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Virtuelle Währungen – Traum oder reelle Chance?

Mit Kryptowährungen Geld verdienen. Bildquelle: FabreGov - 4565667526 / Shutterstock.com [1]

„Mining“: Mit Kryptowährungen Geld verdienen.
Bildquelle: FabreGov – 4565667526 / Shutterstock.com

Die Zukunft ist digital. Aber gilt das auch für die Finanzbranche?

Der eine oder andere hat sicher schon einmal etwas von Bitcoin (BTC) gehört. Eine digitale Währung, die nichts oder zumindest sehr wenig mit dem klassischem Bankwesen zu tun hat. Aber die Welt der virtuellen Währungen, auch Kryptowährungen genannt, hat noch viel mehr zu bieten.

Wie viele Kryptowährungen gibt es?

Insgesamt ist die Anzahl auf etwa 822 verschiedene Kryptowährungen angewachsen [2]. Die Aussicht, eine Währung nutzen zu können, die unabhängig von Regierungen, Banken oder anderen Institutionen ist, übt sicherlich einen großen Reiz aus.

In Japan wurde Bitcoin am 1. April 2017 als offizielles Zahlungsmittel [3] anerkannt. An den Automaten der Schweizer Bahn [4] lassen sich seit dem letzten Jahr nicht nur Zugfahrkarten, sondern auch Bitcoins kaufen. Der steigende Erfolg der digitalen Währung ist also unbestreitbar.

Bitcoin (BTC) – Was ist das?

Der Erfinder von Bitcoins (BTC) ist nur unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto bekannt. Schon allein deswegen versinnbildlicht er einen der entscheidenden Vorzüge der virtuellen Währung, nämlich Anonymität.

Bitcoins (BTC) sind konventionellem Geld sehr ähnlich, insofern dass man Waren damit kaufen und verkaufen kann. Die virtuellen Münzen lassen sich durch das sogenannte Mining verdienen. Einige entscheidende Unterschiede gibt es dennoch:

  1. das Geld existiert nur digital, es gibt keine greifbaren Münzen oder Banknoten
  2. das Zahlungssystem funktioniert Peer-to-peer, also von Computer zu Computer, ohne dass eine dritte Instanz (wie z.B. eine Bank) dazwischen geschaltet ist
  3. der Wert der Bitcoins wird rein durch Angebot und Nachfrage geregelt

Wie funktionieren Bitcoins (BTC)?

Die Eröffnung eines entsprechenden Kontos ist sehr einfach. Nutzer müssen keine persönlichen Daten angeben. Sie bekommen eine Art digitale Brieftasche, eine sogenannte Wallet, mit welcher Transaktionen durchgeführt werden können. Dazu erhält man einen privaten und einen öffentlichen Schlüssel:

  1. Öffentlicher Schlüssel: Hierbei handelt es sich um eine Adresse, die jeder sehen kann und welche die Funktion einer Kontonummer erfüllt, an die die entsprechenden Bitcoin (BTC)-Beträge überwiesen werden.
  1. Privater Schlüssel: Beim privaten Schlüssel handelt es sich um eine Art unmöglich zu knackendes Passwort, mit dem die Transaktion „signiert“ wird – erst eine Signatur macht die Transaktion gültig.

Wo Kryptowährungen kaufen und verkaufen?

Bitcoins (BTC) und andere virtuelle Währungen lassen sich auf Börsen wie z.B. bittrex.com [5] oder ploniex.com [6] gegen Geld eintauschen. Je nach Börse kann der Preis unterschiedlich ausfallen. Der Verkäufer kann angeben, wieviel dieser für seine Bitcoins (BTC) haben möchte und der potenzielle Käufer entscheidet sich, ob er bereit ist, diesen Betrag zu zahlen.

Wo kann man Bitcoins (BTC) „schürfen“?

Bitcoins (BTC) werden dezentral verwaltet. Sie sind an keine Öffnungszeiten von Banken gebunden und Transaktionen können theoretisch 24 Stunden pro Tag durchgeführt werden. Diese Transaktionen werden auf Listen festgehalten, damit sie später einsehbar sind.

Beim Mining werden der Handel bestätigt und verbucht, so dass sie in ein Kontobuch bzw. eine Blockchain eingetragen werden. Für diese Leistung ist eine gewisse Rechnerleistung notwendig, die aber wiederum mit Bitcoins (BTC) belohnt wird.

Vor- und Nachteile und Chancen von Bitcoins (BTC)

Die Chancen einer solch vollkommen unabhängigen und dezentralen Währung sind kaum auszurechnen, aber gerade das macht sie wiederum so spannend. Abgesehen von einigen kleinere Schwankungen ist der Bitcoin (BTC) – Euro – Kurs in den letzten zwei Jahren stetig angestiegen [7]. Der Handel mit und das Mining von Bitcoins (BTC) hat gewisse Vor- und Nachteile.

Vorteile

  • Bei Bitcoins (BTC) handelt es sich fast schon um eine demokratische Währung, weil sie dezentral verwaltet wird.
  • Kein Einfluss durch eine dritte Instanz.
  • Mehr Selbstständigkeit und Freiheit für Nutzer, auch wenn es darum geht, selbstständig Bitcoins (BTC) zu verdienen.

Nachteile

  • Wenn sich mehr Bitcoin (BTC) Miners in einem Netzwerk aufhalten, wird auch die Verwaltung komplizierter.
  • Kompliziertere Rechenvorgänge benötigen leistungsstärkere und damit auch teurere Hardware.
  • Leistungsstärke Hardware erfordert mehr Energie und sorgt damit für eine höhere Stromrechnung.

Was ist Reddcoin (RDD)?

Ähnlich wie Bitcoin (BTC) funktioniert auch Reddcoin (RDD), welches am 2. Februar 2014 offiziell gestartet ist. Es gibt jedoch Unterschiede: Bei Reddcoin (RDD) geht es nicht primär darum, möglichst viele Coins anzusammeln und auf diese Weise Geld zu verdienen. Vielmehr sollen die virtuellen Münzen möglichst breitflächig über soziale Netzwerke wie Twitter, Instagram, oder YouTube [8] zugänglich gemacht und somit besser in den Mainstream eingeführt werden.

Wo Reddcoin (RDD) kaufen und wie nutzen?

Auch für Reddcoin (RDD) gibt es eine Wallet, die man bei reddcoin.com [9] downloaden kann. Die digitalen Münzen können anschließend beispielsweise auf poloniex.com [10] mittels Bitcoins (BTC) erstanden werden.

Im Gegensatz zu Bitcoins (BTC) kann man sie nicht direkt kaufen. Die Idee hinter Reddcoins (RDD) ist, über soziale Netzwerke ohne Verzögerung, Geld zu transferieren. Dies gilt auch für kleine Spenden, sogenannte Micro-Donations, für z.B. gute journalistische Inhalte.

Was sind die Chancen von Reddcoin (RDD)?

Social Media ist ein größerer Bestandteil der Gesellschaft als jemals zuvor. Vor allem junge Menschen wachsen innerhalb der sozialen Netzwerke auf. So ist es kein Wunder, dass für diesen Zweck eine eigens konzipierte Währung erschaffen wird.

Und umso größer ist das Potenzial dieser Währung, schließlich wird Social Media rund um die Uhr und weltweit genutzt. Der Markt und die Möglichkeiten wachsen [11] stetig und eine Investition in einem noch relativ frühen Stadium lohnt sich.

Was ist Musicoin (MC)?

Die Musikindustrie stellt seinen Künstlern und Hörern viele Hürden in den Weg, so dass es Musikkonsumenten manchmal schwer fällt, an die Musik zu kommen. Im Gegenzug werden Künstler gelegentlich schlecht behandelt und bezahlt. Neue Startups wollen diese Hürden mittels digitaler Währungen aus dem Weg schaffen. Eines davon ist Musicoin (MC).

Wie Musicoin funktioniert

Musicoin (MC) klammert alle Mittelsmänner wie z.B. Musiklabels, Verkauf, Urheberrechte und Lizenzgebühren aus und bündelt dies alles in Smartcontracts, die auf der Musicoin (MC) blockchain festgehalten werden. Musikfans haben die Möglichkeit, so viel Geld wie sie möchten, für den Musikstream zu bezahlen. Auf diese Weise bekommen Musiker auf direktem Weg das Geld ihrer Hörer und Fans.

Die Bezahlung wird natürlich in der Form von Musicoins (MC) geleistet. Wieviel die Kryptowährung kosten wird und wie hoch die Mindestbezahlung für das Streaming eines Liedes sein wird, ist noch nicht bekannt.

Was sind die Chancen von Musicoin (MC)?

Die Musikindustrie ändert sich schneller und häufiger, als man vielleicht denkt. Diese bittere Lektion mussten Labels und Händler spätestens mit dem Aufkommen der Musiktauschbörse Napster lernen. Gerade Musiker müssen immer wieder nach neuen Wegen suchen, um eine angemessene Bezahlung für ihre Kunst zu erhalten.

Auch Fans sind sicherlich daran interessiert, ihre Lieblingsmusiker direkt zu unterstützen. Aussichten, die durchaus erfolgsvorsprechend sind. Verhandlungen mit möglichen Kooperationspartnern wie Apple und YouTube laufen auch bereits.

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