Einrichtung, treiben die Gauner ihr Unwesen in deutschen Städten. Foto: Günther Richter/pixelio.de

 

Landau. Angeblich sammeln sie Spenden für Behinderte. Sie sitzen mit Sammelbüchsen in den Fußgängerzonen der Städte und betteln: Rumänen und Bulgaren, deren Anlaufziel hauptsächlich Großstädte sind, die aber auch in kleineren Städten tätig sind.

Dortmund kann ein Lied davon singen. Zwar versucht die Caritas dort, diese Menschen zu integrieren. Was aber fast unmöglich ist, denn sie können zwar ohne Visum nach Deutschland reisen, dürfen aber hier nur selbstständig tätig sein. Da es Menschen ohne Berufsausbildung sind, zum großen Teil sogar Analphabeten, gibt es für sie kaum eine andere Möglichkeit als die illegale Bettelei.

Die Fälle häufen sich, so zum Beispiel in Traunstein, wo aktuell für ein gemeinnütziges Zentrum für Taubstumme oder Behinderte gesammelt wurde. Hier warnt die Polizei die Bevölkerung davor, „an zwielichtige Personen zu spenden und bittet darum, „solche Personen sofort zu melden, insbesondere, wenn diese aggressiv auftreten.“ Wie der „Rhein-Neckar-Blog“ meldet, ermittelt die dortige Polizei wegen „Sammlungsbetrug“ seit Anfang Januar 2013 in bislang 21 Fällen gegen eine rumänische Bettlergruppierung.

Die Männer und Frauen stünden im dringenden Verdacht, seit Januar 2013 unberechtigt für eine namentlich bekannte Hilfsorganisation in Heidelberg und dem südlichen Rhein-Neckar-Kreis, Spenden für Taubstumme und Behinderte gesammelt zu haben.

Landau: Kinder und angeblich Taubstumme unterwegs

In Landau wurde im Januar ein 13jähriges Mädchen aus Osteuropa beim Ladendiebstahl erwischt, das auch eine Sammelliste mit sich führte. Obwohl Niemand aus der Bevölkerung Anzeige erstattete, ging die Polizei davon aus, dass „in betrügerischer Absicht Geld von Passanten in der Fußgängerzone eingesammelt wurde“.

Nun also ein neuer Fall des bandenmäßigen Betrugs in Landau. Am Mittwochnachmittag gegen 17.30 Uhr wurde der Polizeiinspektion Landau angezeigt, dass sich auf dem Parkplatz eines Einkaufsmarktes in der Johannes-Kopp-Straße, zwei männliche Personen befänden, die sich für Taubstumme ausgäben und die Passanten um Geld anbetteln würden. Bei Eintreffen der Streife versuchten sich die Personen zu entfernen, konnten aber gestellt werden. Aus einer von den Verdächtigen weggeworfenen Sammelliste ergab sich, dass mehrere gutgläubige Spender für eine nicht existente Behindertenorganisation Geldbeträge gespendet hatten.

Weitere Ermittlungen ergaben zudem, dass die beiden osteuropäischen Männer bereits mehrfach wegen Sammlungsbetrug in Erscheinung getreten waren. Eine behördliche Sammelgenehmigung lag nicht vor und die beiden Männer waren auch nicht taubstumm. „Beide wurden wegen Verdacht des Betruges beanzeigt und nach Einbehaltung einer Sicherheitsleistung auf freien Fuß gesetzt“, so die PI Landau.

Zeugen der Sammelaktion aber auch weitere Geschädigte, die sich bisher bei der Polizei noch nicht gemeldet haben, werden gebeten, sich mit der Polizeiinspektion Landau unter 06341-2870 in Verbindung zu setzen.

Einzelne Pressemitteilungen der Polizei weisen auf eine immer größer werdende Belastung in Deutschland hin. Immer mehr Menschen flüchten aus ihrer Heimat, man spricht von einer Armutsflucht nach Deutschland. Innenminister Friedrich sieht für die Zukunft große Schwierigkeiten und befürchtet, dass die Entwicklung so weiter gehen wird, „wenn wir nicht gegensteuern“ (Interview Rheinische Post). In diesem Interview sagt er weiter:

„Wenn die Menschen in den Ländern Europas in großer Zahl dorthin gehen, wo es die meisten Sozialleistungen gibt, dann bekommen wir in Deutschland ein großes Problem.“ (desa)

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