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Zehn Jahre SGB II – Das Jobcenter Landau-Südliche Weinstraße zieht Bilanz

3. Februar 2015 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Landau

Zehn Jahre SGB II – Rund 12.600 Personen konnten in den letzten zehn Jahren im Bereich des Jobcenters Landau-Südliche Weinstraße in Beschäftigungsverhältnisse vermittelt werden.
Foto: stadt-landau

Landau. Am 1. Januar 2005 trat das Sozialgesetzbuch II (SGB II), eine Zusammenführung von Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe zur Grundsicherung, in Kraft. Anlass für das Jobcenter Landau-Südliche Weinstraße Bilanz zu ziehen und die vergangenen Jahre Revue passieren zu lassen.

Rund 12.600 Personen konnten in den letzten zehn Jahren im Bereich des Jobcenters in Beschäftigungsverhältnisse vermittelt werden. „Nicht immer sind diese Arbeitsaufnahmen von Dauer, jedoch bleiben die Leistungsbezieher nah am Arbeitsmarkt, sodass berufliche Kenntnisse auf dem aktuellen Stand bleiben“, berichtet Michael Dopke, Geschäftsführer des Jobcenters Landau-Südliche Weinstraße.

Die Zahl der Personen, die Leistungen zum Lebensunterhalt nach dem SBG II beziehen, sei in den vergangenen Jahren relativ konstant geblieben. Im Dezember 2014 waren es etwa 6.500 Leistungsbezieher.

Eine positive Bilanz zieht Bürgermeister Thomas Hirsch, der in diesem Jahr den Vorsitz der Trägerversammlung des Jobcenters Landau-Südliche Weinstraße innehat: „Wir leben in einer erfolgreichen Region.

Mit einer Arbeitslosenquote von etwa 4,4 Prozent bewegen wir uns in Landau und dem Kreis Südliche Weinstraße nah an der Vollbeschäftigung.“ Auch für Theresia Riedmaier, Landrätin des Kreises Südliche Weinstraße, ist das Jobcenter „ein weiteres Beispiel für eine erfolgreiche interkommunale Zusammenarbeit. Der Personalstamm setzt sich aus drei verschiedenen Behörden zusammen, dennoch herrscht eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.“

Die Arbeit der Mitarbeiter im Jobcenter wird trotz der niedrigen Arbeitslosenquote zunehmend komplexer und umfangreicher. Denn mit Blick auf die Kundenstruktur des Jobcenters wird deutlich, dass der Großteil der Leistungsbezieher über keine abgeschlossene Berufsausbildung verfügt. „Dies stellt den größten Risikofaktor für einen langen Verbleib im Leistungsbezug dar“, erklärt Christine Groß-Herick, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Landau. „Die Hauptaufgabe besteht hier in der Reduzierung der Hemmnisse.

Das bedeutet den  Leistungsbeziehern ausreichende Maßnahmen zur Qualifikation zur Verfügung zu stellen sowie beispielsweise psychische und physische Beeinträchtigungen zu mindern“, so Groß-Herick weiter. Das Hauptaugenmerk liege im Besonderen auf der Reduzierung der Langzeitarbeitslosen.

Ein neues Projekt des Jobcenters, das hier anknüpft, ist das Intensivcoaching. Zielgruppe sind vor allem SGB II – Kunden, die schon länger im Kundenkontakt stehen, bereits längere Maßnahmeketten hinter sich haben, psychisch erkrankt sind oder an Suchterkrankungen leiden. Ziel dabei ist es unter anderem, durch die intensivere Betreuung die vermittlungshemmenden Merkmale zu verringern bzw. zu beseitigen sowie gezielt die integrativen Fortschritte bis hin zur Arbeitsmarktfähigkeit zu fördern.

Im Vordergrund steht außerdem, ein Vertrauensverhältnis zwischen Kunden und Betreuungsperson aufzubauen. Nach Angaben des Jobcenters geht das Konzept auf. Angelaufen ist das Projekt Anfang Januar letzten Jahres. Bis heute konnten von den 119 Teilnehmern bereits 38 in eine Beschäftigung vermittelt werden.

„Dies zeigt, dass das Jobcenter keine ‚Einbahnstraße‘ ist. Wir freuen uns sehr, dass das Intensivcoaching in vielen Fällen bereits erfolgreich verlaufen ist. Besonders erfreulich ist, dass bei insgesamt 15 Kundinnen und Kunden der Leistungsbezug vollständig beendet werden konnte“, betont Dopke. Das Projekt eröffne den Teilnehmern neue Perspektiven auf ein selbstfinanziertes und selbstbestimmtes Leben. (stadt-landau)

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