Wörth/VG Jockgrim– Grundschulkinder aus Flüchtlingsfamilien bekommen intensiven Deutschunterricht

26. März 2016 | Kategorie: Kreis Germersheim
Atilla Kesici (re.) beim Deutschunterricht.  VG-Bürgermeister Uwe Schwind 2.v.li.) schaut zu.

Atilla Kesici (re.) beim Deutschunterricht. VG-Bürgermeister Uwe Schwind 2.v.li.) schaut zu.

Wörth – Seit September 2015 bietet das Land an der Grundschule Wörth Dorschberg Intensivsprachunterricht für Kinder aus Flüchtlingsfamilien an.

An diesem Kurs dürfen die Kinder teilnehmen, die noch nicht länger als 12 Monate in Deutschland leben.

Nach den Worten von Schulleiterin Sabine Boß kommen die Kinder vornehmlich aus Syrien und Afghanistan.

Im Februar des Jahres ist das Angebot auf einen zweiten Kurs erweitert worden. Mittlerweile werden an der Schule in Wörth 36 Kinder aus Flüchtlingsfamilien unterrichtet.

Der Jockgrimer Verbandsbürgermeister Uwe Schwind lernte die Kinder bei einem Besuch an der Grundschule kennen, denn neben den Flüchtlingskindern, die in Wörth wohnen, werden hier auch Kinder zentral aus den Verbandsgemeinden Hagenbach, Jockgrim und Kandel geschult.

Die Verbandsgemeindeverwaltung von Jockgrim stand im September vor der Frage, wie die Kinder am Sichersten zu der Schule in Wörth gebracht werden könnten.

Das Grundschulalter und die mangelnden Sprachkenntnisse sprachen zunächst gegen die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel.

Der Besuch der Sprachkurse sollte den Kindern so einfach wie möglich gemacht werden, denn in dem Erlernen der deutschen Sprache sieht Bürgermeister Uwe Schwind die Basis für eine erfolgreiche Integration.

Deshalb habe sich die Verbandsgemeindeverwaltung entschlossen, günstig einen gebrauchten Kleinbus zu kaufen, der in der Verwaltung natürlich nicht nur für diese Zwecke genutzt wird.

Als „Busfahrer“ werden derzeit Beschäftigte der Verbandsgemeinde eingesetzt, weil diese Alternative wirtschaftlich wesentlich günstiger ist, als ein privates Bus- oder Taxiunternehmen zu zahlen.

Als mittelfristige Lösung strebt die Verbandsgemeindeverwaltung an, die schon gut integrierten Kinder mit einer Begleitperson an dem öffentlichen Personennahverkehr teilnehmen zu lassen.

Langfristig will die Verwaltung in Gesprächen mit dem Land erreichen, dass neben Wörth auch in der Grundschule Hatzenbühl Deutsch als zweite Fremdsprache angeboten wird, weil auch hier eine fachlich geeignete Lehrkraft vorhanden ist.

Dadurch hätte man eine eigene Qualifikationsmöglichkeit in der Verbandsgemeinde und könnte Fahrtkosten sparen.

Atilla Kesici, der Deutsch als Fremdsprache in Wörth anbietet, wurde vom Land Rheinland-Pfalz eingestellt, um den Kindern sprachlich einen guten Einstieg zu ermöglichen.

Unterstützung bei einem der 36 Kinder erhält Kesici von Tobias Volk aus Jockgrim. Volk begleitet ehrenamtlich einen Jungen, um ihm eine spezielle Förderung zukommen zu lassen, denn er sieht den Bedarf und die große Herausforderung vor der Atilla Kesici tagtäglich im Umgang mit den unterschiedlichen Kindern steht.

Neben der fachlichen und pädagogischen Qualifikation braucht Kesici ein hohes Maß an interkultureller Kompetenz.

Mit viel Geduld versucht der gebürtige Türke, die Kinder an die deutsche Sprache und an die deutsche Kultur heranzuführen, wofür ihm Bürgermeister Schwind zum Abschluss noch einmal seinen herzlichen Dank, auch im Namen der Verbandsgemeinde Jockgrim, ausdrückte.

Mehr Information zum Thema Flüchtlinge in der Verbandsgemeinde Jockgrim auf www.fluechtlingshilfe.vg-jockgrim.de

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