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Anklage gegen Dasbar W. erhoben – Anschlag in Karlsruhe geplant

Bundesgerichtshof [1]

Foto; dts Nachrichtenagentur

Karlsruhe – Die Bundesanwaltschaft hat Anklage gegen ein mutmaßliches Mitglied der ausländischen terroristischen Vereinigung „Islamischer Staat“ (IS) erhoben, den 29-jährigen deutschen Staatsangehörigen Dasbar W.

Mitte Juli 2017 kehrte der IS-Kämpfer aus dem Irak mit dem Vorhaben nach Deutschland zurück, für den „Islamischen Staat“ einen Anschlag zu begehen. Er fasste den Plan, mit einem Lieferwagen in die Stände rund um die Eisfläche auf dem Karlsruher Schlossplatz zu rasen.

Dazu kundschaftete er ab Ende August 2017 die Örtlichkeiten rund um das Karlsruher Schloss aus und bemühte ab Oktober – allerdings vergeblich – bei verschiedenen Paketdiensten um eine Anstellung als Fahrer. W. wurde am 20. Dezember 2017 festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft.

Dasbar W. ist laut Anklageschrift hinreichend verdächtig, den IS unterstützt und Mitglieder für die Terrororganisation geworben zu haben. Im Zeitraum von April bis Juli 2015 agierte er hauptsächlich von Deutschland aus.

Er beteiligte sich an diversen Chats mit Mitgliedern des IS. Propagandistische Reden einer seiner Chatpartner verarbeitete Dasbar W. zu Propaganda-Videos und verbreitete sie auf mehreren Internetplattformen. Auch vermittelte er einigen seiner Chatpartner Kenntnisse zur Verschleierung von IP-Adressen und zur Handhabung eines Messenger-Dienstes.

Er schickte einem Chatpartner insgesamt 33 den IS verherrlichende Videos, die er zuvor persönlich kommentiert hatte. Damit wollte er seinen Chatpartner für die Ideologie der Terrororganisation begeistern.

Ende Juli 2016 schloss sich Dasbar W. im Irak dem „Islamischen Staat“ als Mitglied an. Er wurde an einem Scharfschützengewehr ausgebildet und spionierte für die Terrorgruppe in der irakischen Stadt Erbil das Gebäude des Ministerpräsidenten als mögliches Anschlagsziel aus. (red)

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