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Beginn des Weinjahrs: Wichtige Rebsorten in der Pfalz

Weinland Rheinland-Pfalz: Hier werden Spitzenweine angebaut. Foto: Pfalz-Express [1]

Weinland Rheinland-Pfalz: Hier werden Spitzenweine angebaut.
Fotos: Pfalz-Express

Bald ist wieder die Zeit der Weinernte und des Genusses neuer Jahrgänge gekommen, eingeleitet durch den Federweißer. Grund genug, sich anzusehen, welche Sorten in der Pfalz am wichtigsten sind und einigen Trends nachzuspüren.

Die Reife erster Rebsorten ist dieses Jahr außergewöhnlich früh eingetreten. Weintrauben wie die Ortega sind bereits reif, doch es wird noch nicht geerntet. Laut Weinexperte Jürgen Oberhofer habe so früh im August noch niemand Lust auf Federweißer. So werden jetzt erst einmal Weinbergskontrollen durchgeführt, bevor es mit dem süßen Traubenmost richtig losgeht.

Unter den Pfälzer Rebsorten ist der Riesling die unangefochtene Nummer eins. Die Sorte wird laut dem Deutschen Weininstitut [2] auf 24 Prozent der gesamten Rebfläche beziehungsweise auf mehr als 5.800 Hektar angebaut. Platz zwei unter den größten Rebflächen nimmt der Dornfelder ein. Die junge Sorte gibt es erst seit den 1990er-Jahren und hat sich schnell zur beliebtesten roten Traube im Anbaugebiet gemausert.

Den zweiten Platz unter den Weißweinen belegt der Müller-Thurgau. Als trocken-moderner Rivaner erlebt er gerade eine Renaissance. Er gehört zu den früh reifenden Trauben, die jung getrunken werden.

Auf dem dritten Platz der roten Rebsorten folgt der Kerner. Rund 4 Prozent der Rebfläche nimmt die Kreuzung aus Weißem Riesling und Blauem Trollinger in der Pfalz ein. Ganz vorne tummeln sich auch Spät-, Grau- und Weißburgunder. Der Portugieser zeichnet sich wiederum durch Leichtigkeit und oft neutralen Geschmack aus – und eignet sich somit perfekt als leichter Schoppenwein.

Im Unterschied zu Kreuzungen wie dem Dornfelder haben Sorten wie der Gewürztraminer mit seinem intensiven Aroma [3] eine lange Geschichte. Seine Anbaufläche beschränkt sich auf 1,6 Prozent in der Pfalz, während er in anderen Ländern weitaus beliebter ist.

In Südtirol hat sich die Rebfläche seit 1990 beispielsweise vervierfacht. Martina Eckardt vom Weingut Eckhardt bei Bingen schwärmt vom Gewürztraminer [4]: „Der wird heute immer seltener angebaut, weil die Reben nur alle drei Jahre einen Ertrag bringen. Das ist für manche Betriebe nicht wirtschaftlich genug. Dabei bringt er so filigrane, fruchtige und leicht säuerliche Weine, die auch für Schorlen geeignet sind. Für den Sommer ideal“, so die Aspisheimer Winzerin.

Mit ihrem Mann verkauft sie auf dem Weinfest Grauburgunder, Chardonnay und milden Gewürztraminer. Die Tendenz gehe „in den letzten Jahren deutlich in Richtung milde Weine“, meint Winzer Armin Eckhardt.

 

Wingert. [5]

Wingert.

 

Weintrauben [6]

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