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Anschlag in Berlin: Lkw rast auf Weihnachtsmarkt in Menschenmenge – Tote und Verletzte

Foto: dts Nachrichtenagentur [1]

Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin – In Berlin ist am Breitscheidplatz in Charlottenburg ein Lastwagen in den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche gerast.

Lesen Sie dazu unseren Newsblog [2].

Dabei hat sich nach neuesten Angaben der Polizei die Zahl der Todesopfer auf zwölf erhöht. 48 Menschen liegen zum Teil schwer verletzt in Krankenhäusern

Der Fahrer des Lkw war unmittelbar nach dem Geschehen auf der Flucht. Das Fahrzeug sei aus Richtung des Bahnhofs Zoo gekommen, über den Fußweg gesteuert worden und in den Markt am Breitscheidplatz gerast, so ein Polizeisprecher. Das Fahrzeug soll dabei rund 80 Meter Strecke zurückgelegt haben, bevor es zum Stehen kam. Dabei wurden zahlreiche der Buden auf dem Weihnachtsmarkt zerstört.

Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort. Die Lage gestaltete sich zunächst unübersichtlich. Mit einer Großfahndung wurde nach dem flüchtigen Fahrer gesucht. Zuvor wurde die Berliner Bevölkerung gebeten, zuhause zu bleiben. Ein Passant soll den Flüchtigen verfolgt und die Polizei per Handy über den Standort des Mannes auf dem Laufenden gehalten haben.

Fahrer entführt?

Der mutmaßliche Verdächtige wurde nach kurzer Zeit festgenommen. Ein Beifahrer im Lkw wurde tot geborgen. Der Lastwagen gehört zu einer Spedition aus Polen. Der Inhaber soll sich bei polnischen Medien gemeldet und berichtet haben, dass er seinen Fahrer, der sein Cousin sei, seit dem Nachmittag nicht mehr habe erreichen können. Der Speditionsunternehmer vermutet eine Entführung.

Der Fahrer des Lkw ist laut Medienberichten im Februar 2016 als Flüchtling nach Deutschland eingereist. Das berichten die „Welt“ und die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Sicherheitskreise. Demnach ist der Mann Afghane oder Pakistani. Die Identität konnte noch nicht zweifelsfrei geklärt werden, da er unterschiedliche Namen verwendet haben soll.

Wie mittlerweile bekannt wurde (20.12.2016, 15 Uhr) soll der Verhaftete möglicherweise nicht der Täter sein (siehe Newsblog [2])

Bundesinnenminister de Maizière gab ein Statement ab: „Meine Gedanken sind jetzt bei den Angehörigen der Opfer und den Verletzen des schrecklichen Vorfalls. Ich stehe in unmittelbarem und durchgehendem Austausch mit den Sicherheitsverantwortlichen im Land Berlin und habe jede Unterstützung durch die Bundespolizei angeboten.“

Von einem Anschlag wollte der Minister noch nicht reden, es  deute „aber Vieles daraufhin“, sagte de Maiziere.

In einer ersten Mitteilung hatte die Polizei von einem möglichen Anschlag gesprochen, später hieß es, die Hintergründe seien noch unklar. Nach Angaben von Justizminister Heiko Maas (SPD) soll der Generalbundesanwalt die Ermittlungen übernehmen. (red/dts)

RBB: Tatverdächtiger von Berlin soll aus Pakistan stammen 

Der Tatverdächtige, der für die Todesfahrt am Montagabend auf dem Weihnachtsmarkt vor der Berliner Gedächtniskirche verantwortlich sein soll, stammt laut Information des RBB aus Pakistan.

Er soll am 31. Dezember 2015 über Passau nach Deutschland eingereist sein, wie der Sender unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet.

Er kenne Spekulationen über die Herkunft des Täters, man solle aber vorschnelle Schlussfolgerungen vermeiden, sagte der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Stephan Mayer (CSU), im ZDF-„Morgenmagazin“.

Gleichzeitig warnte der CSU-Politiker vor Nachahmungstätern. Unterdessen soll der Tat-Lkw vom Breitscheidplatz für die weitere Spurensicherung abgeholt werden, teilte die Polizei mit.

Bisher wurden 12 Todesopfer von der Polizei bestätigt, 48 weitere Personen liegen, zum Teil schwer verletzt, in Krankenhäusern. (Stand 9.11 Uhr)

Berliner Terror-Lkw zur Spurensicherung abgeholt – Pressekonferenz um 13 Uhr

Der Lkw, mit dem ein Terrorverdächtiger am Montagabend auf dem Weihnachtsmarkt vor der Berliner Gedächtniskirche am Breitscheidplatz in eine Menschenmenge gerast war, ist zur Spurensicherung abgeholt worden.

Der Abtransport hat, vermutlich aufgrund der schweren Ladung, mehrere Stunden gedauert, konnte aber mithilfe eines Ersatzführerhaus dann aber doch vollzogen werden.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) ordnete für Dienstag eine bundesweite Trauerbeflaggung der obersten Bundesbehörden und ihrer Geschäftsbereiche sowie der Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts, die der Aufsicht von Bundesbehörden unterstehen, an.

Um 11 Uhr will sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU zu dem Anschlag äußern und gegen 13 Uhr soll auf einer Pressekonferenz der aktuelle Kenntnisstand der Ermittler mitgeteilt werden. (Stand 10.15 Uhr)

Polnischer Beifahrer ist erschossen worden

Der polnische Beifahrer des Terror-Lkw, der am Montagabend auf dem Weihnachtsmarkt vor der Berliner Gedächtniskirche am Breitscheidplatz in eine Menschenmenge gerast war, ist offenbar erschossen worden.

Das berichtet das ARD-„Hauptstadtbüro“ mit Verweis auf Sicherheitskreise. Auch Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter äußerte sich dementsprechend: Es handele sich bei dem polnischen Kraftfahrer vermutlich eher um ein Opfer als um einen Täter. (Stand 10.30 Uhr)

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