Zweite Rheinbrücke –Landräte Brechtel und Schnaudigel schreiben an Karlsruher OB Mentrup

4. Oktober 2013 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional

Landrat Dr. Fritz Brechtel und sein Karlsruher Kollege Dr. Schnaudigel kämpfen weiter und eine zweite Rheinbrücke.
Foto: Licht

Kreis Germersheim/Kreis Karlsruhe – Der Vorstoß von Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup, statt der im Planfeststellungsverfahren befindlichen Rheinquerung den Bau einer Ersatzbrücke zu fordern, „irritierte“ die Landräte der Landkreise Karlsruhe und Germersheim.

In einem gemeinsamen Brief an den Karlsruher Oberbürgermeister appellieren nun Landrat Dr. Christoph Schnaudigel und Landrat Dr. Fritz Brechtel für eine Fortführung der bisherigen Planungen.

Im derzeitigen Planfeststellungsverfahren ist der Bau einer zweiten Rheinbrücke vorgesehen und nicht die neu angeregte Variante einer Ersatzbrücke. Einigkeit besteht zwischen den Landräten darüber, dass die Einbeziehung der Variante einer Ersatzbrücke einen Stillstand, wenn nicht sogar das Ende des laufenden Planfeststellungsverfahrens bedeuten würde.

„Unsere prosperierende Region hat es nicht verdient, dass das gravierende Verkehrsproblem der momentanen Rheinbrücke auf die lange Bank geschoben, sondern zügig gelöst wird“, ist in dem Schreiben zu lesen. Landrat Dr. Christoph Schnaudigel und Landrat Dr. Fritz Brechtel appellieren an alle Beteiligten, zu einer gemeinsamen regionalen Lösung zurückzukehren.

Auch kritisieren die Landräte, dass die nun angestoßene Diskussion einseitig von baden-württembergischer Seite aufgegriffen wurde, ohne dass eine Abstimmung mit dem Land Rheinland-Pfalz erfolgte. „Mit unserem gemeinsamen Schreiben wollen wir auch verdeutlichen, dass bei diesem wichtigen Verkehrsprojekt die Abstimmung auf Ebene der Landkreise hervorragend funktioniert“, so die beiden Landräte.

Schreiben von Landrat Dr. Fritz Brechtel und Landrat Dr. Christoph Schnaudigel an den Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, Dr. Frank Mentrup

 Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

Ihren Vorstoß für den Bau einer Ersatzbrücke anstatt der derzeit im Planfeststellungsverfahren  befindlichen 2. Rheinbrücke im Norden, über den wir aus der Presse erfahren haben, nehmen wir mit Erstaunen und Besorgnis zur Kenntnis.

Wir bedauern sehr, dass weder eine Abstimmung mit den regionalen Akteuren noch mit der gegenüberliegenden Länderseite stattgefunden hat, weil wir dies für das Gelingen dieses wichtigen Infrastrukturprojekts für unabdingbar halten.

Die Einbeziehung Ihrer Variante würde einen Stillstand, wenn nicht sogar das Ende des laufenden Planfeststellungsverfahrens bedeuten mit der Folge, dass unser gemeinsam erklärtes Ziel einer weiteren leistungsfähigen Straßenquerung über den Rhein in weite bzw. unerreichbare Ferne rückt.

Wir appellieren daher an Ihre Verantwortung als Vorsitzender der Technologie-Region Karlsruhe; nicht nur die Landkreise Karlsruhe und Germersheim, auch die Technologie-Region Karlsruhe, der Regionalverband Mittlerer Oberrhein sowie der Eurodistrikt Regio Pamina haben sich mehrfach und einstimmig für den Bau der 2. Rheinbrücke und die Durchführung des Planfeststellungsverfahrens ausgesprochen.

Unsere prosperierende Region hat es nicht verdient, dass das gravierende Verkehrsproblem der momentanen Rheinbrücke auf die lange Bank geschoben, sondern zügig gelöst wird. Dazu ist es zwingend erforderlich, das weit fortgeschrittene Planfeststellungsverfahren nicht länger zu verzögern, sondern konstruktiv zum Beschluss zu bringen.

Wir möchten Sie bitten, im weiteren Verlauf zu einer gemeinsamen regionalen Lösungsfindung zurückzukehren. Zu weiterführenden Gesprächen stehen wir wie bisher gerne bereit.

 Mit freundlichen Grüßen

 

Dr. Fritz Brechtel                                                     Dr. Christoph Schnaudigel

Landrat des Landkreises Germersheim              Landrat des Landkreises Karlsruhe

 

 

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