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Bad Dürkheim: MIT unterwegs mit Landrat Ihlenfeld

Einrichtungsleiter Dr. Hans-Jörg Bertsch und Finanzchef Christian Keller führen den MIT-Kreisvorsitzenden Dr. Clemens Pfister, Landrat Ihlenfeld und Kreistagsmitglied Birgit Groß zusammen mit Tanja Retzmann, Leiterin Green Care, über das Gelände des Jugendhof Haßloch.
Foto: kv düw

Bad Dürkheim. Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion Kreisverband Bad Dürkheim hat im Oktober zusammen mit Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld verschiedene Unternehmen im Landkreis besucht.

Anlass war neben der aktuellen Lage während der Corona-Pandemie auch die Landratswahl am 8. November 2020. „Normalerweise hätten wir jetzt zu einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung oder einem Unternehmer-Treff eingeladen, wie wir das jedes Jahr tun. Gegenwärtig ist das natürlich nicht möglich. Deshalb sind wir den Unternehmen und auch unserem Landrat Ihlenfeld dankbar, dass wir dieses Format umsetzen konnten“, berichtet der Kreisvorsitzende Dr. Clemens Pfister.

Beim Verpackungshersteller Rhein-Plast in Bad Dürkheim-Ungstein begrüßten die Gesellschafter Roger und Thomas Eisemann die Delegation.

Das inhabergeführte Unternehmen mit über 100 Mitarbeitern produziert in herrlicher Lage direkt an den Weinbergen kleinformatige Säcke und Beutel aus Kunststoff.

Abnehmer der qualitativ hochwertigen Folienprodukte sind vor allem die pharmazeutische Industrie oder Autohersteller. Wichtig ist dem Unternehmen der ökologische Fußabdruck. Thomas Eisemann: „Unsere Produkte müssen aus Kunststoff sein, wie nur so die Reinheit und Stabilität gewährleistet ist.

Bei richtiger Entsorgung sind alle Folien zu 100% recyclebar.“ Daneben gleicht das Unternehmen alle CO2-Emisionen mit Baumpflanzungen aus. Gute Mitarbeiter zu finden und zu halten war oft eine Herausforderung für den Betrieb.

Doch neben der guten Lage hat die Firma auch weitere Anstrengungen unternommen. Jüngste Errungenschaft im Zeitalter der Digitalisierung ist eine Mitarbeiter-App, mit der nicht nur die aktuellen Corona-Verhaltenshinweise weitergegeben werden, sondern auch als Weiterbildungsmaßnahme über Produkte und Kunden genutzt werden kann – während der regulären Arbeitszeit.

Landrat Ihlenfeld und der CDU-Kreisvorsitzende Markus Wolf (von links) bedanken sich bei Roger Eisemann, dem Kreisvorsitzenden der MIT Dr. Clemens Pfister, Betriebsleiter Christian Gumpert und Thomas Eisemann für den Besuch bei Rhein-Plast.
Foto: kv düw

Gute Erfahrungen hatte die Geschäftsführung mit dem Wirtschaftsforum gemacht, das Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld eingeführt hat. Thomas Eisemann: „Wir tauschen uns dort gerne aus und die Kontakte zum Beispiel zur Sparkasse helfen uns auch weiter.“

1850 wurde das „Evangelische Rettungshaus“ eröffnet. Heute ist es unter dem Namen Jugendhof Haßloch bekannt und wird von der Evangelischen Heimstiftung Pfalz betrieben.

In der Einrichtung werden über 100 Jugendliche mit psychiatrischen oder sozialpädagogischen Diagnosen betreut. Sie finden hier Beratung und Betreuung, vor allem aber werden sie an ein eigenständiges und selbstverantwortliches Leben herangeführt.

Einrichtungsleiter Dr. Hans-Jörg Bertsch: „Keiner verlässt uns ohne einen Abschluss oder eine Qualifizierung – und wenn es ‚nur‘ ein Staplerschein ist.“

Dazu unterhält die Stiftung Wohngruppen sowohl auf dem Gelände als auch in der Region. Aber gerade die ambulante Arbeit nimmt in jüngster Zeit einen breiten Raum im Aufgabenspektrum des Jugendhofs ein. In den hauseigenen Werkstätten werden Gärtner, Maurer, Schlosser oder Tischler ausgebildet.

Die Ausbildungen erfolgen nach den Bestimmungen der jeweiligen Kammern. Zusätzlich sind auch Standorte der Berufsbildenden Schule und der Förderschule der Heimstiftung direkt auf dem Gelände. Die Produkte vom Jugendhof Haßloch werden in der Gemeinde auch sehr gerne angenommen, so Bertsch: „Deshalb schmerzt es uns schon, dass wir nicht auf dem Weihnachtsmarkt verkaufen können in diesem Jahr.

Aber unser Verkauf hier in der Gärtnerei geht weiter!“ Im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie lobt er das Jugendamt unter Landrat Ihlenfeld: „Hier wurden alle Beauftragungen aufrechterhalten. Das hat uns schon sehr geholfen.“ Auch allgemein sei die Zusammenarbeit zwischen der Einrichtung und der Verwaltung seit Jahren wieder sehr angenehm.

Eines der besten Wellness-Hotels in Rheinland-Pfalz besuchte die MIT in Bad Dürkheim. Das Gartenhotel Heusser wird bald drei Generationen vereinen. Seniorchef Georg Köhler ist immer noch täglich im Betrieb, den seine Tochter Martina Berwig mit Ihrem Mann führt.

Ihr Sohn ist ebenfalls bereits im Gastgewerbe aktiv. Als die Corona-Krise im Frühjahr 2020 begann, verlor das Haus binnen Tagen Umsätze von fast zwei Millionen Euro. Ein schwerer Schlag für die Inhaber, die auch rund 80 Mitarbeiter beschäftigen.

Dazu kam noch, dass das Hotel gerade um einen neuen Anbau mit Pools, Zimmern und einem Parkhaus erweitert wird – ein millionenschweres Investment, das trotz Schließung gestemmt wurde. Doch eine Krise bietet auch immer eine Chance, so Martina Berwig: „Wir haben im Sommer einen Rekord aufgestellt mit über 4000 Übernachtungen in einem Monat.

Die neuen Kunden, die jetzt in Deutschland Urlaub in der Heimat gemacht haben, wollen wir natürlich gerne halten. Dafür haben wir auch gezielt unser Marketing verstärkt.“ Trotzdem wird es wohl Jahre dauern, die ausgefallene Saison finanziell zu verkraften.

Deshalb hofft die Familie nun auf ein auskömmliches Weihnachtsgeschäft. Einig zeigte sich Martina Berwig mit Landrat Ihlenfeld, was die weiteren Aufgaben im Tourismus angeht: „Wir müssen die Pfalz als Ganzes noch bekannter machen. Unsere Kunden legen immer mehr Wert auf Nachhaltigkeit und Zertifizierungen.“ Daran werden Landkreis und Hotel arbeiten.

Seniorchef Georg Köhler (rechts) zeigt den Neubau am Gartenhotel Heusser für den CDU-Kreisvorsitzenden Markus Wolf, Inhaberin Martina Berwig, Landrat Ihlenfeld und die Mitglieder der MIT (von links).
Foto: kv düw

 

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