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Alexander Schweitzer zu Gast bei der BBS SÜW: Offene Fragen gewünscht

Alexander Schweitzer und Schulleiter Peters im Kreis der Schüler. Foto: bbs süw [1]

Alexander Schweitzer und Schulleiter Peters im Kreis der Schüler.
Foto: bbs süw

Bad Bergzabern. Am 9. November war der Landtagsabgeordnete Alexander Schweitzer zu Gast an der Berufsbildenden Schule Bad Bergzabern am Standort Annweiler, um Schüler und Lehrer die Möglichkeit zu bieten, Fragen – ihre Fragen – an die Politik zu stellen.

Aber welche Fragen haben Schüler an einen Vertreter der Politik genau an diesem Tag? Sind es Fragen, die ihre berufliche Zukunft betreffen? Sind es die Fragen zur geschichtlichen Vergangenheit oder sind sie an diesem Tag mit einem anderen – sehr aktuellen – Thema beschäftigt?

Es war die Präsidentschaftswahl in den USA, die alle bewegt und verunsichert hat. Als Alexander Schweitzer um 9 Uhr die Anwesenden begrüßte, stand das Ergebnis der Wahl in den USA gerade fest und Unsicherheit und Unverständnis prägte die Stimmung der Anwesenden.

Was kann oder sollte in so einem Moment ein Politiker sagen, um auf die von den Schülern geäußerte Angst, was diese Wahl für die Welt bedeuten wird, einzugehen? Soll er beschwichtigen? Soll er ablenken?

Schweitzer sprach sehr offen über seine Ansichten und Befürchtungen und versuchte zum Verständnis zu erklären, wie es zu diesem Wahlergebnis hatte kommen können und wieso der neu gewählte Präsident Ängste der Bürger hatte so schüren können, bis viele an dem Punkt angekommen waren, zu sagen, jetzt reicht es.

Die für viele Anwesende wichtige Frage war, war, was dies mit Deutschland mache und wie wir- jeder Einzelne – handeln müsse, damit nicht auch bei uns das Gefühl Angst über die Vernunft siege. Wichtig sei es, vorurteilsfrei zu sprechen und zu denken, andere Positionen ernst zu nehmen, aber diese Positionen durchaus auch zu hinterfragen.

Es sei auch wichtig, die Presse in ihren Möglichkeiten der Meinungsbildung kritisch zu betrachten und Medienkompetenz zu erweitern.

Die Jugend heute habe es wesentlich schwerer, Realität und Fiktion aufgrund des medialen Angebots zu unterscheiden. Politik, so Schweitzer, dürfe nicht nur reden, sie müsse auch umsetzen, wobei die Verantwortung für die Demokratie jeder einzelne Bürger trage – nur so könne Demokratie auch funktionieren.

Zum Thema Flüchtlingspolitik wurden klare Antworten gewünscht, gerade weil die Presse und die sozialen Medien oftmals kein objektives Bild zeigen. Herr Schweitzer bedauerte, dass hier die Zusammenarbeit der Welt nicht funktioniere.

Auf die Frage nach einem gefühlten Anstieg der Gewalt, nannte er die Kriminalstatistik, die eindeutig der Annahme widerspreche, dass von Seiten der Flüchtlinge verstärkt Gewalt ausginge, vielmehr seien diese Opfer von gewaltsamen Übergriffen.

Angst und Unwissenheit führe zum Anstieg einer von Vorurteilen geprägten und ausgrenzenden Haltung; das Bild von einem Sündenbock entstehe.

Im Bereich der beruflichen Zukunft waren Themen wie die generalisierte Pflegeausbildung und die Altersarmut wichtig. Alexander Schweitzer geht davon aus, dass in dieser Legislaturperiode die generalisierte Ausbildung im Bereich Pflege nicht mehr in ihrer Umsetzung konkretisiert werde, stellte dabei aber deren Vorteile dar, die gerade in der Qualifizierung und dem dadurch steigendem Lohnniveau legen.

Eine Mindestrente gehe einher mit einem Mindestlohn.
Auch in der Digitalisierung – 4.0 – sah der Gast weniger die Gefahr, dass Arbeitsplätze verloren gingen, sondern, dass hier eine Verlagerung der Arbeitsfelder mit einer Veränderung der Qualität stattfinde.

Zum Abschluss dankte Schulleiter Wolfgang Peters, dem Politiker Schweitzer, dass er die Zeit gefunden habe, an die Schule zu kommen.

Er  zeige mit seinem Interesse an einem Austausch, dass ihm diese Nähe und die Diskussion mit den Menschen wichtig seien, so Peters.

„Ich möchte für die Bürger ansprechbar sein- nahbar“, so Schweitzer. Und diese Offenheit und Nähe hat er in der Diskussionsrunde deutlich gezeigt. Seine Ehrlichkeit und Transparenz, seine klaren Aussagen und sein Humor kamen bei den Schülern sehr gut an und ließen ein offenes Gespräch zu.(bbs-süw)

Ein Selfie für die Schweitzer-Facebookseite gab es am Schluss. Foto: bbs süw [2]

Ein Selfie für die Schweitzer-Facebookseite gab es am Schluss.
Foto: bbs süw

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