Donnerstag, 18. April 2024

19. Landauer Weihnachtscircus: „Wonderful World“ – das beste Rezept gegen Corona Tristesse

Sozial-Paten gesucht

19. Oktober 2020 | Kategorie: Kultur, Landau, Regional

Die Kenya Boys bringen Afrika-Flair in den Zirkus.
Foto: red

Landau. Schwere Zeiten – auch für den Landauer Weihnachtscircus. Das wurde bei einem Pressegespräch mit Jakel Bossert und Marketingmanager Hans-Ludwig Tillner deutlich.

Die Beiden machten aber auch klar, dass Circus in Corona-Zeiten möglich ist. „So wie im gesamten täglichen Leben Einschränkungen herrschen, an die wir uns gewöhnt haben, lässt sich mit Rücksicht und Vorsicht auch eine Circusveranstaltung durchführen“, so Tillner.

Die AHA-Regeln stünden dabei ganz oben auf der Agenda, aber auch ein weitergehendes individuelles Konzept, das den Erfordernissen der Lage Rechnung trägt.

„Wir möchten unserem Publikum auch in schlechten Zeiten Freude und Unterhaltung zur Weihnachtszeit bescheren“, sagt Jakel Bossert, der seit nunmehr 19 Jahren den Landauer Weihnachtscircus mit viel Engagement alljährlich auf das Messegelände bringt. Das Landauer Publikum sei immer treu gewesen. Und deshalb wolle man ihm etwas zurückgeben und auch dieses Jahr spielen.

„Es war die schwerste Zeit unseres Lebens“, sagt Jakel Bossert. Und er meint nicht Stürme wie Lothar, der damals 18 Zelte vernichtete, sondern den Lockdown ab 18. März, der sich für die Circusleute wie der 11. September angefühlt hat.

Clown Berty muss die tristen Cortona-Sorgen vertreiben.
Foto: red

Durch weitere Standbeine wie den Zeltverleih und die Ponywelt in Niedersimten habe man das ganz große finanzielle Desaster verhindern können. Andere Kollegen wie zum Beispiel die Circusse in Trier, Freiburg oder Offenburg hätten da nicht so viel Glück gehabt.

„Daneben gibt es auch die soziale Verantwortung den Artisten gegenüber. Sie alle hatten durch den Wegfall von Veranstaltungen ein karges Jahr. Da möchten wir wenigstens ein paar Menschen aus diesem Bereich mit einem Vertrag bei uns helfen.“

Sein Partner bei der Organisation des Weihnachtscircus‘ und zuständige Marketingmanager Hans-Ludwig Tillner ergänzt: „Es geht auch um den Erhalt des Kulturgutes Circus. Wir pflegen in Landau diese Tradition des klassischen Circus. Und der Erfolg gibt uns jedes Jahr Recht.“

„100.000 Ideen“ habe man entwickelt, wie man trotz Corona spielen könne, denn Nichtspielen sei nie Thema gewesen, bekräftigen Bossert und Tillner.

Erstmals werden auch Papageien im Circusrund dabei sein.
Foto: red

Corona-Konzept steht

Nun steht also das Konzept, das ein drastisch verringertes Platzangebot (etwa nur noch ein Drittel der bisherigen Kapazität) zur
Einhaltung des notwendigen Abstandes zwischen den Zuschauern vorsieht, ein klares Einbahnstraßensystem im Zelt, Hygienemittelspender, Hinweisschilder und entsprechende Markierungen auf dem Boden.

Dabei gibt es genügend Flexibilität, die Maßnahmen immer den aktuellen Vorgaben seitens des Landes anzupassen. Bei dieser Gelegenheit sprechen Bossert und Tillner ihren ausdrücklichen Dank an die Mitarbeiter von Stadtholding und beteiligten Ämtern aus,
die in offenen und kooperativen Gesprächen diese vorbereitenden Dinge begleitet haben. Festlich und glanzvoll wird es trotz allem. Sowohl bei der Dekoration des Zeltes und Umfeldes als auch beim diesjährigen Programm.

„Damit können sich die großen und kleinen Besucher in diesem Jahr also in jeder Beziehung sicher fühlen“, sagen

 

…Jakel Bossert und…

 

…Ludwig Tillner.
Fotos: Pfalz-Express/Ahme

Was gibt es zu sehen?

Die Stars der Manege sind international wie immer und gehören zu den Besten unserer Zeit. Der Landauer Weihnachtscircus verfügt über einen internationalen Ruf. Die Künstler kommen gerne, so ist ein Programm von hervorragender Qualität gewährleistet.

Es gibt ein Duo auf dem Hochseil mit atemberaubenden Vorführungen, rasante Rollschuh-Akrobatik, Handstandbalancen (im Fachjargon Equilibristik genannt), einen jungen Tempo-Jongleur, Rola Rola (Balance-Akrobatik auf Brettern und zylinderförmigen Röhren) und natürlich einen Spaßmacher, der für Lachen bei Alt und Jung sorgt.

Zum klassischen Landauer Weihnachtscircus gehören auch schöne Tiere. Diesen Part übernimmt Ann-Katrin Bossert mit einem Bauernhof-Potpourri, Pferden, Ponys und Kamelen. Das Thema Wildtiere spielt dabei keine Rolle. Exotisch wird es trotzdem, denn es werden ein halbes Dutzend Papageien durch die Manege flattern. Köpfe einziehen könnte angesagt sein, wenn so ein großer Ara mal eine Runde durch’s Zelt dreht.

Wie Jakel Bossert sagt, bestand die Herausforderung dieses Jahr darin, Artisten zu verpflichten, die nicht mit Anreiseproblemen zu rechnen haben. Damit fielen klassische Herkunftsländer wie Russland oder die Ukraine oder gar Asien und Südamerika aus. Die meisten der diesjährigen Artisten leben aktuell in Deutschland oder kommen aus risikofreien Nachbarländern.

„Es ist wieder gelungen, die prickelnde ‚Landauer Mischung‘ zusammenzustellen“, ergänzt Hans-Ludwig Tillner, der sich gemeinsam mit dem Direktor um das Engagement der Künstler kümmert. Gemeint ist damit eine Melange aus etablierten Stars mit Festival-Erfahrung und von jungen Artisten, in denen Rohdiamant gleich hohes Potential steckt. Beiden Machern ist der Stolz und die Vorfreude auf das
neue Programm anzumerken.

Sozial-Paten gesucht

In die ganze Freude mischt sich ein kleiner Wermutstropfen. Jakel Bossert ist bekannt dafür, immer viele Tausend Karten an bedürftige Menschen und soziale Einrichtungen zu verteilen. Das wird in diesem Jahr bei dem reduzierten Platzangebot nicht möglich sein. Zur Deckung der Kosten ist man dringend auf die Eintrittsgelder des vorhandenen Platzkontingents angewiesen.

Ein Circus und die Artisten leben leider doch nicht nur vom Applaus. Man hat sich aber etwas überlegt, was einem Teil der bisher Bedachten doch den liebgewonnenen Circusbesuch ermöglichen könnte.

Bossert und Tillner nennen es „Sozial-Patenschaft“ und adressieren ihren Vorschlag an Unternehmen in Landau und der Pfalz: „Stiften Sie eine beliebige Anzahl Karten für eine gemeinnützige Organisation oder Einrichtung Ihrer Wahl.

Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung helfen wir auch gerne bei der Auswahl. Sie tun etwas Gutes und wir werden im Gegenzug die beteiligten Firmen auf unserer Webseite und im Circus als „Sozial-Paten 2020“ gebührend herausstellen.

Sie erreichen den Weihnachtscircus entweder per Mail (sozialpate@landauer-weihnachtscircus.de) oder telefonisch: Jakel Bossert unter 0157/74997579 und Hans-Ludwig Tillner unter 0176/43538562.

Infos:

Der Landauer Weihnachtscircus spielt dieses Jahr vom 18. Dezember bis zum 3. Januar 2021 auf dem Messegelände in Landau. Es finden täglich zwei Vorstellungen um 15.00 und um 19.00 Uhr statt. An den beiden Sonntagen, 27.12. und 3.1., gibt es eine zusätzliche Matinée um 11.00 Uhr.

Am 24.12. (Heiligabend) und 1.1. (Neujahr) ist spielfrei.
Aufgrund des reduzierten Platzangebotes und auch wegen der notwendigen Erfassung der
Kontaktdaten wird dringend empfohlen, die Karten im Vorverkauf zu erwerben.

Jeder Sitzplatz ist einzeln nummeriert, so dass man sich so seinen Wunschplatz sichern kann. Karten gibt es ab KW43 bei allen bekannten Vorverkaufsstellen und online im Ticketshop auf der Circuswebseite (www.landauer-weihnachtscircus.de)
Facebook: www.facebook.com/LandauerWeihnachtscircus 

(desa/red)

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