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60. Geburtstag Helmut Seebach: Unermüdlicher Pfalz-Forscher

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Volkskundler Helmut Seebach wird 60 Jahre alt. Foto: Ahme

Annweiler-Queichhambach. Wenn man’s genau nimmt, sind es zwei grundlegende Fragen, die ihn seit seiner Studienzeit umtreiben: Was ist die Pfalz?  und Was macht einen Menschen zum Pfälzer?  Jetzt, nach fast vierzig Jahren, sei er auf dem richtigen  Weg, um eine gültige Antwort darauf geben zu können, sagt Helmut Seebach, der am 17. August in seinem Geburtsort Queichhambach das 60. Lebensjahr vollendet.

Nach dem Abitur an der Heimschule Annweiler studierte er von 1975 bis 1981 an der Universität Mainz Germanistik und Politikwissenschaften, war dann drei Jahre Wissenschaftlicher Mitar-beiter am Institut für Geschichtliche Landeskunde der Mainzer Uni, bevor er für Hörfunk, Fern-sehen und Druckmedien arbeitete. Zur Vertiefung seiner Studien bezog er noch einmal die Landes-Uni, wobei er sich der Journalistik und der Volkskunde zuwandte. Er war als Medienpäda-goge beim Landesfilmdienst Rheinland-Pfalz tätig und Referatsleiter Volkskunde des Studiums Generale Palatinum der pfälzischen Volkshochschulen.

Schon während seiner Universitätsjahre als Wissenschaftlicher Mitarbeiter hat er in Queichhambach seinen Bachstelz-Verlag gegründet und seine erste Buchpublikation herausgebracht. Nicht weniger als 37 Bücher zu  sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen, historischen und volkskund-lichen Themen in einer Vielfältigkeit sondergleichen haben Helmut Seebach seitdem zum  Verfasser. Es ist eine beispiellose Bilanz unermüdlichen Forschens und Schreibens. „Die Pfalz braucht ein ganzes Leben“, kommentiert er.

Helmut Seebach scheut sich nicht, unbequeme Fragen zu stellen, beispielsweise  wenn es um die braune Ära in der Pfalz geht, und er meldet auch Zweifel an der überkommenen Pfalzhistorio-graphie an, wenn seine volkskundlichen Forschungen neue Erkenntnisse anzeigen. Daß er die pfälzische Volkskunde wesentlich, ja bedeutsam bereichert und erweitert hat,  steht außer Frage, und für manches volkskundliche Ereignis in der Pfalz, ob Ausstellung oder Fest, kam die Anregung von Helmut Seebach. Bei derart engagiertem wissenschaftlichem Wirken zur Erhellung pfälzi-scher Eigenheit sollte das pfalzweite Echo nicht ausbleiben…

Bei aller Bescheidenheit nimmt er in Anspruch, als erster und einziger Pfälzer Volkskundler erkannt zu haben, daß die grundlegende Kulturprägung der Pfalz seit dem 17. Jahrhundert durch die damalige Schweizer Einwanderung erfolgt sei. Alles, was es zuvor als pfälzisches Volkstum gegeben habe, sei vom  Dreißigjährigen Krieg vernichtet worden.

Überbleibsel seien, wenn über-haupt noch vorhanden, von den Neuansiedlern absorbiert worden. Daß ihm der wissenschaft-liche Nachweis des „pfälzischen Urknalls“ gelingt, woran er gegenwärtig penibel arbeitet, und er damit Antwort geben kann auf die Frage, wie die Pfalz wurde was sie ist, gehört zu den guten und aufrichtigen Wünschen zu seinem Geburtstag. (Heinz Weinkauf)

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