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AfD-Politiker Alice Weidel und Sebastian Münzenmaier in Bornheim

Alice Weidel, Sebastian Münzenmaier und Eugen Ziegler am Ende der Veranstaltung.
Fotos: Pfalz-Express/Ahme

Bornheim. Die beiden MdBs, Alice Weidel, Fraktionsvorsitzende der AfD im Bundestag und Sebastian Münzenmaier machten am Wochenende im Dorfgemeinschaftshaus Station.

Laut Veranstalterangaben waren zirka 300 Zuhörer gekommen, um sich anzuhören, was die beiden AfD-Politiker zum Thema „Eure EU ist nicht unser Europa“ zu sagen hatten.

Draußen hatten sich Gegendemonstranten vor dem Dorfgemeinschaftshaus aufgestellt wie die „Omas gegen rechts“, die „Kurfürstlich Kurpfälzische Antifa“, oatlandau.blog und andere Gruppieren.

„Meine Heimat ist bunt“, „Nie wieder Faschismus“ „Refugees welcome“: Die Demo-Teilnehmer sprechen von Hass und Hetze, denen sie sich entgegenstellen wollten.

Auch Marco Kurz und einige Mitglieder seines „Frauenbündnisses“ standen nicht weit weg und riefen unter anderem „SPD-Faschismus raus aus den Köpfen“.  Die Polizei hatte sich zwischen die beiden Gruppen positioniert. Die Gegendemo verlief ruhig.

Die Demonstranten protestierten gegen eine AfD-Veranstaltung im Dorfgemeinschaftshaus.

Drinnen wurden Alice Weidel und Sebastian Münzenmaier mit großem Beifall und Standing Ovations empfangen. „Ich wollte mich mit den „Omas“ unterhalten, aber die Polizei meinte, das wäre keine gute Idee“, sagte Weidel.

Kreisvorsitzender Eugen Ziegler, ehemaliger Bornheimer Bürger, bedankte sich in Abwesenheit bei Bürgermeister Karl Keilen, einem „rechtschaffenen Bürgermeister“, der trotz „böser Briefe“ einer demokratisch gewählten Partei die Möglichkeit gegeben habe, sich hier zu versammeln. „Die Demonstranten da draußen, wissen nicht, was Demokratie ist“, so Ziegler, „aber die Bornheimer haben zur Demokratie ein gutes Verhältnis“. Im Saal anwesend war auch eine Delegation aus dem Elsass, die „Rassemble national“, die ebenfalls herzlich begrüßt wurde.

„1968 ist vorbei“: Die konservative Revolution in Europa sei voll im Gange, so Münzenmaier, der als Erster sprach. Er kritisierte das Abstimmungsverhalten im Bundestag: „Montags bekommen wir EU-Verordnungen, über die wir am Mittwoch abstimmen müssen – die Altparteien winken das durch“.

Er sei ein „Freund Europas“, aber ein Gegner der Eurokratie. Man wolle die Zusammenarbeit von Nationalstaaten und keine „Schablonen“: „Das hat man beim Euro versucht.“

Es gäbe Politiker, „die machen Politik fürs eigene Volk“ – Merkel gehöre nicht dazu.  Die Europawahl dieses Jahr werde sehr wichtig. Man müsse eine starke Fraktion im Europaparlament schmieden, so Münzenmaier. „Freiheit statt Brüssel“ – gegen die „Gespenster der Vergangenheit“. Er meinte damit Jean-Claude Juncker und andere EU-Politiker. Die AfD kämpfe für Meinungsfreiheit und lehne deshalb aktuell auch die upload-Filter ab.

Alice Weidel, studierte Volkswirtin, legte ihre Redeschwerpunkte auf die Euro-Politik, auf die Verflechtung von Politik und Wirtschaft, auf Export und Target II (grenzüberschreitende Banken-Transaktionen).

Die Rente wolle man zukunftsfähig machen („Altersbezüge dürfen nicht besteuert werden“), auch die Pflege wolle man angehen. Beide Themenkomplexe sollen bei einem Sozialparteitag, der im September durchgeführt wird, behandelt werden.

Von den Anwesenden waren in der Pause Fragen schriftlich formuliert worden, die sich auf Sozial-und Außenpolitik bezogen. Gefragt wurde auch nach einem „Untersuchungsausschuss Merkel“ und „was kann getan werden muss, damit das Bargeld erhalten bleibt“. (desa)

 

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