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Bellheim: Historisches Sandkreuz restauriert

Foto: Alfred Gadinger

Bellheim – Das historische Sandsteinkreuz auf dem Kirchplatz bei der Pfarrkirche St. Nikolaus, auch das Bellheimer Missionskreuz genannt, steht nach aufwändiger und umfassender Restaurierung wieder an seinem angestammten Platz.

Das Kreuz wurde im Jahr 1893 vom damaligen Dekan und Geistlichen Rat, dem späteren Prälaten und päpstlichen Geheimkämmerer Johannes Storck gestiftet. Prälat Storck war von 1869 bis 1913 Pfarrer von Bellheim.

Das aus hellem Sandstein bestehende Missionskreuz war von Bildhauer Gottfried Renn aus Speyer geschaffen und hat alle Wirren der Zeit überstanden. Jedoch zeigten sich zuletzt insbesondere bei den Befestigungen, also an den Stellen, wo der steinerne Korpus an das Kreuz montiert wurde, durch die fortschreitende Korrosion gravierende Schäden, ebenso am Korpus und Kreuzstamm.

Die Bildhauer- und Sanierungsarbeiten wurden von Steinmetz und Bildhauermeister Stephan Hoffmann aus Knittelsheim vorgenommen, der ganze Arbeit geleistet hat.

Die Kosten in Höhe von 10.000 Euro wurden  vom  Verein zur Erhaltung kircheneigener Gebäude übernommen, wofür sich Pfarrer Thomas Buchert sehr dankbar zeigte. Großen Dank, so Buchert, gelte  auch dem Kath. Frauenbund für die Spende von rund 500 Euro und dem Kath. Arbeiterverein der 4.500 Euro beigesteuert hat.

Wechselhafte Geschichte

Zu Füßen des Kreuzes hat sich in der Vergangenheit schon sehr viel abgespielt. Auf dem heutigen Kirchplatz tummelten sich die Kinder der Volksschulen. In den ersten Monaten des ersten Weltkriegs diente der Platz als Musterungs- und Appellplatz. Das Kreuz „sah“ die Entfernung der Kirchenglocken während des ersten Weltkriegs, durfte aber auch am 30. November 1924 die Einweihung der Ersatzglocken erleben.

Der gesamte Verkehr zum ‚damaligen Bürgermeisteramt, zuletzt war das die Schwesternwohnung, wickelte sich bis 1935 über den Kirchplatz ab.

Das Missionskreuz besteht aus dem Sockel mit einer Höhe von 1,80 Meter und dem Kreuz selbst, mit 2,90 Meter. Der Sockel trägt auf der Seite zur Hauptstraße die Aufschrift: „Rette deine Seele“.

An der östlichen Seite ist der Stifter vermerkt: Gestiftet von Johannes Storck, Dekan u. bischöfl. Geistl. Rath, seit 1. Sept. 1869 Pfarrer dahier“. Auf der Rückseite ist zu lesen: „Hier war bis zum Jahre 1582 der Katholische Gottesacker“ während die Westseite die Inschrift trägt: „Zur Erinnerung an die hl. Mission, welche von den Vätern aus dem ehrwürdigen Kapuzinerorden vom 12. bis 19. März 1893 hier abgehalten wurde“.

Ein zweites Feld auf der gleichen Seite erinnert an die Mission vom 4. bis 11. Dezember 1904  und vom 4. bis 11. Dezember 1910, die alle unter Prälat Storck stattfanden.

Die Segnung  des Kreuzes ist am Sonntag, 15. September, einen Tag nach dem Fest „Kreuzerhöhung“ im Anschluss an den Pfarrgottesdienst sein, der um 9 Uhr beginnt. (mg) 

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