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Annegret Kramp-Karrenbauer zur CDU-Chefin gewählt

Annegret Kramp-Karrenbauer beerbt Angela Merkel beim CDU-Vorsitz.
Fotos: dts Nachrichtenagentur

Hamburg  – Annegret Kramp-Karrenbauer ist neue Parteivorsitzende der CDU Deutschlands.

Das Ergebnis war äußert knapp: Auf Kramp-Karrenbauer entfielen 517 von 999 abgegebenen gültigen Stimmen. Das entspricht einer Zustimmung von 51,75 Prozent.

Kramp-Karrenbauer setzte sich in der Stichwahl gegen Friedrich Merz durch, der auf 482 Stimmen kam. Der dritte Kandidat Jens Spahn war schon im ersten Wahlgang mit nur 157 Stimmen ausgeschieden.  Neu gewählt werden muss auch ein Generalsekretär, da Kramp-Karrenbauer im Vorfeld erklärt hatte, in jedem Fall für den Posten nicht weiter zur Verfügung zu stehen.

Viel Applaus für Merkel

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte das Treffen eröffnet und wurde mit langem Applaus der Delegierten begrüßt. „Wir haben noch viel vor“, unterbrach Merkel den ihr zugedachten Beifall. Merkel hatte nach dem schwachen Abschneiden der CDU bei der Hessen-Wahl erklärt, nicht erneut als Parteivorsitzende anzutreten.

Seehofer lobt Merkel: „Sie ist die Beste“

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) bedauert indessen, dass sich Angela Merkel von der Spitze der CDU zurückzieht. „Sie ist die Beste“, sagte Seehofer dem „Spiegel“. „Wir alle werden sie noch sehr vermissen“, so der CSU-Chef weiter.

Er hege trotz vieler Differenzen in den vergangenen Jahren eine tiefe Sympathie für Merkel. „Wenn man so viel durchgestanden hat wie Angela Merkel und ich, dann bildet sich Verbundenheit, streckenweise sogar Zuneigung. Das kettet aneinander“, so der Innenminister.

In den zehn Jahren, in denen er die CSU geführt habe, sei er nie auf die Idee gekommen, der bessere Kanzler zu sein. Er bestreitet die These, dass Merkel die CDU zu weit nach links gerückt und so das Aufkommen der AfD erst ermöglicht habe. „Wir haben durch Merkels angeblich so gefährliche Politik der Mitte bei der Bundestagswahl 2013 fast die absolute Mehrheit erreicht“, sagte Seehofer. „Vor dieser Wahl lagen die Energiewende, der Ausbau der Kitas und die Abschaffung des Grundwehrdienstes.“ Erst durch die Verknüpfung der Flüchtlingskrise mit sozialen Problemen im Bundestagswahlkampf 2017 seien die Werte der Union erodiert.

(dts Nachrichtenagentur/red)

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