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Bekannte Landauer Kommunalpolitikerin feiert Geburtstag: Elisabeth Morawietz wird 75

Elisabeth Morawietz wird 75 Jahre.
Quelle: spd arzheim

Landau. Die SPD-Kommunalpolitikerin Elisabeth Morawietz aus Landau-Arzheim wird am 22. Oktober 75 Jahre alt. Die ehemalige Landauer Stadträtin gehörte von 1989 bis 2009 dem Bezirkstag Pfalz an.

Dort war sie, zeitweise als Vorsitzende, im Ausschuss für Schule und Weiterbildung tätig; darüber hinaus engagierte sie sich im Verwaltungsrat des Pfalzklinikums für Psychiatrie und Neurologie und war zehn Jahre lang Mitglied im Ausschuss für pfälzische Geschichte und Volkskunde.

Elisabeth Morawietz wurde 1944 im pommerschen Misdroy/Wollin geboren und kam über Greifswald nach Westberlin. Nach dem Abitur studierte sie an der Freien Universität Berlin Geschichte und Politische Wissenschaften und machte 1969 ihr Magisterexamen.

Es folgte eine Beschäftigung an der Mainzer Universitätsbibliothek, sodann als Lehrerin an einem Landauer Gymnasium. 1972 gab sie ihren Beruf aus familiären Gründen auf. Seitdem war die Mutter zweier Söhne in der ehrenamtlichen und politischen Arbeit aktiv.

Zunächst betätigte sie sich im Arzheimer Ortsbeirat. Von 1979 bis 2009 gehörte sie dem Landauer Stadtrat an, 1998 wurde sie zur SPD-Fraktions- sowie Stadtverbandsvorsitzenden gewählt. Sie setzte sich auch für gewaltbedrohte Frauen und Kinder ein.

So gehört sie zu den Gründungsmitgliedern des Trägervereins „Frauenzufluchtsstätte Südpfalz“, der seit 1993 ein Frauenhaus in Landau unterhält. 2007 wurde sie mit der Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz und der Wilhelm-Dröscher-Plakette des SPD-Landesverbandes Rheinland-Pfalz geehrt. Der Bezirksverband Pfalz zeichnete sie 2009 mit dem Wappenschild aus.

Der Pfalz-Express gratuliert herzlich und möchte gerne Folgendes von der Jubilarin wissen:

Wie geht es Ihnen?
Danke der Nachfrage. Mir geht es gut – altersgemäß, wie ich immer hinzufüge.

Welchen Hobbys gehen Sie nach?
Ich habe viel Zeit für meine Familie, für meine Enkel, aber auch für mich. Und das genieße ich.

Wie hat sich das Frauenhaus inzwischen entwickelt?

Das Frauenhaus hat sich weiterhin gut entwickelt. Es ist ein wichtiger und unverzichtbarer Bestandteil des sozialen Netzwerkes in Landau und der Südpfalz. Ich bin glücklich, dass weiterhin engagierte Frauen im Träger – und im Förderverein tätig sind.

Was sind denn Themen, die Sie momentan besonders berühren (weltgeschichtlicher Art) und in der Stadt Landau?

Die aktuellen weltpolitischen Krisen, der Krieg in Syrien, die Politik der USA, der Brexit, der Klimawandel und die damit verbundenen ökologischen Katastrophen, die vielen Menschen, die durch Kriege, Hunger und Not gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen – es gäbe noch vieles mehr anzuführen – das mich weltpolitisch gesehen berührt, mich in gewisser Weise pessimistisch macht, auch wenn ich eigentlich von meiner Grundhaltung her optimistisch veranlagt bin.

Landau entwickelt sich m.E. weiterhin gut. Auch weil es hier viele Menschen gibt, die sich ehrenamtlich engagieren und die Stadtentwicklung positiv beeinflussen. Geärgert habe ich mich, und das sage ich auch ganz offen, über das Verhalten der Grünen nach der Wahl. Nicht weil sie ein Bündnis mit der CDU eingegangen sind, das ist ihr gutes Recht, sondern weil sie dafür grundlegende Positionen aufgegeben, Menschen enttäuscht und vor allem persönliche Machtfragen vor Sachfragen gestellt haben.

Welche Projekte unterstützen Sie denn aktuell?

Seit meinem Rückzug aus der Kommunalpolitik vor zehn Jahren bin ich nur noch bei der Stolperstein-Initiative, dem Verein für Volksbildung und Jugendpflege und neuerdings auch bei den „Omas gegen rechts“ aktiv – soweit es meine Zeit zulässt, denn die Familie hat Vorrang. Außerdem bin ich weiterhin im Vorstand der Arzheimer SPD.

Ist der Ton zwischen den Menschen härter geworden und heißt das, dass ein Gedankenaustausch immer schwieriger wird?

Ja, oft ist der Ton zwischen den Menschen härter, rauher geworden. Vielleicht aber spüren wir das nur mehr, weil sich mehr Menschen äußern – in den sozialen Medien, auf Demonstrationen.

Als Mitglied von Facebook erhalte ich Einblick in die Gedankenwelt von vielen Menschen, und manches, was ich dort lese, erschreckt mich. Ich merke, dass nicht Argumente zählen, sondern Wut und Vorurteile. Aber es gibt ja auch die vielen Menschen, denen ich mich verbunden fühle. Menschen, die für ein friedliches Zusammenleben unterschiedlicher Kulturen und Religionen eintreten. Wir sind mehr und wir müssen noch stärker werden.

Was müsste sich grundlegend ändern im privaten wie auch im öffentlichen Leben?

Wenn in meinem privaten Leben alles so bleibt, bin ich zufrieden. Und was sich im öffentlichen Leben ändern müsste – einiges, aber das kann ich in einem kurzen Statement nicht ausführen.

Wo werden Sie denn Ihren Geburtstag feiern und mit wem?

Ich werde meinen Geburtstag gemeinsam mit meinem Mann bei meiner Schwester in Franken feiern.

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