- Pfalz-Express - https://www.pfalz-express.de -

Zwei Wörther Urgesteine von IGS/Realschule plus verabschiedet: Marie-Luise Walter und Alfred Szabo gehen in den Ruhestand

[1]

Abschied mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Marie-Luise Walter und Alfred Szabo Wörth.
Fotos: v. privat

Wörth – Am 24. Juli schloss nach der vierten Stunde der Unterricht und die Schüler gingen in ihre wohl verdienten Ferien.

In der Realschule plus -sie hat bekanntlich ihre Türen auch ganz geschlossen – und der IGS Wörth wurde aber noch gefeiert: Zwei Lehrkräfte, die man wohl als „Wörther Urgesteine“ bezeichnen darf, wurden in den Ruhestand verabschiedet: Marie-Luise Walter-Hüsch nach über 42 Jahren im Schuldienst und Alfred Szabo nach über 40 Jahren.

Die aus Kaiserslautern stammende Pädagogin – ihr Sitzplatz im Lehrerzimmer war am Aufkleber mit dem roten Teufel gleich erkennbar – hatte nach ihrem Abitur (1969) an der Erziehungswissenschaftlichen Hochschule Landau ihr Erstes Staatsexamen für Grund- und Hauptschulen in den Fächern Englisch, Deutsch und evangelische Religion 1972 abgelegt.

Im Februar 1973 kam sie an die damalige Grund-und Hauptschule Dorschberg nach Wörth als „Junglehrerin“. Hier durfte sie gleich im ersten neu eingerichteten freiwilligen zehnten Schuljahr Englisch unterrichten. Nach der Trennung der Grund- und Hauptschule wurde sie an die Hauptschule versetzt.

Dort erlebte sie 1992 auch die Veränderung zur Regionalen Schule mit. Die Umbenennung zur Realschule plus im Jahr 2009 war für sie die vierte Schulform, die sie am gleichen Standort und im gleichen Schulhaus mitmachte.

Im abgelaufenen Schuljahr unterrichtete sie auch noch einen Englischkurs an der IGS. Sie war in allen Klassenstufen eingesetzt, vorwiegend aber in den Stufen sieben bis zehn. Neben ihren studierten Fächern gab sie in ihren eigenen Klassen auch Erdkundeunterricht.

Ihr besonderes Steckenpferd war die von ihr Ende der 90-er Jahre ins Leben gerufene Candlelight-Session, deren Organisation allein in ihren Händen lag. Diese ist in der Adventszeit Tradition geworden und wird von jung und alt geschätzt.

„Ich hoffe, dass ich sie dieses Jahr als Zuschauerin und -hörerin erleben werde“ wünscht sie sich. Ein besonderes Anliegen war für sie auch die Leseerziehung. Jahrelang organisierte sie den schulinternen Lesewettbewerb der sechsten Klassen, später auch diesen auf Kreisebene.

Mit einem ihrer Schüler war sie bis zum Bundesentscheid gelangt. Seit dessen Durchführung jetzt in den Händen der IGS liegt, ist sie noch Mitglied der Jury.

„Dass ich nie die Schule gewechselt habe, spricht für das gute Klima hier und den Zusammenhalt des Kollegiums. Ich bin immer gerne in die Schule gegangen“ meint „Ise“, wie sie liebevoll von ihren Kollegen genannt wird.

Belastend für sie war nur die Erfahrung, wenn ehemalige Schüler tödlich verunglückt sind. „Dagegen werde ich mich an die erlebnisreichen Klassen- und Abschlussfahrten mit meinen Schülern ins In- und Ausland gerne erinnern“ meint sie. Dabei begleitete sie unter anderem auch 1984 eine zehnte Klasse bei der ersten Fahrt ins damals noch kommunistische Polen.

„Dem kann ich mich eigentlich nur anschließen“ meint der 1979 an die damalige Hauptschule nach Wörth gekommene Alfred Szabo. „Mir hat vor allem die reibungslose Zusammenarbeit zwischen den alt eingesessenen und den neu dazu gekommenen jungen Kollegen immer wieder imponiert.“

Nach seinem Abitur 1971 studierte er an der EWH Landau die Fächer Sport, Politik und Arbeitslehre/Technik. Seinen Vorbereitungsdienst, den er 1977 mit dem Zweiten Staatsexamen abschloss, absolvierte er in Idar-Oberstein. Danach folgte eine zweijährige Tätigkeit an Förderschulen in Speyer und Kandel/Wörth, bevor er in Wörth an der Hauptschule seine Planstelle erhielt.

Szabos Arbeitsschwerpunkte lagen im Bereich der Berufsorientierung und der Techniklehre, wo er in der hiesigen Region Pionierarbeit geleistet hat. Seit 1991 fungierte er als Praktikumsleiter und Vorsitzender der Fachkonferenzen Arbeitslehre und Techniklehre.

Praktika in Kooperation mit französischen Schulen sowie die Planung und Organisation verschiedener „Tage der Berufe“ lagen ebenfalls in seinem Verantwortungsbereich. Damit war er auch immer an der Weiterentwicklung der Schule zur Regionalen Schule, Realschule plus und schließlich zur IGS mit innovativen Vorschlägen in seinen Fachbereichen aktiv beteiligt.

„Ich habe als Lehrer selbst viele Erfahrungen in den Betriebspraktika und –erkundungen sammeln können, die für mich sehr aufschlussreich waren“ sagt Szabo. Darüber hinaus war er seit vielen Jahren Sicherheitsbeauftragter der Schule und leitete seit 2003 die AG Mofa, in der die Schüler auf die Mofaprüfung vorbereitet wurden.

Er war hauptsächlich aufgrund seiner Fächerkombinationen in den oberen Klassenstufen als Fach – und Klassenlehrer eingesetzt.

Für das Rahmenprogramm sorgte traditionellerweise der Lehrerchor, der ganz speziell auf Walter-Hüsch und Szabo zugeschnittene Lieder präsentierte. Darüber hinaus wurden im Rahmen von zwei Sketchen die Charaktereigenschaften der beiden Lehrerpersönlichkeiten skizziert.

Dargeboten wurden die Sketche von den Kollegen Patricia Supper, Werner König, Margarete Winter-Brandl, Andreas Borm und Sonja Schalck. Werner König (Baß), Hendrik Becker (Piano) und Victoria Siegert am Saxophon eröffneten die Feierstunde mit den Titel „Take Five“, den sich Frau Walter-Hüsch gewünscht hatte. Den Abschluss gestaltete Herr Reiser am Klavier. (lumi)

[2]

Der Lehrerchor war höchst kreativ.

[3]

Ein Prösterchen auf den Ruhestand…

 

Print Friendly, PDF & Email [4]