Bellheim: Frisch in den Adelsstand ist er vor wenigen Tagen erhoben worden.
Die Rede ist von Josef Purr, 15. Bellheimer Lord. Für ein Jahr repräsentiert er nun die Bellheimer Vereine, die Bellheimer Gemeinschaft – und natürlich das Bellheimer Bier. Eine Sache liegt ihm besonders am Herzen: Der Gemeinschaftssinn, der Zusammenhalt von Menschen.
Wie immer war die Person den künftigen Lords im Vorfeld streng geheim gehalten worden – erst am Enthüllungsabend durfte das spannungsgeladene Publikum in der Schneider-Halle mit der feierlichen Durchschreitung des Papiertors erfahren, wer denn nun Zylinder und Silbernagel trägt.
Der gebürtige Hochdorf-Assenheimer lebt schon lange in Bellheim – vor 41 Jahren hat er sich in der beschaulichen Gemeinde in der Südpfalz angesiedelt, seine Frau Irmtraut kennengelernt, mit ihr zusammen die beiden Kinder großgezogen und engagiert im Vereinsleben mitgemacht.
Dadurch habe er Anschluss und gute Freundschaften gefunden, die bis heute Bestand haben, sagte Purr in seiner ersten Rede: „Ein besseres Instrument zur Integration gibt es wohl kaum.
Gerade in der heutigen Zeit sollte man diese Tatsache nicht verkennen. Was wäre eine Gemeinde ohne Vereine?“ Deshalb sei ihm die Botschaft wichtig: „Engagiert Euch für die Gemeinschaft und den Zusammenhalt, bringt Euch ein und macht mit. Es lohnt sich ganz sicher.“
Er selbst ist das wandelnde Beispiel: Feuerwehr, Karnevalsgesellschaft, TV Jahn, GBV, V.f.L. – überall hat Purr mitgewirkt.
Als er gefragt wurde, ob er sich vorstellen könne, Bellheimer Lord zu werden, habe er zuerst intensiv überlegt und mehre Nächte darüber geschlafen – manchmal nicht ganz so gut, berichtet der neue Bellheimer Adelige.
Er habe dann „JA“ gesagt, weil er fest davon überzeugt sei von dem, wofür die die Symbolfigur des Lords stehe. Er freue sich sehr auf die vor ihm liegenden Aufgaben, sagte Purr.
Seinen „Inthronisationauftritt“ schloss der Lord, übrigens Großvater von „zwei Enkelbuben“, mit einem Gedicht:
Ob Bauer, Knecht, ob Edelmann
gemeinsam stoßen wir nun an
auf was im Leben wichtig ist
dass man den Gemeinsinn nie vergisst.
So rufe ich vom Adelsstand
nehmt die Gläser in die Hand
stehet auf und trinkt sofort
das gute Bellemer Bier, zum Wohl und Prost
Euer neuer Lord!