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Volle Krankenhausbetten: Grippewelle hat auch Kreis Germersheim im Griff

19. März 2018 | Kategorie: Kreis Germersheim

Symbolbild: dts nachrichtenagentur

Kreis Germersheim – Von allen Seiten werden nahezu voll belegte internistische Patientenstationen in den Kliniken gemeldet.

Die Grippewelle und auch ihre Komplikationen mit Lungenentzündung, Kreislaufschwäche oder Verwirrtheitszuständen überrollte auch die Asklepios-Südpfalzkliniken Kandel und Germersheim.

Man habe aber durch gute Planung der Bettenbelegung den Patientenandrang bis jetzt koordinieren können, sagte eine Sprecherin auf Anfrage des Pfalz-Express.

Nach Aussage der Ärztlichen Direktoren, Dr. Wolfram Schulz (Klinik Kandel) und Dr. Karlheinz Elger (Klinik Germersheim) stehen sie immer noch vor einer hohen Herausforderung, zumal auch das Klinikpersonal wie Pflegekräfte, nicht-ärztliche Mitarbeiter in Labor, Physiotherapie, aber auch Ärzte durch die Grippe krankheitsbedingt ausgefallen sind.

Schulz erklärt: „Die Notaufnahmen, die in dieser Jahreszeit meist gut ausgelastet sind, werden durch Patienten mit Grippe noch häufiger in Anspruch genommen. Die Folge sind längere Wartezeiten in den Notaufnahmen. Junge Patienten, die keine Komplikationen wie Lungenentzündung, Kreislaufschwäche etc. aufweisen, können wieder in die häusliche und ambulante Weiterbehandlung durch den Hausarzt entlassen werden.“

Laut Karlheinz Elger sollen Grippeerkrankte nach Symptombeginn in den darauffolgenden sieben Tagen möglichst den Kontakt mit Mitmenschen meiden oder reduzieren. „Erst nachdem sie auskuriert sind, sollten sie wieder ihre Arbeit aufnehmen, um nicht weitere Mitmenschen zu infizieren.“

Damit die Patientenversorgung in der Klinik gewährleistet werden kann, so die Ärztlichen Direktoren, werden vorrangig die akuten schweren Fälle oder Komplikationen der Grippe aufgenommen.

Wenig junge Patienten, sondern meist Menschen im mittleren und vor allen Dingen höherem Lebensalter (über 70 Jahre), sind von der schweren Grippe betroffen und benötigen eine stationäre Behandlung (ca. 6 bis 8 Patienten täglich).

Nach Aussage der Ärzte verläuft gerade bei den älteren und betagten Patienten die Erkrankung häufig untypisch. In dieser Altersgruppe habe man nicht immer den klassischen Verlauf mit dem hohen Fieber (bis über 39°C) mit Muskel- und Gliederschmerzen, der katarrhalischen Symptomatik, sondern diese Patienten würden häufig mit einer zunehmenden Verschlechterung des Allgemeinzustands, Verwirrtheit, gar unter dem Verdacht eines Schlaganfalls, sowie häufig mit einer schweren Bronchitis oder Pneumonie mit Verschleimung und Atemnot stationär zugewiesen.

Während in der Regel die eher jüngeren und ansonsten gesunden Patienten (von Einzelfällen abgesehen), rasch genesen (ein bis zwei Wochen), verläuft die Grippe bei den anderen und häufig mehrfach erkrankten Patienten zögerlich.

Durch die bereits körperlichen Schwächen bei einem geriatrischen Patienten sei ein Mehraufwand an pflegerischer Zuwendung nötig, die die Kliniksprecherin. (red/cli)

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