Landau. Strahlende Gesichter gab es gestern abend (5. November) auf der Bühne des Dorfgemeinschaftshauses zu sehen. Innerhalb eines zünftigen Pfälzer Abends mit Saumagen-Essen und Musik vom Hoffmann-Hammer-Trio, wurden die Ergebnisse des 8. Internationalen Saumagen Wettbewerbs bekanntgegeben und Urkunden und Pokale verteilt.
Eigentlich waren alle, die teilgenommen haben, Sieger. „Es war eine schwierige Entscheidung“, sagte auch Jurorin und Aufsichtbeamtin Ulrike Müller-Rospert, Präsidentin des Landauer Landgerichts. „Manche waren eben um Nuancen besser als andere“.
„Keiner kann sich dem Charme und Wunsch von Klaus Wolf und Obermeister Walter Weindel entziehen, über drei Stunden konzentriert die Produkte zu testen“, sagte OB Schlimmer, einer der Jurymitglieder, die am Morgen die 153 angestellten Saumagen von 59 Einlieferen probieren konnten.
Von diesen angelieferten Produkten waren nach dem ersten Durchgang 34 ins Finale gekommen. Die Preisverleihung wurde von Klaus Seiferlein, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft der Südpfalz vorgenommen.
Er befragte Klaus Wolf, Ehrenobermeister der Fleischerinnung, wie es im Jahr 2000 überhaupt zum Saumagenwettbewerb gekommen war. „Die Absicht war, den Bekanntheitsgrad des Saumagens als gutes Produkt der regionalen Küche, zu steigern“, erläuterte Wolf das Hauptziel des Wettbewerbs, der mittlerweile auch zum großen medialen Ereignis geworden ist.
„Saumagen wird weltweit gegessen“ freute sich Wolf. Nicht zuletzt deshalb, hat man ihn auch international ausgeschrieben.
Auch was zu einem Saumagen gehört, konnte Wolf natürlich mühelos beantworten. Die Hauptbestandteile sind, beim traditionellen Saumagen Fleisch, Kartoffeln, sowie Naturgewürze wie Salz, Majoran, Muskat und Pfeffer.
Als wichtigste Prüfungs-Kriterien gelten immer noch der Geruch und natürlich der Geschmack. Wolf, der immer auf der Suche nach alten (und neuen) Saumagenrezepten ist, wurde im Stadtarchiv fündig. In einem alten Brief aus dem Jahr 1664 war zu lesen, dass schon damals in einer Landauer Metzgerei der Saumagen verkauft wurde.
Da der Saumagen ein typisch Pfälzisches Gericht ist, war es eigentlich auch nicht verwunderlich, dass die Sieger auch aus der Pfalz stammten.
Teilnehmen durften Fleischerfachbetriebe, Gastronomen und Köche. Der Saumagen musste selbst gemacht oder im eigenen Betrieb hergestellt sein.
Die Pokale wurden in den drei Kategorien „Original Pfälzer Saumagen“, Pfälzer Saumagen mit Zutatenvariationen“ (hier werden andere Fleischsorten verwendet, auch Kastanien oder Trüffel sind möglich), sowie als Saumagenfüllung in besonderer Form“ (als Terrine, Pastete etc.) verliehen.
Die Gewinner sind:
Original Pfälzer Saumagen
1. Metzgerei Scherer GbR, ‚Luitpoldstr. 177, 76770 Hatzenbühl
2. Metzgerei Peter Gütermann, Godramsteiner Hauptstr. 118, 76829
Landau
3. Metzgerei Joachim Wenz, Hauptstr. 36, 76870 Kandel
Saumagen mit Zutatenvariationen
1. Metzgerei Volker Ballreich, Neustadter Str. 1, 67373 Dudenhofen
2. Metzgerei Vogt, Langgasse 181a, 67454 Haßloch
3. Metzgerei Walter Weindel, Limburgstr. 38, 76829 Landau
Saumagenfüllung in besonderer Form
1. Metzgerei Christian Speeter, Bahnhofstr. 21, 67310 Hettenleidelheim
2. Metzgerei Walter Weindel, Limburgstr. 38, 76829 Landau
3. Berufsbildende Schule Landau, August-Croissant-Str. 27, 76829
Landau
Weitere Ergebnisse sind unter www.fleischer-suedpfalz.de [1] aufgelistet. (desa)