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500 Aslysuchende auf ehemaligem Flughafen Zweibrücken: Grüne kritisieren Isolation

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Die Zahl der Flüchtlinge reißt nicht ab. Täglich kommen etwa geschätzte 10.000 über die Grenzen nach Deutschland.
Foto: dts Nachrichtenagenur

Zweibrücken – Der Sprecher der Grünen im Kreisverband Südwesptfalz und Vorsitzende der Kreistagsfraktion Grüne/Linke im Kreistag des Landkreises Südwestpfalz, Bernd Schumacher, kritisiert die geplante Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge auf dem ehemalige Flughafen Zweibrücken.

Dort sollen auf dem Abfluggebäude bis zu 500 Asylsuchende untergebracht werden.

Der Standort scheine für diesen Zweck nicht geeignet, so Schumacher. Einerseits liege er weitab von Stadtzentrum oder der nächstgelegenen Gemeinde, was aber für die Versorgung der Flüchtlinge von entscheidender Bedeutung sei.

Auch der Anschluss an den öffentlichen Nahverkerhr sei zum Teil zwar vorhanden, jedoch nicht ausreichend.

Zudem halte man es „für bedenklich, wenn in unmittelbarer Nachbarschaft das Style-Outlet als ´Konsumtempel im Hochpreissegment´ eine Unterkunft von Menschen installiert wird, die wahrscheinlich mit dem letzten „Hemd“ aus den Herkunftsländern geflüchteten sind.  Daher halten wir aus Sicht der Flüchtenden und in Anbetracht der inzwischen zu erwartenden Verweildauer in einer solchen Einrichtung diesen Standort ebenfalls für problematisch“, argumentiert Schumacher.

Mit Beschluss vom 5. April 2014 hatte der Grüne Landesverband unter anderem gefordert, bei der Unterbringung von Flüchtling den öffentlichen Personennahverkehr zu berücksichtigen.

Integration in der Isolation könne nicht erfolgreich funktionieren. Dennoch müsse man wohl aufgrund der großen Zahl von Flüchtenden bei der Unterbringung Kompromisse gemacht werden.

Weiter sagte Schumacher: „Wir hätten uns gewünscht und auch erwartet, dass wir vor Ort informiert und eingebunden werden, bevor Entscheidungen getroffen werden. Wir halten es jetzt für unabdingbar, dass unverzüglich in und um die Aufnahmeeinrichtung zu diesen Themenkomplexen weitere Nachsteuerungen erfolgen, sodass die Unterkunft an diesem Standort ihre Aufgabe im Sinne einer gelungenen Integration – ohne Isolation –  erfüllen kann. Auch erwarten wir, dass von allen Beteiligten ausreichend Personal und weitere notwendige Ressorucen bereit gestellt werden.“ (red)

 

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