Vorträge am 6. Mai: 70 Jahre Kriegsende in Deutschland: „Besiegt – und doch befreit?“

27. April 2015 | Kategorie: Kreis Bad Dürkheim

Das Deidesheimer Rathaus während der Kriegeszeit.
Foto: red

Deidesheim. In seinem Referat „Das Kriegsende in Deidesheim“ wird der Historiker Berthold Schnabel, als profunder Kenner der Geschichte unserer Region die vielen regionalen Aspekte zum „Kriegsende in Deidesheim“ darstellen und über die Geschehnisse des 21. März 1945 berichten.

Dies war der Tag als die Amerikaner in Deidesheim einzogen. Durch die Besonnenheit einiger Deidesheimer Bürger, die Weiße Fahne zu hissen, statt die Panzersperren, die bereits 1944 errichtet worden waren zu schließen, fiel kein einziger Schuss. Neben Berthold Schnabel werden hier auch Zeitzeugen zu Wort kommen.

Im Anschluss daran wird sich der Leiter des Landesarchivs Speyer, Dr. Walter Rummel in seinem Vortag „Besiegt – und doch befreit?!“ den Folgen des Kriegsendes für Deutschland widmen.

Aber Befreiung? Dieses Glück verspürten nur die Überlebenden des Widerstandes, die Inhaftierten der KZ sowie alle, auch wenn sie keinen Widerstand leisteten, im Innern aber Gegner des Naziregimes waren. Jedoch für die große Mehrheit der Bevölkerung war diese Niederlage des Nazireiches auch ihre persönlich Niederlage. Sie waren besiegt und nicht befreit.

Der ehemalige Bundespräsident Richard v. Weizsäcker hat in seiner Rede vor dem Bundestag am 8. Mai 2005 herausgearbeitet, wie spät das Fragezeichen seine Bedeutung verloren und das Ausrufezeichen diese gewonnen hat.
„Besiegt und doch befreit?!“

Aus Anlass des 8. Mai, an dem sich das Kriegsende des II. Weltkrieges zum 70. Mal jährt präsentiert der „Freundeskreis ehemalige Deidesheimer Synagoge e.V.“ diese beiden interessanten Themen.

Mehr als 60 Millionen Menschen haben durch diesen Krieg ihr Leben verloren. Dazu zählen wir auch die Menschen, die nicht bei den Kampfhandlungen unmittelbar ihr Leben ließen, sondern die bei Bombenangriffen zu Tode kamen, wobei diese vor allem nachts verheerende Schäden anrichteten. Auch zählen hierzu auch jene Männer, Frauen und Kinder, die durch Mord und Folter, infolge von Hunger, Kälte und Krankheit in den Lagern oder in der Haft ihres Lebens beraubt wurden.

In diesem Jahr stellt man sich mit diesen Beiträgen die Frage nach der Situation der Überlebenden. Wie überlebten und erlebten die Menschen in der Region den Krieg und die Zeit unmittelbar danach? Was fanden die Rückkehrer zu Hause vor? Wie war die Situation in Deidesheim?

Viele tausend Verwundete und Verletzte kehrten nach und nach heim. Dazu der schier unendliche Strom der Flüchtlinge insbesondere aus den östlichen Gebieten, die zerstörten Häuser, die materielle Not. Psychisch wurde der Untergang des 12 Jahre alles bestimmenden Nationalsozialismus für viele Menschen zum Problem, wurden doch die bis dato vernommenen Naziparolen nun erst nach und nach entlarvt. Der Eintritt ist kostenlos. ( j.k.)

Info:

Mittwoch, 6. Mai 2015 | 19.30 Uhr
Ehemalige Synagoge Deidesheim,
Bahnhofstraße 18, 67146 Deidesheim

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