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AfD-Politiker Pretzell wirft Höcke parteischädigendes Verhalten vor

Holocaust-Mahnmal in Berlin. Foto: dts Nachrichtenagentur [1]

Holocaust-Mahnmal in Berlin.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin  – Der nordrhein-westfälische AfD-Landesvorsitzende Marcus Pretzell hat die Äußerungen des thüringischen AfD-Fraktionsvorsitzenden Björn Höcke über das Holocaust-Mahnmal in Berlin scharf verurteilt.

Höcke hatte das Mahnmal als „Denkmal der Schande“ bezeichnet. Höcke treibe zum wiederholten Male „kluge und kritische bürgerliche Wähler“ der Partei „zurück in das Lager der Nichtwähler“, sagte Pretzell der „Bild“.

„Zum wiederholten Male drückt sich Björn Höcke sehr missverständlich aus, um es vorsichtig zu formulieren. Zum wiederholten Male rührt er dabei mit größter Ignoranz an einer zwölfjährigen Geschichtsepoche, deren Revision wahrlich nicht die Aufgabe der AfD ist.“ Aufgabe der Partei seien „realistische Veränderungen in unserem Land“.

Eben jene Veränderungen würden „unmöglich gemacht, solange einzelne von uns ständig mit diesen zwölf Jahren Walzer tanzen“.

Zugleich verteidigte Pretzell eine für Samstag in Koblenz geplante Veranstaltung der Brüsseler ENF-Fraktion mit europäischen Rechtsaußen wie Marine Le Pen und Geert Wilders, an der neben ihm auch die AfD-Vorsitzende Frauke Petry teilnimmt.

Für diese Veranstaltung seien mehr als 250 Journalisten akkreditiert, weshalb die „Welt auf die AfD“ schaue. Deren Parteien hätten „schmerzhafte Trennungen“ von Vertretern in ihren Reihen vollzogen, die „glaubten, dass Debatten über die Vergangenheit helfen, die Zukunft zu gestalten“, erklärte Pretzell.

Der AfD-Politiker attestierte FPÖ, FN und PVV zudem in der Zeitung einen „Weg der Vernunft und des Realismus“, den auch die AfD gehen solle. Dies könne sie „von ihren europäischen Partnern lernen“. (dts Nachrichtenagentur)

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