- Pfalz-Express - https://www.pfalz-express.de -

Wörth: Demonstration auf der Rheinbrücke – Verein „Aktionsbündnis zweite Rheinbrücke“: „Täglich unerträglich – wir haben die Schnauze voll“

4oo Demonstranten zogen über die Rheinnrücke bei Wörth. Fotos: pfalz-express/Licht [1]

Rund 4oo Demonstranten zogen über die Rheinnrücke bei Wörth.
Fotos: pfalz-express/Licht

Wörth-Maximiliansau – Rund 400 Demonstranten zogen am Sonntag wieder über die Rheinbrücke – es war die vierte Demo für den zweiten Brückenbau.

Der Verein „Aktionsbündnis zweite Rheinbrücke“ mit seinem Vorsitzenden Steffen Weiß hatte die Demonstration organisiert.

Zuvor gab es am Treffpunkt am SBK-Kreisel eine Kundgebung. Weiß rief vorab zu einer Schweigeminute für die Toten beim Explosionsunglück in Ludwigshafen [2] auf.

Auf wenn dieses Mal nicht so viele Demonstranten dabei wären – der Stau sei da, sagte Steffen Weiß: „Wo sind die Fahrer mit den Kennzeichen Speyer, Heidelberg, SÜW, die LKW-Fahrer, die lärmgeplagten Anwohner, die badischen Freunde?“ „Hier“-Rufe zeugten davon, dass all diese Gruppen vertreten waren, wenn auch nicht in so großer Zahl wie sonst.

Der Stau sei „täglich unerträglich – wir haben die Schnauze voll“, rief Weiß. Zwischen 6 Uhr und 9.30 Uhr spiele sich eine „einzige Katastrophe“ ab.

Zwar gebe es mit der Trennung der Verfahren [3] einen kleinen Fortschritt, demzufolge könne man im Karlsruher Raum weiter planen, aber in Rheinland-Pfalz habe man fünf Jahre Zeit, wegen eines tatsächlich nicht vorkommenden Purpurreihers wichtige Infrastrukturmaßnahmen hinauszuzögern. Ob denn zehntausende Pendler nicht auch schützenswert seien?

Das Vorhaben, im Jahr 2018 die Rheinbrücke in Teilen in beide Fahrtrichtungen wegen Sanierungsmaßnahmen zu sperren, bezeichnete Weiß als „unvorstellbar“.

An der Kundgebung nahmen auch viele Politiker teil wie der Bundestagsabgeordnete Dr. Thomas Gebhart, Landrat Dr. Fritz Brechtel und sein Stellvertreter Dietmar Seefeldt oder der Beigeordnete der Stadt Wörth, Klaus Ritter.

rheinbruecke-woerth-demo-23-10-2016-4 [4]

Der anschließende Marsch über die Brücke verlief wie immer friedlich. Auch im Vorfeld gab es keine Probleme, sagte Thomas Lederer, Leiter der Polizeiinspektion Wörth. Mit den baden-württembergischen Kollegen arbeite man hervorragend zusammen.
Während der Sperrung mussten die Autofahrer entweder in Germersheim über den Rhein, die Fähre bei Neupotz benutzen – oder eben warten.

In Kandel, wo ein verkaufsoffener Sonntag stattgefunden hat, beschwerte sich der Verein Handel und Gewerbe wegen des Demo-Termins am selben Tag. Steffen Weiß sagte dazu, dass die Sperrung ja um spätestens 18 Uhr wieder aufgehoben werde: „Bis dahin werden die Karlsruher Kunden sicher die Zeit in Kandel verbringen wollen.“

Im nächsten Jahr soll es nur eine Kundgebung über die Rheinbrücke geben, ansonsten will man drei Mal direkt in Karlsruhe demonstrieren. Auch auf der Offerta hat der Verein „Aktionsbündnis zweite Rheinbrücke [5]“ beim Autohaus Benker aus Karlsruhe einen Stand.

Eine Mitgliedschaft im Verein kostet bis Ende 2018 10 Euro – neue Mitglieder sind natürlich jederzeit willkommen und erwünscht. (cli)

Print Friendly, PDF & Email [7]