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Bellheim: Heiner Geißler und Weihbischof Georgens würdigen 125 Jahre Katholischen Arbeiterverein

Angeregte Unterhaltung: Heiner Geißler, Weihbischof Georgens, Pfarrer Buchert. Fotos: v. privat [1]

Angeregte Unterhaltung: Heiner Geißler, Weihbischof Georgens, Pfarrer Buchert.
Fotos: v. privat

Bellheim – Weihbischof Otto Georgens und Ex-Minister Dr. Heiner Geißler haben an den Jubiläumsfeierlichkeiten zum 125-jährigen Bestehen des Katholischen Arbeitervereins teilgenommen.

Während des Gottesdienstes sagte der Weihbischof, die Worte aus der Apostelgeschichte „was steht ihr da und schaut zum Himmel“, träfen nicht auf den Arbeiterverein zu, der in all den Jahren seines Bestehens immer nach vorne geschaut habe.

Er sei gerne nach Bellheim gekommen, um einem Verein zu gratulieren, der nicht stehen geblieben sei. Wer stehen bleibe, den bestrafe das Leben. Sein Wunsch sei es, dass der Katholische Arbeiterverein den eingeschlagenen Weg weiter gehe, so Georgens.

V.li.: Diakon Hanspeter Imhoff, Weihbischof Otto Georgens, Pfarrer Thomas Buchert. [2]

V.li.: Diakon Hanspeter Imhoff, Weihbischof Otto Georgens, Pfarrer Thomas Buchert.

Anschließend wurde im Pfarr- und Jugendheim St. Michael gefeiert.

Für Musik sorgten das Jugendensemble des Musikvereins, der Frauen- und Männerchor des Gesangvereins Frohsinn unter Leitung von Edwin Knaus und der Pianist Helmut Buob.

Geißler: Bellheimer Katholischer Arbeiterverein „etwas ganz Besonderes“

Festredner war Heiner Geißler. Dieser wies darauf hin, dass der Katholische Arbeiterverein Bellheim im selben Jahr gegründet worden sei, in dem Papst Leo XIII. die erste Sozialenzyklika „Rerum novarum“ verfasst und damit neue Maßstäbe der kirchlichen Sozialverkündung gesetzt habe.

Gleichzeitig verwies Geißler auf Bischof Ketteler, der in den Jahren zuvor schon auf die damaligen Missstände in der Arbeitswelt und auf die Verelendung der Arbeiterfamilien im angehenden Industriezeitalter hingewiesen habe.

Er sei froh, so Geißler, dass es Menschen gegeben habe, die reagiert und Verantwortung für ihre Mitmenschen übernommen hätten. Dies sei auch in Bellheim der Fall gewesen, wo man sich in beispielhafter Weise um die Arbeiterschaft gekümmert habe.

Insoweit sei der Arbeiterverein etwas ganz Besonderes, das es nicht überall gebe. Dort haben man nachdrücklich „Nächstenliebe im Sinne des Evangeliums praktiziert.“

Kath. Arbeiterverein Bellheim Dr. Geißler bei seiner Festrede [3]

Ohne Ehrenamtliche „arm dran“

Präses Pfarrer Thomas Buchert dankte Geogens für die Übernahme der Schirmherrschaft und Geißler für die facettenreiche Festrede.

Den Mitgliedern des Jubelvereins, die sich in den Dienst der Gemeinschaft stellen und sich im Pfarrleben ehrenamtlich engagieren, sprach er Dank und Anerkennung aus. Wann immer sie gebraucht würden, seien sie zur Stelle, ob bei Arbeitseinsätzen am Pfarrhaus, der Kirche, im Pfarrheim oder bei kirchlichen Anlässen, so Buchert: „Ohne Ihre Mithilfe wäre der Verein, aber auch die Pfarrgemeinde, arm dran.“

Vorsitzender Gadinger: Jüngere Mitglieder willkommen

„Der Katholische Arbeiterverein hat dann eine Zukunft, wenn es gelingt, jüngere Frauen und Männer sowie junge Familien für die Arbeit und das Anliegen des Vereins zu interessieren und sie als Mitglied oder für eine Mitarbeit zu gewinnen“, so Vorsitzender Alfred Gadinger

Gadinger wies darauf hin, dass sich der Arbeiterverein seit einigen Jahren auch für nicht katholische Christen geöffnet habe.

Gadinger weiter: „Es ist mein Wunsch, dass dieses Jubiläum nicht nur Ausdruck des Stolzes über das bisher Erreichte ist, sondern zugleich auch Ansporn und besondere Verpflichtung für die Zukunft.“  (mg/red)

Männerchor des GV Frohsinn Bellheim. [4]

Männerchor des GV Frohsinn Bellheim.

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