- Pfalz-Express - https://www.pfalz-express.de -

Bahnstrecke Wörth ̶ Germersheim: Zunahme des Güterverkehrs möglich

[1]

Wörther Bahnhof
Foto: pfalz-express.de/Licht

Kreis Germersheim – Barbara Schleicher-Rothmund, Mitglied des Landtags Rheinland-Pfalz, hatte sich an die Landesregierung um zu erfahren, ob durch einen möglichen Bau der „Dammerstocker Kurve“ in Karlsruhe dem Güterverkehr quasi durch die Hintertür die Verbindung Wörth-Germersheim eröffnet würde.

Grund für die Nachfrage waren laut Schleicher-Rothmund Fragen besorgter Bürger.

Das Infrastrukturministerium in Mainz schloss dies in seiner Antwort nicht aus. Die eingleisige Verbindungskurve würde es den Güterzügen ermöglichen, unter Umgehung des Karlsruher Hauptbahnhofs von Wörth direkt Richtung Süden zu fahren. In der Folge wäre damit nicht auszuschließen, dass Eisenbahnverkehrsunternehmen Trassen auch über die Strecke Wörth–Germersheim anmelden.

Schleicher-Rothmund: „In Deutschland gilt bislang ein so genannter „diskriminierungsfreier“ Netzzugang ohne Fahrbeschränkung für Güterzüge. Das heißt, dass die Deutsche Bahn eine mögliche Trassenanmeldung über die Strecke Wörth-Germersheim nicht ablehnen könnte.

Den Anwohnern, die sich dagegen wehren, blieben dann lediglich zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen. Wie mir das Ministerium ferner mitteilte, besteht grundsätzlich keine Möglichkeit der direkten Einflussnahme des Landes auf die Streckenplanungen der DB AG.“

Das Land wird über Maßnahmen, die zum neuen Bundesverkehrswegeplan angemeldet wurden, erst in einer Veranstaltung Ende des Jahres offiziell informiert. Derzeit sind sämtliche Anmeldungen zu Schienenprojekten – von Verbänden, Organisationen, den Ländern, Privatpersonen und auch der DB – lediglich ohne Quellenangabe veröffentlicht.

Noch kein 30-Minuten-Takt

Zum Thema „Taktverdichtung“ heißt es aus dem Ministerium des Inneren, für Sport und Infrastruktur, dass die Verbindung der Stadtbahn Germersheim-Wörth von Montag bis Freitag derzeit noch nicht durchgehend im 30-Minuten-Takt angeboten wird.

Beim Schienengüterverkehr verkehren die Bahnen grundsätzlich nicht „im Takt“. Eine Taktverdichtung hänge davon ab, ob nach der Revision der Regionalisierungsmittel die erforderlichen Finanzen zur Verfügung stünden. Die Verkehrsministerkonferenz (VMK) hat Anfang Oktober, die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) Mitte Oktober einstimmig beschlossen, dass sowohl eine Erhöhung der Regionalisierungsmittel als auch eine höhere Dynamisierung erforderlich sind.

Schleicher-Rothmund: „Das heißt nichts anderes, als dass die Bundesregierung in ihrem Haushaltsentwurf für 2015 nachbessern muss. Dort ist nämlich trotz des im Ländergutachtens nachgewiesenen tatsächlichen Gesamtbedarfs in Höhe von 8,5 Milliarden Euro lediglich der Betrag des Jahres 2014 in Höhe von rund 7,3 Milliarden Euro eingestellt und die gesetzlich verankerte Dynamisierung von 1,5 Prozent nicht berücksichtigt.“  (red)

Print Friendly, PDF & Email [2]