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Angeblich mafiöse Strukturen in der Fleischindustrie: „Moderne Sklaverei“

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Schön verpackt und billig: Woher der Mittagsbraten kommt, wird selten hinterfragt.
Foto: dts Nachrichtenagentur exportiert.

Hamburg  – In der deutschen Fleischindustrie herrschen laut eines Zeitungsberichtes angeblich zu einem Großteil mafiösen Strukturen mit Lohndumping und moderner Sklaverei.

Die Wochenzeitung „Die Zeit“ schreibt, Schätzungen gingen von mindestens 40.000 Werkvertragsarbeitnehmern in der deutschen Fleischindustrie aus, die unter anderem bereits 80 Prozent der Schlacht- und Zerlegearbeit erledigten.

Die Schlachthöfe und Wurstfabriken gliederten in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen ganze Produktionsschritte an die Subunternehmer aus.

„Wir haben es hier mit einer Schattenwelt zu tun, bei der die meisten wegsehen. Eine Geisterarmee haben wir erschaffen“, sagt der Prälat der niedersächsischen Kleinstadt Vechta, Peter Kossen.

Die Zustände sollen erbärmlich sein: Arbeiter wohnten teilweise für hohe Mieten in umgebauten Ställen und kommerziellen Gebäuden. Sie schliefen zu mehreren in ein em Zimmer und müssten manchmal schichtweise ein Bett teilen. Die Arbeitszeiten gingen oft über das gesetzliche Ausmaß hinaus. Pausen würden nicht eingehalten.

Und wen die Subunternehmer vor die Tür setzen, der fände oft nur noch eine Schlafstatt im Wald. Diese Menschen seien in Niedersachsen als „Waldmenschen“ bekannt. (dts Nachrichtenagentur)

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