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Von Weltenbummlern und Wissenschaftlern: 14 neue Interreg-Projekte am Oberrhein genehmigt

27. Dezember 2016 | Kategorie: Elsass Oberrhein Metropolregion, Kreis Germersheim, Nordbaden, Regional, Südwestpfalz und Westpfalz
Der Grenzüberganz in Scheibenhardt. Ein Teil des Orts befindet sich auf deutscher Seite, der andere auf französischer.  Foto: pfalz-express.de/Licht

Der Grenzüberganz in Scheibenhardt. Ein Teil des Orts befindet sich auf deutscher Seite, der andere auf französischer.
Foto: pfalz-express.de/Licht

Pamina – Der Begleitausschuss des grenzüberschreitenden EU-Förderprogramms Interreg V A „Oberrhein“ hat 14 Projekte genehmigt, die aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert werden.

Interreg V A ist ein Förderprogramm der Europäischen Union, mit dem gezielt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit finanziell unterstützt wird. Das seit 2014 laufende aktuelle Interreg-Programm „Oberrhein“ ist die fünfte Auflage und läuft noch bis 2020. Das Fördergebiet Oberrhein umfasst die gesamte Südpfalz sowie die Verbandsgemeinden Dahn und Hauenstein, Baden, das Elsass und die Nordwestschweiz.

Bisher wurden am Oberrhein seit Ende Dezember 2015 insgesamt 39 Projekte genehmigt, davon 23 mit rheinland-pfälzischer Beteiligung. Rund 2,5 Millionen Euro an EFRE-Mitteln sollen somit nach Rheinland-Pfalz fließen.

Der Begleitausschuss gab zudem grünes Licht für den Kleinprojektefonds. Der Fonds soll insbesondere grenzüberschreitende Projekte in den Bereichen Kultur, Zweisprachigkeit, Jugend, Sport, Gesundheit, Mobilität und Umwelt ermöglichen.

Vorgesehen ist die Förderung von Kleinprojekten mit einer maximalen Laufzeit von einem Jahr und einer Fördersumme zwischen 3.000 Euro und 40.000 Euro. Ab Januar 2017 steht der Eurodistrikt Pamina als Ansprechpartner für Interessierte in der Südpfalz bei der Erstellung und Einreichung einer Projektidee zur Verfügung.

Rheinland-pfälzische Antragsteller und potentielle Projektpartner können sich mit ihren Ideen und Fragen zunächst an die Ansprechpartnerin für das Interreg A-Programm „Oberrhein“ bei der SGD Süd, Katharina Klein, wenden (Tel. 06321/99-2416; E-Mail: koordinationsstelle@sgdsued.rlp.de).

Diese Projekte mit rheinland-pfälzischer Beteiligung können starten:

„Wissenschaftsoffensive“ am Oberrhein

Der Projektaufruf „Wissenschaftsoffensive“ zur Förderung innovativer grenzüberschreitender Forschungsprojekte war Anfang 2016 veröffentlicht worden. Es handelt sich um eine gemeinsame Initiative der Länder Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, der französischen Region Grand Est sowie des Programms Interreg A „Oberrhein“ mit dem Ziel, die am Oberrhein ansässigen Hochschulen, Forschungseinrichtungen und kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) stärker untereinander zu vernetzen.

Der Begleitausschuss des Interreg A-Programms „Oberrhein“ hat in seiner jüngsten Sitzung über die Bewilligung von insgesamt sieben aus 22 eingereichten Projekten entschieden. Die Summe der für die Wissenschaftsoffensive 2016 vergebenen EU-Mittel beträgt rund 3,4 Millionen Euro.

An drei der sieben Projekte beteiligen sich Partner aus Rheinland-Pfalz: Das Institut für Umweltwissenschaften der Universität Koblenz-Landau ist Träger des Projekts „PHOTOPUR“, das die photokatalytische Reinigung von pestizidbelastetem Wasser aus dem Weinbau erforscht. Aus Rheinland-Pfalz beteiligen sich außerdem das Institut für Phytomedizin des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum Rheinpfalz und die Firma nEcoTox, eine Ausgründung der Universität Koblenz-Landau.

Die Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz begleitet zwei Projekte: „SPIRITS“, das intelligente 3D-gedruckte interaktive Roboter zur interventionellen Radiologie und Chirurgie entwickelt, und „HNBi“, das die Verbesserung der wissenschaftlichen Kenntnisse im Bereich der Biomechanik des Systems Schädel-Hirn-Halswirbelsäule zum Ziel hat. Auf der Anwendungsebene werden die entwickelten Modelle in die jeweiligen Industriesektoren transferiert, um einen Fortschritt der Schutzsysteme zu ermöglichen. Hieran arbeiten auch die Daimler und die Porsche AG mit.

Außerdem wurden weitere 7 Projekte genehmigt, 5 davon mit rheinland-pfälzischer Beteiligung:

Das Projekt „VITIFUTUR“ hat zum Ziel, Innovationen für den nachhaltigen Pflanzenschutz im Weinbau (Reduktion des Einsatzes von Pestiziden) zu entwickeln und die Implementierung in die Weinwirtschaft zu unterstützen. Die Universität Koblenz-Landau und das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz, das RLP AgroScience und das JKI-Institut für Rebenzüchtung sind kofinanzierende Partner des Projekts. Außerdem beteiligen sich der Bauern- und Winzerverband RP Süd und die Rebschule V & M Freytag GbR.

Im Bereich Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit von KMU wurde das Projekt „PAMINA-Fachkräfteallianz“ auf den Weg gebracht: Im Mittelpunkt dieses Projekts steht die verbesserte Eingliederung von Arbeitssuchenden, insbesondere der Altersgruppe 45+, in den grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt und die Unterstützung der Unternehmen bei der Suche nach Arbeitskräften. Die IHK und die HWK Pfalz, die Landkreise Germersheim und Südliche Weinstraße sowie die Agentur für Arbeit Landau bringen sich in das Projekt ein. Projektträger ist der Eurodistrikt PAMINA.

Mit Unterstützung des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur entwickelt der Eurodistrikt PAMINA das Projekt „Der Weltenbummler“. Es sieht die Entwicklung eines pädagogischen Onlinespiels für den Fremdsprachenunterricht vor, mithilfe dessen die Schulkinder eine virtuelle Reise durch den Oberrhein unternehmen und so die kulturellen Besonderheiten dieses Grenzgebiets kennenlernen können. Auf spielerische Weise sollen die Kinder zur Nutzung der Fremdsprache angeregt und für kulturelle Unterschiede sensibilisiert werden. Die ADD Trier begleitet das Projekt.

Das Projekt „MARGE“ widmet sich der Einbindung benachteiligter Randbezirke großer Städte im Oberrheingebiet. Ziel ist es, erfolgreiche Methoden der sozialen Stadtentwicklung auszutauschen und gemeinsame Strategien zu erarbeiten. Das Landesnetzwerk Soziale Stadtentwicklung und Gemeinwesenarbeit Rheinland-Pfalz, Südwestpfalz begleiten das Projekt.

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