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50 Jahre Tennis Club Wörth –  Junger Verein mit bewegter Geschichte

Fotos: v. privat

Wörth – Am 31. März 1969 fand die Gründungsversammlung des Tennis Clubs Wörth im Bayerischen Hof statt.  Jetzt feierte er mit einem großen Programm sein 50-jähriges Bestehen. Vorsitzender Axel Schmitz hielt noch einmal einen Rückblick auf die bewegte Geschichte des Vereins.

In Anwesenheit des damaligen Bürgermeisters Karl Josef Stöffler trugen sich 70 Anwesende in die erste Mitgliederliste ein. Aber bereits vorher hatte es zahlreiche Gespräche  gegeben. „Ich hatte festgestellt, dass bereits zwei Plätze fast fertig waren und vier geplant waren“, erzählt der inzwischen 97-jährige Peter Mesenbrock, der damals mit einigen anderen Interessierten die „treibende Kraft“ für einen Tennis Club und den Bau mehrerer Plätze war.

„Über den Ortsfunk wurde eine Versammlung einberufen, der 150 Interessenten folgten.“ Danach folgten die Gespräche mit dem Bürgermeister, bevor der Gemeinderat überzeugt werden musste, dass mehr als zwei Plätze benötigt werden. Dafür  war extra der Präsident des Tennis Verbandes erschienen.

Mesenbrock hatte dazu im November 1967 an die Gemeindeverwaltung im Namen eines Arbeitsausschusses ein Schreiben gerichtet, in dem er den Aufbau einer Tennisplatzanlage mit einem Baukostenplan einschließlich zu erbringender Eigenleistungen vorlegte. Dabei ging er von etwa 200 Sportlern und einer zu beantragenden Bausumme von 110 000 DM aus.

Dann trafen sich Mesenbrock und seine Mitstreiter in zahlreichen Vorgesprächen und Arbeitsausschusssitzungen am 22.01.1968 und 24.03. 1969 um die Modalitäten einer Vereinsgründung festzulegen – wie aus der Chronik hervorgeht.

„Am 31.03. war dann die Stunde gekommen“, wie Gründungsmitglied Karl Towae, der später Jugend- und auch Sportwart im Vorstand war, sagt. „Der weitere Verlauf dieser Gründungsversammlung verlief harmonisch, obwohl in vielen Diskussionsbeiträgen schon all die Schwierigkeiten und Probleme anklangen, die der junge Verein in den Folgejahren zu bewältigen haben sollte.“ Als Beitragsgebühr wurden 60 DM für Erwachsene und 30 DM für Jugendliche über 12 Jahre beschlossen. Eine Aufnahmegebühr gab es noch nicht. Erster Vorsitzender wurde Dr.Günter Mack, dritter Vorsitzender und Trainer Peter Mesenbrock.

Dieser hatte schon in den Gesprächen die verhältnismäßig hohe Zahl der Tennissportler durch den starken Zuzug von Leuten jüngeren und mittleren Alters allein durch die Firmen Daimler-Benz und Mobil Oil erklärt.

So waren es auch überwiegend Angestellte der beiden Firmen sowie Geschäftsleute aus Wörth, die in den Anfangsjahren hier Tennis spielten. Es wurde sogar gemunkelt, dass man Bürgen brauchte, um als Nicht-Beschäftigter dieser Firmen aufgenommen zu werden, wie sich Towae noch erinnert. Am 12.Mai 1969 wurde die Tennisanlage mit zwei Plätzen durch Bürgermeister Stöffler eröffnet.

1971 waren es bereits 200 Mitglieder, mit zwei Herren- und einer Damenmannschaft wurde an den Medenspielen teilgenommen und zwei weitere Tennisplätze wurden fertig gestellt.

Inzwischen reiften auch die Pläne zum Bau eines vereinseigenen Clubhauses, bevor am 12.Mai 1971 in der letzten von mehreren außerordentlichen Mitgliederversammlungen die Frage „ja oder nein“ zur Beschlussfassung vorgelegt wurde. „Da ging es rund“, erinnert sich Towae und der amtierende Vorsitzende Axel Schmitz verweist auf das vorliegende Protokoll. Es ging um die Notwendigkeit, die Kosten und damit verbundene Beitragserhöhungen sowie um die Bewirtung.  Schließlich war das Ergebnis eine Stimme Mehrheit für den Clubhausneubau (56:55).

Im Mai 1973 konnte der TC sein neues schmuckes Clubheim der Öffentlichkeit präsentieren. „Und selbst die Kostenvoranschläge waren fast exakt eingehalten worden“, schmunzelt Schmitz. Im selben Jahr  war die Fertigstellung des fünften Platzes  und der Ballwand.

Um die Tennissaison zu verlängern, sollte eine Traglufthalle angeschafft werden. „Zur Begutachtung einer solchen Halle flogen die Herren Knapp, Mayer und Auswöger mit einer einmotorigen Cessna mit Herrn Benz als Pilot kostenlos nach Konstanz“ – so die Chronik. Sie wurde 1974  gekauft und in der Wintersaison von den Mitgliedern auf- und abgebaut. „Ein Meilenstein in unserer Vereinsgeschichte. Die aufgenommenen Kredite sind dank guter Belegung der Halle getilgt“, heißt es in der Chronik.

Das Gesamtbild der Anlage wurde 1976 durch die Errichtung eines Materialplatzes, der Montage einer Berieselungsanlage und der Erstellung einer Flutlichtanlage abgerundet. Nach zehn Jahren war die Mitgliederzahl auf 415 angewachsen. Ihren höchsten Stand erreichte sie 1984 mit 432. Danach ging es wieder abwärts, was auch mit der Gründung neuer Tennisclubs in der Umgebung zusammen hing. Heute liegt sie bei 210 – wie Schmitz sagt.

„Dem Jubilar ist es gelungen, sich in einem kurzen Zeitabschnitt zu einer leistungsfähigen sportlichen Vereinigung zu entwickeln und so den Tennissport in unserer Gemeinschaft auf breiter Basis für Jung und Alt als Breitensport zu ermöglichen. Dabei ist besonders hervorzuheben, dass die intensive sportliche Betreuung der Jugend im Tennis Club einen weiten Raum einnimmt“, schreibt Stöffler in der Festschrift zum 10-jährigen Jubiläum.

Darauf verweist auch der amtierende Vorsitzende Axel Schmitz, dass stets ein Drittel der Mitglieder Jugendliche waren und immer noch sind. „Unsere Jugendlichen sind das wichtigste Gut, das wir haben, das wir pflegen und fördern wollen“, sagte auch Ulrich Heinze, der damalige erste Vorsitzende zum 25-jährigen Jubiläum 1994.

In den 80-er Jahren gab es dann die so genannte „Unendliche Geschichte“, denn der Club wollte aufgrund der Mitgliederzahlen mehr Plätze oder eine Verlegung der Anlage. Daraus ist aber nichts geworden, worüber der Club heutzutage wohl froh ist.

Grußworte und Glückwünsche überbrachten Bürgermeister Dr. Dennis Nitsche, der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Thomas Gebhart, der Erste Kreisbeigeordneter Chistoph Buttweiler und Sportkreisvorsitzender Alois Herrmann. (lumi)

 

 

 

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