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AfD-Landesverband startet in Bad Dürkheim Vortrags-und Diskussionsreihe

 

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Cirka 80 Personen, die Hälfte davon keine Parteimitglieder, trafen sich zum Vortrag in Bad Dürkheim. Foto: red

Bad Dürkheim. Die  Euro-Krise und die für Deutschland riskanten Rettungsbemühungen  um die europäische Einheitswährung haben zur Bildung einer neuen Bundespartei geführt, der „Alternative für Deutschland“.  In Bad Dürkheim startete der rheinland-pfälzische Landesverband der AfD nun eine landesweite Serie von Vortrags- und Diskussionsabenden zum Thema.

Eigentlich ist Dr. Stefan Vogel aus Mainz Maschinenbauingenieur. Die Eurokrise und die Rettungsbemühungen um die hochverschuldeten Euroländer Griechenland und Zypern aber haben ihn nun auch zum Politiker gemacht. Jetzt zieht Vogel hin und wieder durchs Land und klärt für seine Partei, die „Alternative für Deutschland“ (AfD) um den Hamburger Ökonomieprofessor Dr. Bernd Lucke, die Bürger in Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen über die Risiken der Euro-Rettungspolitik und die Alternativen zu einer von den Regierungsparteien als alternativlos bezeichneten Politik auf. Im Merkur-Hotel in Bad Dürkheim verfolgten fast 80 Zuhörer seinen Vortrag über das komplexe Thema.  Etwa die Hälfte des Publikums, ergab eine Nachfrage des AfD-Landesvorsitzenden Klaus Müller an die Zuhörer, waren keine Mitglieder der Partei.

Vogel, Mitglied im Vorstand des AfD-Landesverbandes, schilderte die Schuldensituation der südlichen Euro-Länder als kritisch, die Nettoauslandsverschuldung liege bei den Problemländern bei etwa 100 Prozent ihrer Wirtschaftskraft. Die Industrieproduktion entwickle sich in den Ländern Griechenland, Zypern, Italien, Spanien und Portugal im Gegensatz zu Deutschland negativ, was auch eine Folge der kaum steigenden Realeinkommen in Deutschland sei.

Kein gutes Haar ließ Vogel an den bisherigen Rettungsmaßnahmen für Zypern und Griechenland. Sie seien vollkommen wirkungslos, weil durch sie keinerlei Investitionen zur Ankurbelung eines eventuellen Wirtschaftswachstums zur Folge hätten. Deutschland dagegen nehme riesige Haftungsrisiken im Rahmen der Rettungsschirme auf sich. Für die AfD sei klar,  dass die Euroländer auf keinen Fall zu einer Transferunion werden dürften wie es etwa Grüne und SPD wollen, schon gar nicht aufgrund ihrer völlig unterschiedlichen Steuer-, Renten- und Sozialsysteme. Als Rezept gegen die fortschreitende Euro-Krise nannte Dr. Vogel das Aufbrechen der Währungsunion, was den Krisenländern die Chance für Abwertung und damit einen Schritt aus der Schuldenfalle ermöglichen könne. Ein schnelles Ende der jetzigen Form der Währungsunion sei allerdings nicht mehr machbar. Umzusetzen sei dies nach Auffassung der „Alternative für Deutschland“ nur mit der Einführung von Parallelwährungen.

AfD-Landesvorsitzender Müller und Dr. Vogel zeigten sich anschließend überrascht von der lebhaften Diskussion über das komplizierte Thema und die überaus positive Resonanz auf das Anliegen der neuen Partei. Die Aussprache dauerte mehrere Stunden bis in den späten Abend hinein. (red)

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Dr. Vogel beim Vortrag. Foto: red

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