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Berlinale-Chef fühlte sich von Harvey Weinstein unter Druck gesetzt

Der Chef der Berlinale, Dieter Kosslick.
Foto: dts nachrichtenagentur

Berlin – Berlinale-Chef Dieter Kosslick fühlte sich von Hollywood-Produzent Harvey Weinstein unter Druck gesetzt.

Weinstein habe „stalinistische Einschüchterungstaktiken“ benutzt, um auf der Berlinale bestimmte Filme unterzubringen, sagte Kosslick dem „Tagesspiegel“. Am Telefon habe Kosslick mitgehört, wie Weinstein zu seinem Assistenten gesagt habe: „Wir machen ihn fertig!“

Von den sexuellen Übergriffen des Hollywood-Produzenten habe er allerdings nichts gewusst. Zudem habe Joschka Fischer einmal seinen größten Scoop als Filmfestivaldirektor vereitelt, so der Berlinale-Chef.

Im Jahr 2003 wollte Kosslick anlässlich eines Dokumentarfilms den kubanischen Staatschef Fidel Castro einladen. Doch der damalige Bundesaußenminister Fischer intervenierte und rügte ihn nach einem Abendessen: „Das machen Sie nicht noch mal, den Fidel Castro einzuladen, wenn wir gerade vor dem Irakkrieg stehen.“

Am 7. Februar wird Kosslick seine letzte Berlinale eröffnen. 18 Jahre stand er an der Spitze der Internationalen Filmfestspiele. Trotz „Mega-Stress, Desastern und Depressionen“ habe er letztlich nie seine gute Laune verloren.

Am roten Teppich habe er manche merkwürdige Begebenheit erlebt. Als ihn Nicole Kidman 2003 fragte, wie es ihm gehe, antwortete Kosslick: „Ich glaube, ich habe Mundgeruch.“ Dann trat er noch auf die Schleppe der Schauspielerin, „und wir waren Freunde“, sagte Kosslick. (dts Nachrichtenagentur) 

Berlinale
Foto: dts Nachrichtenagentur

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