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40 Kommunalpolitiker mit Freiherr-vom-Stein-Plakette ausgezeichnet – auch Rudi Eichhorn, Gerhard Fleck und Klaus Stalter geehrt

Rudi Eichhorn ist einer von 40 geehrten Kommunalpolitikern. Foto: stadt-landau [1]

Rudi Eichhorn ist einer von 40 geehrten Kommunalpolitikern.
Foto: stadt-landau

Rheinland-Pfalz. Innenminister Roger Lewentz hat den hohen Stellenwert von Kommunalpolitikern für einen funktionierenden Staat hervorgehoben. „Eine lebendige Demokratie braucht politisch engagierte Ehrenamtler“, sagte Lewentz bei der Verleihung der Freiherr-vom-Stein-Plakette am Dienstag in Kirchheimbolanden.

Dort wurden 40 Persönlichkeiten für ihre Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung aus den Kreisen und kreisfreien Städten des früheren Regierungsbezirks Rheinhessen-Pfalz ausgezeichnet.

Seit 1954 wird die Freiherr-vom-Stein-Plakette – seit 2001 alle drei Jahre – an Bürger als Auszeichnung ihres kommunalpolitischen Engagements verliehen. „Auch heute noch ist Steins Überzeugung aktuell, dass eine positive Entwicklung von Staat und Gesellschaft ohne die aktive und konstruktive Mitwirkung der Bürger nicht möglich ist.

Daher ist es wichtig, dass wir Leistungen von Frauen und Männern würdigen, die sich durch ihren langjährigen Einsatz in einem kommunalpolitischen Ehrenamt hervorgetan haben“, betonte der Innenminister.

„Die Träger der Plakette nehmen auch gleichzeitig die Aufgabe an, Vorbild für junge Menschen zu sein, für die die demokratische Lebensform und die kommunale Selbstverwaltung in der Bundesrepublik Deutschland etwas Selbstverständliches geworden ist“, sagte Lewentz.

Kommunale Selbstverwaltung lebe von verantwortungsvollen Bürgern und ihrem Engagement für die eigenen Angelegenheiten einzutreten und Verantwortung zu übernehmen. „Vorbilder müssen durch Vorleben den Anreiz zum Nachleben geben“, so Lewentz.

Das verdienstvolle Wirken der Geehrten solle der jungen Generation als Beispiel dienen, dass für örtliche Gemeinschaften die bürgerliche Beteiligung am kommunalen Leben notwendig sei. Denn nur durch Handeln vor Ort könne man etwas erreichen. „Wenn wir diesen Zusammenhang vermitteln können, brauchen wir uns über die künftigen Kommunalpolitiker wenig Sorgen zu machen“, so der Minister. (mrlp)

Die am 25. Oktober in Kirchheimbolanden geehrten 40 Kommunalpolitiker in der Übersicht. Quelle: mrlp [2]

Die am 25. Oktober in Kirchheimbolanden geehrten 40 Kommunalpolitiker in der Übersicht.
Quelle: mrlp

Für langjähriges Engagement im Landauer Stadtrat und als Nußdorfer Ortsvorsteher: Rudi Eichhorn wurde mit Freiherr-vom-Stein-Plakette ausgezeichnet

Große Ehre für Rudi Eichhorn: Der langjährige Nußdorfer Ortsvorsteher, der seit 1979 für die CDU im Landauer Stadtrat sitzt, wurde mit der Freiherr-vom-Stein-Plakette des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet. Die seit 1954 verliehene Ehrenplakette würdigt außerordentliches kommunalpolitisches Engagement.

Eichhorn wurde heute gemeinsam mit weiteren Preisträgern in Kirchheimbolanden durch Innenminister Roger Lewentz geehrt. Oberbürgermeister Thomas Hirsch begleitete Eichhorn zu der Feierstunde. Er hatte ihn auch für die Ehrung vorgeschlagen.

„Rudi Eichhorn ist im besten Sinne des Wortes ein Urgestein der Landauer Kommunalpolitik. Über Jahrzehnte hat er sich aktiv in die Entwicklung der Stadt Landau und seines Heimatstadtdorfs Nußdorf eingebracht“, so Hirsch. Eichhorns besonderes Augenmerk habe dabei immer den Stadtdörfern gegolten, betont der OB.

„Er hat sich stark gemacht für den Erhalt der dörflichen Infrastruktur, für die Attraktivitätssteigerung der Ortskerne und dafür, dass junge Familien in den Stadtdörfern bauen können. Rudi Eichhorns besondere Expertise waren und sind die Themen Bauen und Sport. Seit Jahren ist er Mitglied in den entsprechenden Ausschüssen und vertritt dort seine Fraktion.

Rudi Eichhorn ist streitbar in der Sache, unbeirrbar, aber stets ruhig, sachlich und kompetent. Neben seiner Fachkunde zeichnet ihn in meinen Augen aber auch der ihm eigene trockene Humor aus. Es macht Spaß, Rudi Eichhorns Ausführungen zuzuhören.“

Meilensteine der Amtszeit Rudi Eichhorns als Nußdorfer Ortsvorsteher waren die Errichtung des Weinerlebnispfads, der Umbau und die Erweiterung des Feuerwehrhauses, der Ausbau des Platzes vor der Grundschule und der Ortsverwaltung, Maßnahmen der Dorferneuerung, die Schaffung des Neubaugebiets sowie die Gestaltung einer Grünfläche mit einer Skulptur zu den Hexenprozessen.

Neben seinem Engagement im Landauer Stadtrat und als Nußdorfer Ortsvorsteher stand Rudi Eichhorn zudem unter anderem dem TV Nußdorf vor und war von 1999 bis 2009 Präsident des Pfälzer Handballverbandes. Er engagiert sich in der Interessengemeinschaft Nußdorfer Vereine und im Nußdorfer Kindergarten- und Krankenpflegeverein.

Rudi Eichhorn wurde in der Vergangenheit mit dem Ehrenring und der Ehrenplakette der Stadt Landau sowie mit der Sportplakette des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.

Die Freiherr-vom-Stein-Plakette wird alle drei Jahre verliehen. Benannt ist sie nach Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr vom und zum Stein, einem bedeutenden preußischen Staatsreformer.

Der letzte Landauer, der mit der Ehrung bedacht wurde, war Wolfgang Kern, der langjährige Ortsvorsteher Godramsteins, im Jahr 2013. (stadt-landau)

Gerhard Fleck und Klaus Stalter mit Freiherr-vom-Stein-Plakette ausgezeichnet

Für ihr langjähriges, außerordentliches kommunalpolitisches Engagement wurden Gerhard Fleck und Klaus Stalter gemeinsam mit weiteren Persönlichkeiten mit der Freiherr-vom-Stein-Plakette des Landes Rheinland-Pfalz ausgezeichnet.

An der Preisverleihung nahm auch Landrätin Theresia Riedmaier teil, die Fleck und Stalter aufgrund eines Kreisausschussbeschlusses für die Ehrung vorgeschlagen hatte.

„Beide haben sich durch ihren langjährigen Einsatz in einem kommunalpolitischen Ehrenamt hervorgetan und sich aktiv in die Entwicklung ihrer Verbands- beziehungsweise Ortsgemeinde eingebracht“, betont die Landrätin.

Und weiter: „Ihr kommunalpolitisches Wissen, ihr persönliches Engagement, die Leidenschaft für die ihnen anvertrauten Aufgaben und ihre wertvolle Lebenserfahrung hat dem Wirken von Gerhard Fleck und Klaus Stalter eine besondere Qualität verliehen. Sie haben damit wertvolle Beiträge auch zur so positiven Entwicklung des Landkreises SÜW geleistet“.

Gerhard Fleck war von 1984 bis 2014 Ortsbürgermeister in Böllenborn und mit 30 Dienstjahren der dienstälteste Ortschef im Landkreis Südliche Weinstraße. Höhepunkte seiner Amtszeit waren 1985 die Dorfentwicklung mit dem Ausbau der Hauptstraße mit Kanal und neuen Wasserleitungen, dem Dorfplatz, dem neuen Dorfbrunnen und der Dorflinde.

Außerdem waren die Sanierung des „Weschbach“ (Waschbach mit – in dieser Form seltenen – Waschbank), die Renovierung des Feuerwehrgerätehauses, der Buswartehalle und des Grillplatzes sowie die Einweihung des neuen Dorfgemeinschafthauses weitere Meilensteiner seiner Tätigkeit.

Seit geraumer Zeit gibt es in Böllenborn Internet per Funk und schnelleres Internet; weiter wurde die gesamte Straßenbeleuchtung auf LED-Technik umgestellt. All diese Maßnahmen waren mitentscheidend, dass die Ortsgemeinde beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ gleich zwei Mal den ersten Platz auf Kreisebene belegen konnte und noch verschiedene andere Auszeichnungen bekommen hat.

Seit 1996 ist Fleck ehrenamtlich als Schöffe beim Landgericht Landau und seit 1986 als Vorsitzender der Jagdgenossenschaft Böllenborn tätig. 1974 gründete er den CDU-Ortsverband und war von 1974 bis 2014 dessen Vorsitzender.

1997 bis 2009 war er Mitglied im CDU-Kreisvorstand und war als Schatzmeister im CDU-Gemeindeverband Bad Bergzabern engagiert. 20 Jahre lang war Fleck Mitglied im Verbandsgemeinderat, seit 1998 ist er Vorsitzender im Pfarrgemeinde- und Kirchenverwaltungsrat, seit 2010 ebenso beim Pfälzer Waldverein. Zudem engagierte sich Fleck 10 Jahre lang im Förderverein zum Schutz und zur Pflege von Natur und Landschaft an der Südlichen Weinstraße e.V.

Im Januar 2015 erhielt Fleck die Ehrenurkunde zum Ehrenbürger der Ortsgemeinde Böllenborn.

Klaus Stalter war 23 Jahre als Bürgermeister der Verbandsgemeinde Landau-Land tätig. In seiner Amtszeit haben sich die Entwicklung der 14 Ortsgemeinden und die dortige Wohnqualität durch die Erstellung und Umsetzung von Dorferneuerungskonzepten verbunden mit einem Ausbau der gemeindlichen Infrastruktur deutlich verbessert.

Die Wasserversorgung innerhalb der Verbandsgemeinde wurde gesichert, Schulgebäude modernisiert und erneuert, der Brand- und Katastrophenschutz weiter ausgebaut sowie öffentliche Gewässer nach ökologischen Gesichtspunkten renaturiert und der Hochwasserschutz nachhaltig verbessert.

Zudem erfuhr der Tourismus, als eine der wichtigen wirtschaftlichen Faktoren der Verbandsgemeinde Landau-Land einen deutlichen Aufschwung mit der Stärkung der Strukturen im Verein Südliche Weinstraße/Landau-Land.

Seit 1989 ist Klaus Stalter Mitglied des Kreistages und seit 1999 bis Oktober 2016 Fraktionsvorsitzender der SPD. Außerdem ist er Mitglied im Kreisausschuss, im Werksausschuss und Vertreter beim ZAS, seit 1999 Mitglied bei der Planungsgemeinschaft Rheinpfalz und im direkten Anschluss Mitglied im Planungsverband der Region Rhein-Neckar und dort Mitglied des Verwaltungsrates (bis 2014).

Seit 1990 ist er außerdem Mitglied des Verwaltungsrates der Sparkasse Südliche Weinstraße in Landau und seit 1999 Mitglied des Kreditausschusses.

Neben seinem Engagement als Mitglied des Bezirkstages der Pfalz (1979 – 1989 und 1999 – 2014) engagierte sich Klaus Stalter zudem im Bezirksausschuss, Rechnungsprüfungsausschuss und im Verwaltungsrat des Pfalzklinikums für Psychiatrie und Neurologie.

Außerdem war er für den Bezirksverband Pfalz im Landkreistag. Er ist Mitglied der Arbeiterwohlfahrt, steht seit 1992 dessen Bezirksverband Pfalz vor und ist Mitglied im Bundesausschuss der AWO. Darüber hinaus ist der Ilbesheimer beim Madenburgverein und der Theatergruppe „Die Schloßberghasen“ Vorstandsmitglied.

2011 bis 2016 war als stellvertretender Vorsitzender des Freundeskreises Landesgartenschau in Landau tätig.

Klaus Stalter wurde in der Vergangenheit mit dem Wappenschild des Bezirksverbandes Pfalz, der SGK-Ehrennadel des Landesverbandes (Sozialdemokratische Gemeinschaft für Kommunalpolitik) und der Ehrenplakette in Gold der Verbandsgemeinde Landau-Land ausgezeichnet.

Die Freiherr-vom-Stein-Plakette wird seit 1954 (seit 2001 alle drei Jahre) an  Bürger als Auszeichnung ihres kommunalpolitischen Engagements verliehen.

Die Preisträger Klaus Stalter (2.v.l.) und Gerhard Fleck (Mitte) bei der Verleihung der Freiherr-vom-Stein-Plakette. Foto: kv-süw [3]

Die Preisträger Klaus Stalter (2.v.l.) und Gerhard Fleck (Mitte) bei der Verleihung der Freiherr-vom-Stein-Plakette.
Foto: kv-süw

 

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