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Annweiler: Mit Hotel die touristische Infrastruktur verbessern: Kritische Diskussionen beim 2. FWG Bürgerdialog

Nicht alles besser machen, aber vieles anders. FWG Stadtratskandidaten Matthias Gröber (Mitte) und Andrea Schneider (rechts) beim 2. Bürgerdialog in Queichhambach.
Foto: hi

Annweiler. Es ging ordentlich zur Sache in der zweiten Runde von „FWG-hautnah!“ am vergangenen Sonntag im Gemeindehaus von Annweiler-Queichhambach.

Der Bürgermeisterkandidat der FWG, Dirk Müller-Erdle, hatte die Stadtratskandidatin Andrea Schneider und den FWG-Fraktionsvorsitzenden, Matthias Gröber, an seiner Seite, um mit den Mitbürgern darüber zu sprechen, was sie bewegt und was von dem künftigen Stadtrat erwartet wird.

In den lebhaften Diskussionsbeiträgen der Anwesenden wurde ein breites Spektrum von Themen angesprochen und Tacheles geredet, wo der Schuh drückt.

Hermann Krieg beispielsweise wollte wissen, welchen Stellenwert man der ehrenamtlichen Jugendarbeit der Vereine beimesse. Es gehe ihm dabei um die Anerkennung und Würdigung durch Persönlichkeiten des Stadtrats bei entsprechenden Gelegenheiten.

„Ohne Ehrenamt kann eine Kommune nicht funktionieren“, pflichtete ihm Müller-Erde bei, daher werde er darauf dringen, dass in die Arbeit des Stadtrats künftig die Kompetenz der Vereine verstärkt einfließe.

Man könne sich des Eindrucks nicht erwehren, dass ziemlich planlos gewirtschaftet werde, wenn es um die Erhaltung und Pflege von Pflanzen, Grün- und Parkanlagen in der Stadt gehe, gab Friedrich Schlicher seinen Unmut kund und fragte: „Wer bestimmt eigentlich, was in unserer Stadt gemacht wird – der Bürgermeister, der Leiter der Stadtwerke oder der Leiter des Bauhofs?“.

Es sei Sache des Stadtrats, sich mit Park- und Landschaftsplanung befassen, wozu unter anderem auch eine „kluge Begrünung mit automatischer Bewässerung“ gehöre.

Dazu Müller-Erdle: „Man kann durch intelligente Investition Geld sparen. Dazu muss ein Masterplan für die Stadtentwicklung zusammen mit den Bürgern erarbeitet werden. Es wird Sache des Stadtbürgermeisters sein, die Probleme aufzunehmen und in den jeweiligen Ausschüssen dann nach Lösungen zu suchen, wobei auch externer Sachverstand gefragt ist“.

Für Manfred Müsel war es wichtig, dass „die einmalig schönen Waldgaststätten rund um Annweiler“ bei der touristischen Werbung für Annweiler herausgehoben werden, und dass die Erfahrungen und das Wissen der dort meist ehrenamtlich Tätigen auch im Stadtrat Eingang findet.

Im übrigen könne mit dem Schild an der B10 „Trifelsland“ ein Fremder wenig anfangen. Es müsse heissen: „Naturpark Pfälzerwald – Urlaubsregion Trifelsland“. Das seien die Begriffe, die auf den Karten zu finden seien.

Die Bedeutung des Tourismus für Annweiler könne man schon daran erkennen, führte Andrea Schneider aus, dass pro Gast eine Wertschöpfung von 100 Euro für die Stadt bewirkt werde.

Sie werde sich daher im Stadtrat für wirtschaftlich-innovative Maßnahmen einsetzen, die im Einklang mit Landschaft und Natur stehen: „Ich stehe für eine zukunftsfähige Gemeindepolitik“.

Das Wichtigste für eine nachhaltige Entwicklung der Stadt sei die Verbesserung der touristischen Infrastruktur, betonte Karl-Heinz Busch, und gab seiner Erwartung Ausdruck, dass der Stadtrat sich nun endlich konkret und mit aller Kraft dem dringend notwendigen Hotel-Projekt widmen möge.

„Die Stadt soll nicht zwingend vorgeben, was sie will, sondern sie muss potentielle Investoren fragen, was die Stadt leisten muss, um zu einem Hotel-Investment beizutragen“, meinte dazu Müller-Erdle.

Und Manfred Müller ergänzte, er könne sich durchaus auch vorstellen, dass der Stadtrat ein geeignetes Grundstück günstig bereitstelle und sich um Fördermittel kümmere, damit ein Anreiz für Investoren gegeben sei.

Bürgermeisterkandidat Müller-Erdle positionierte sich unmissverständlich: „Ich stehe für das Thema Hotel und werde ein solches Projekt forcieren.“

Der nächste Bürgerdialog der FWG ist am Mittwoch, 20. Februar, 19 Uhr, im Annweiler Restaurant „Da Angelo“, Hauptstrasse 58.

Dort soll dann das Wahlprogramm der FWG vorgestellt werden. Kandidaten und Kandidatinnen für den Stadtrat werden wichtige Eckpunkte daraus erläutern und mit den Anwesenden diskutieren.

Alle Bürger sind dazu eingeladen. Und zwar unabhängig von einer parteipolitischen Zuneigung. (hi)

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