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„AG SPD Queer“ und „AG Migration und Vielfalt“ mit gemeinsamer Erklärung: Für Toleranz und Respekt gegenüber allen Bevölkerungsgruppen

Symbolbild: dts Nachrichtenagentur [1]

Symbolbild: dts Nachrichtenagentur

Die Mitglieder der SPD Landesarbeitsgemeinschaften „AG SPD Queer“ (ehemals Schwusos) und der „AG Migration und Vielfalt“ haben ein gemeinsames Papier erarbeitet.

In der Erklärung heißt es, in Anbetracht der Entwicklungen in Deutschland, Europa oder den USA müsse besonders auf „Demokratie und ein positives Verständnis von Vielfalt“ geachtet werden, denn diese Werte seien heutzutage leider keine Selbstverständlichkeit mehr. Nicht ohne Grund habe beispielsweise die Bundesantidiskriminierungsstelle das Jahr 2017 zum Jahr der sexuellen Vielfalt ausgerufen.

In ihrer Erklärung haben die Vorstandsmitglieder der jeweiligen Arbeitsgemeinschaften ein „gemeinsames Verständnis von Zusammenhalt“ festgehalten und eine Zusammenarbeit vereinbart.

„Demokratie lebt vom Austausch. Nur wenn wir uns offen begegnen und keine Angst davor haben Fragen zu stellen, können wir zu gemeinsamem Handeln gelangen. Wir sind sehr froh über diese bereichernde Erfahrung und freuen uns auf die zukünftige Zusammenarbeit“, so die Vorsitzenden Joachim Schulte, AG Queer, und Ziya Yüksel, AG Migration und Vielfalt.

Verständnis und Respekt füreinander und gegenseitige Unterstützung aller Bevölkerungsgruppen ist das Ziel der beiden AGs.

Weiter heißt es: „Erst, wenn sich

  • Männer für die Rechte von Frauen stark machen,
  • Menschen ohne Migrations- und Fluchtgeschichte sich für Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte einsetzen und sie in ihren Belangen unterstützen, damit allen gleichberechtigte Teilhabe möglich ist,
  • heterosexuelle Menschen für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transidenten und Intersexuellen kämpfen,
  • wirtschaftlich gut gestellte Menschen aktiv an der Chancengleichheit für Menschen aus sozial und wirtschaftlich benachteiligten Familien arbeiten,
  • nicht-behinderte sich umfassend um den Abbau von Barrieren für behinderte Menschen kümmern,
  • junge Menschen für die Rechte von Alten einsetzen und umgekehrt,

…können sich die Bedingungen für Lebensqualität und die Chancen für die gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft entscheidend verbessern.

Für die politische Ebene bedeute das:

„Vielfalt, Respekt und Akzeptanz gehören zusammen. Sie müssen nicht nur ideell gewollt sein. Sie müssen mit entsprechendem Rückgrat, ernsthaft, glaubwürdig und vorbildhaft vertreten werden. Sie müssen in unserer Gesellschaft, im Bildungswesen, in der Arbeitswelt, in der öffentlichen Wahrnehmung, in unserer alltäglichen Lebenswelt mindestens als selbstverständlich wahrgenommen werden.

Sie müssen positiv besetzt sein und im Idealfall als Gewinn verstanden werden. Vielfalt ist ohne Akzeptanz von Unterschiedlichkeit für uns nicht vorstellbar. Akzeptanz meint den aktiven Prozess der Auseinandersetzung mit Vielfalt im Rahmen des Grundgesetzes, der für alle Bürgerinnen und Bürger der Bundesrepublik der verbindliche Rahmen ist.

Für gesellschaftlichen Zusammenhalt zu werben, ihn zu organisieren und zu ermöglichen, zählt zu den hauptsächlichen Anliegen, wenn nicht sogar zu den Ur-Anliegen an der Sozialdemokratie. Wir wollen gemeinsam eine Politik:

  •  für Arbeitnehmer_innen und Arbeitnehmerrechte,
  • bei der Groß- und mittelständische Unternehmen die Rechte von Menschen mit und ohne Migrations- und Fluchthintergrund und Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transidente und Intersexuelle berücksichtigen,
  •  für alle Familien,
  • für Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte,
  • für junge Menschen und deren Zukunft,
  • für ältere Menschen, deren Versorgung und deren Lebensqualität,
  • für Menschen mit Behinderungen,
  •  für Frauen,
  • für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transidente, Intersexuelle und deren in der Bundesrepublik Deutschland immer noch ausstehenden Grundrechte,
  •  für Bildung und soziale Gerechtigkeit,
  •  für die gegenseitige Unterstützung dieser und weiterer Bevölkerungsgruppen.“

Im Sinne eines übergreifenden Solidaritätsgedanken suchen die AG SPD queer und die AG Migration und Vielfalt den engen Schulterschluss. Sie wollen miteinander abstimmen, wie sie in ihrer jeweiligen Arbeit die Belange der jeweils anderen Arbeitsgruppe berücksichtigen und unterstützen können.

„Gemeinsam wollen wir Spitzen der Politik aller Parteien – auch der eigenen – daran erinnern, wie ausgrenzende, pauschalisierende oder stigmatisierende Aussagen bei den Betroffenen verletzend wirken und wie diese Aussagen die Einstellung in der übrigen Bevölkerung negativ beeinflussen“, so Yüksel und Schulte. „Wir wenden uns gegen die grundsätzliche Unterstellung von Extremismus gegenüber Muslimen, sowie die Gleichsetzung von Islamkritik mit Islamophobie, genauso wie wir Vorurteile gegen die „Ehe für alle“ bekämpfen. Wir werben für eine positive, vorurteilsfreie Darstellung, die Allen gleiche Würde und gleiche Rechte verleiht.“

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