Am 7. Dezember 2020 beginnen die Rodungsarbeiten einer Baumreihe aus Hybridpappeln auf dem Deichfuß des Rheinhauptdeichs südlich von Germersheim. Das teilte der Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd, Prof. Dr. Hannes Kopf, mit.
Die Rodung sei aus Gründen des Deichschutzes und der Verkehrssicherung unumgänglich. Der Rhein-Radweg wird für die Zeit der Fällarbeiten umgeleitet.
Die Baumreihe aus 37 Hybridpappeln befindet sich am Rheinhauptdeich bei Germers-heim in Höhe des Firmengeländes der Firma Nolte. Die Bäume stehen im landseitigen Deichfuß, was hinsichtlich Druckwasser bei Hochwasserereignissen eine erhöhte Gefahr darstellt.
Die Nähe der Pappelreihe zum Deichweg erfordere „des Weiteren eine entsprechende Beachtung der Verkehrssicherungspflicht“, so Kopf. Eine Pappel wurde bereits durch Windeinfluss so stark geschädigt, dass sie abknickte.
Nach der Fällung müssen die Wurzelstöcke gerodet und der Boden nachverdichtet werden, da andernfalls Leitungsbahnen für Druckwasser bestehen bleiben oder durch Verrottung der Wurzeln entstehen. Aus bautechnischen Gründen sei daher die zeitgleiche Fällung aller Bäume notwendig, so der SGD.
Zum Schutz dort brütender Vogelarten geschieht die Fällung außerhalb der Brutzeit. Der Deichstreifen wird nach der Rodung zu einer Extensivwiese entwickelt. Um das naturschutzfachliche Defizit bei der Eingriffs- und Ausgleichsbilanzierung auszugleichen, ist eine zusätzliche Kompensationsmaßnahme vorgesehen („Entwicklung einer ruderalisierten Wiese mit hohem Flächenanteil an Störarten zu einer artenreichen Extensiv-Feuchtwiese typischer Artenkombination“). Die zusätzliche Maßnahmenfläche steht in räumlicher und funktionaler Nähe zum Gebiet des Eingriffs.
Der im Baustellenbereich verlaufende Streckenabschnitt des Rhein-Radwegs wird während der Fällarbeiten für voraussichtlich zwei Wochen gesperrt. Eine Umleitungsstrecke wird ausgeschildert.