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Baumpflanzung erster Jubiläums-Programmpunkt: VG Landau-Land feiert 50. Geburtstag

Eine Steineiche, die 200 Jahre alt werden kann, wurde zur Erinnerung an diesen Tag gepflanzt.
Fotos (auch Galerie): Rolf H. Epple/Pfalz-Express

Landau. Der Anfang war ein nüchterner Verwaltungsakt, als am 22. April 1972 per Gesetz die Verbandsgemeinde Landau-Land gegründet wurde.

90 Quadratkilometer Landau-Land, Heimat für nahezu 14.000 Menschen in 14 Gemeinden: Aus dem Zusammenschluss der Ortsgemeinden und der neuen Verwaltungsebene sei in den letzten Jahren eine starke Gemeinschaft entstanden, betont VG-Bürgermeister Torsten Blank.

„Wir haben in diesen 50 Jahren nicht nur viele Aufgaben gemeinsam bearbeitet, wir sind zusammen gewachsen zu einer Einheit mit vielen Verbindungen in der Südpfalz“, so der Bürgermeister im Vorfeld der heutigen Geburtstagsfeier im Garten der Villa Ufer. Die Villa ist das prächtige Verwaltungsgebäude der VG Landau-Land.

Jubiläumsbaum gepflanzt

Zum Auftakt der Jubiläumsveranstaltungen mit vielen Gästen wurde ein Jubiläumsbaum, eine Steineiche, gepflanzt.

Bürgermeister Blank hieß die Anwesenden zusammen mit seinen Beigeordnetenkollegen Uwe Huth, Peter Jean und Günter Erb zu dieser Feierstunde herzlich willkommen.

Auch sein Vorgänger im Amt Klaus Stalter wurde herzlich begrüßt. Er habe sich in besonderer Weise um die Verbandsgemeinde verdient gemacht, betonte Blank.

VG offiziell aus der Taufe gehoben

Der 22. April 1972 : Der Bürgermeister hatte das Originaldokument mitgebracht: das Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Rheinland-Pfalz vom 6. März 1972, unterschrieben vom damaligen Ministerpräsidenten Dr. Helmut Kohl.

„Damit wurde zu diesem Datum formal und offiziell unsere Verbandsgemeinde aus der Taufe gehoben –heute genau vor 50 Jahren.“

Und diese Verbandsgemeinden, so steht es ebenfalls im Gesetzestext, „sind aus Gründen des Gemeinwohls gebildete Gebietskörperschaften, die aus benachbarten Gemeinden des gleichen Landkreises bestehen. Sie dienen der Konzentrierung und Stärkung der Verwaltungskraft der Gemeinden, ohne dabei deren politische Selbstständigkeit aufzugeben.“

Kommunal-und Verwaltungsreform

Mitte der 60er Jahre wurde vom Land Rheinland-Pfalz eine Kommunal- und Verwaltungsreform ins Leben gerufen, die die kommunale Landschaft grundlegend verändern sollte, weil klar war, dass nach den Aufbaujahren des Krieges, dem einsetzenden Strukturwandel von einer landwirtschaftlich geprägten Gesellschaft zu einer Industriegesellschaft, die bis dato vorhandenen kommunalen Verwaltungsstrukturen in den Gemeinden (Bürgermeister + Gemeindesekretär) nicht zukunftsfähig sein würden.

Etwas bundesweit Einmaliges in Rheinland-Pfalz

Und so wurde etwas Neues und bis dahin bundesweit Einmaliges erfunden: Die Verbandsgemeinde, als eine Verwaltungsgemeinschaft für mehrere Orte, die gleichzeitig die Eigenständigkeit der Ortsgemeinden sichern sollte. „So war die Idee und die Theorie der Verfassungsjuristen in Mainz!
Dass so etwas nicht reibungslos umgesetzt werden konnte, das kann sich jeder vorstellen oder er weiß es aus Erzählungen“, berichtet Blank.

Verwirrung bei den Eingemeindungen

In vielen Diskussionen war zum Beispiel von einer VG „Klingbachtal“ zwischen Rohrbach und Klingenmünster die Rede, oder von einer „VG Godramstein“ oder einer VG „Queichtal“.

Es sei viel diskutiert worden: mal habe Impflingen zur Stadt Landau und Mörzheim in den Landkreis gehört. Am Ende sei in Mainz entschieden worden, was in die Stadt Landau eingemeindet wird, was zum Landkreis gehört und was am Ende die VG Landau-Land ausmacht.

Vernunftehe statt Liebesheirat

Blank weiter: „Aus heutiger Sicht würde ich sagen Landau-Land war damals mehr eine „Vernunftehe“ den eine „Liebesheirat“. Weil die Gegensätze zwischen den Gemeinden und die Bedenken wegen des schwierigen geografischen Zuschnitts in diesem großen Bogen um die Stadt Landau einfach groß waren. Ohne Bindungen oder Verbindungen zwischen Billigheim-Ingenheim und Frankweiler oder zwischen Göcklingen und Walsheim.

Persönlichkeiten wie Wenner und Stalter bringen VG voran

Noch nicht mal mit einer größeren Gemeindeverwaltung und einem Verwaltungsgebäude, aus der man diese neue Verbandsgemeindeverwaltung hätte entwickeln und aufbauen können.“
Das Formen dieser schwierigen VG sei als große Aufgabe von Edwin Wenner, Stalters Vorgänger, gesehen worden.

„Das gute Ergebnis für dieses Ziel, war ihm immer wichtiger als jede parteipolitische Auseinandersetzung. Und das hat die Aufbaujahre unserer VG geprägt“, würdigte Blank Wenners Engagament.

Dass dieses schwierige Gebilde erfolgreich wurde, daran hätten viele Persönlichkeiten in der Politik, in den Gemeinden, in den Räten und in der Verwaltung ihren Anteil.

Ehrenamt in den Gemeinden zweite Säule

Der zweite Erfolg der Verbandsgemeinde seien die Gemeinden selbst und deren ehrenamtliches Engagement.

Die Verbandsgemeinde ist die gemeinsame Verwaltungsebene, die geschäftsführende Verwaltung für die Gemeinden und die Bürger wo rund 60 Mitarbeiter täglich für die Bürger von Landau-Land arbeiten.

Am 1. Januar 1973 Arbeit aufgenommen

Am 1. Januar 1973 wurde in der Villa Ufer in drei Stockwerken die Verwaltungsarbeit aufgenommen.
Blank lobte die gute Arbeit der Mitarbeiter: „Ohne gute, qualifizierte und engagierte Mitarbeiter ist (im wahrsten Sinne des Wortes) kein Staat zu machen!“

Blank ließ verschiedene Bereiche Revue passieren und zählte auf, was in den letzten Jahren „in unseren 14 Ortsgemeinden, in unseren Schulen, bei der Feuerwehr, im Tourismus, in der Jugendpflege, im Bereich der Infrastruktur“, geleistet worden war.

Jubiläum geht weiter

Nachzulesen im Jubiläumsmagazin, das derzeit gerade entsteht und das im Sommer im Vorfeld des eigentlichen Geburtstagsfestes Anfang Juli veröffentlicht werden soll. (desa/red)

Fotogalerie Rolf H. Epple/Pfalz-Express

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