Von der Leyen: „Political Correctness ist überzogen worden“

26. November 2016 | Kategorie: Nachrichten, Politik
Ursula von der Leyen (CDU). Foto: dts nachrichtenagentur

Ursula von der Leyen (CDU).
Foto: dts nachrichtenagentur

Berlin – Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat eine Mitverantwortung an der gegenwärtigen Vertrauenskrise der Demokratie eingeräumt.

„Die Große Koalition hat zu einer Erklärungsfaulheit geführt, weil die Debatten nicht so heftig und lebhaft waren“, sagte die stellvertretende CDU-Vorsitzende dem „Spiegel“.

Sie persönlich habe „keine Vorliebe“ für den Begriff der „Alternativlosigkeit“, den die Kanzlerin für ihre Politik häufig benutzt hat: „Für alles im Leben gibt es eine Alternative. Natürlich.“

Für Angela Merkels Strategie der „asymmetrischen Demobilisierung“ sei die Zeit ohnehin vorbei: „Der nächste Wahlkampf wird hart, und er wird polarisierend. Ja, die Political Correctness ist überzogen worden“, sagte von der Leyen, „der soziale Druck, homogen zu antworten, war zu hoch.“

Es gebe einen Unterschied zwischen Political Correctness und zivilisatorischen Errungenschaften, „eine Grenze, unterhalb derer man schlichtweg Menschen beleidigt, herabsetzt, kränkt oder verbal diskriminiert“.

Im US-Wahlkampf sei diese Grenze eindeutig unterschritten worden: „Wir befinden uns in einem Aushandlungsprozess, und ich finde, es lohnt sich darum zu ringen, was eigentlich eine zivilisatorische Errungenschaft ist.“ (dts Nachrichtenagentur)

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2 Kommentare auf "Von der Leyen: „Political Correctness ist überzogen worden“"

  1. Achim Wischnewski sagt:

    Ich kanns nicht mehr hören, dieses „wir müssen Politik besser erklären“ Es geht nicht darum, dass viele Menschen die GroKo-Politik nicht verstehen – im Gegenteil. Sie lehnen diese Politik einfach nur ab. Das weiß vdL auch, aber das würde sie öffentlich natürlich nie zugeben.
    Und, was wollen sie denn erklären? Etwa ihre Unfähigkeit Probleme zu erklären die sie selber geschaffen und DIE, DIE HIER SCHON LÄNGER LEBEN noch über Generationen hinaus zu bewältigen haben?

  2. von Venningen sagt:

    „Political Correctness ist überzogen worden“ das ist die neue Losung aller Bundestagsparteien für den Bundes-Wahlkampf. Wahrscheinlich hat ihnen das ein Beratergremium eingeflüstert um ihre Wahlchancen zu erhöhen. Als ob dieser Sachverhalt für die Bürger von Belang wäre. Die Politik möchte mit dieser Nebelkerze den Eindruck erwecken, als ob sie Fehler eingestehen würde, um die Wähler milde zu stimmen. In Wirklichkeit soll an der bisherigen Politik nichts geändert werden. Frau Merkel konnte, in ihrem Gespräch mit Anne Will, für die nächsten vier Jahre keine neuen Ideen nennen. Woher soll sie die auch haben, nachdem sie in den letzten drei Legislaturperioden nur auf Ereignisse reagiert hat und das gewöhnlich noch in die komplett falsche Richtung. Die einzige Konstante ihrer Politik war, neben dem Machterhalt: „Gut ist, was den Konzernen wichtig und nützlich ist.“