Donnerstag, 18. April 2024

Videogames: Spieler werden immer älter

17. August 2016 | Kategorie: Allgemein, Freizeit & Hobby, Vermischtes
Video-Spiele machen auch der älteren Generation Spaß.

Video-Spiele machen auch der älteren Generation Spaß.

Es ist schon erstaunlich, wie sich Videospiele innerhalb weniger Jahre von einem Hobby für eingefleischte Fans zu einem regelrechten Massenphänomen entwickelt haben.

Jetzt gibt es sogar einen „Tag der Videospiele“: Am 8. Juli wurden Games mit einem eigenen Gedenktag gefeiert. Betrachtet man aktuelle Zahlen und Entwicklungen, sticht ein Trend besonders ins Auge: Gamer werden immer älter – und das ist gut so! Denn das Zocken in gesundem Maße bringt in jedem Alter Vorteile mit sich.

Zahl der Ü50-Spieler steigt rasant

In Anbetracht der enormen Verbreitung von Videospielen in unserer Gesellschaft ist ein Gedenktag für die digitalen Games wenig verwunderlich: Wie der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) bekannt gab, zocken allein in Deutschland rund 34,3 Millionen Menschen Video- und Computerspiele.

Als Zielgruppen werden längst alle Altersstufen erfasst: Besonders bei den über 50-jährigen Spielern konnte zuletzt ein signifikanter Zuwachs verzeichnet werden. Innerhalb der letzten 12 Monate stieg die Zahl älterer Zocker um 500.000 auf insgesamt 8,4 Millionen an. Damit machen sie inzwischen ein Viertel aller deutschen Zocker aus.

Wie Dr. Maximilian Schenk, Geschäftsführer des BIU, erklärt, ist der Anstieg älterer Spieler auch auf innovative intuitive Steuerungen zurückzuführen: Touchscreens und Bewegungssteuerung seien einer der Gründe, warum sich Games „bei älteren Menschen einen festen Platz im Medienkanon erobert“ haben.

Leichter Einstieg und mobile Verfügbarkeit

Doch die Gründe für diese Entwicklung sind noch vielfältiger: Mit der zunehmenden Verbreitung von Browsergames und Spielen für Smartphone und Tablet, werden auch Menschen angesprochen, die nicht unbedingt mehrere hundert Euro für die Anschaffung einer separaten Spielekonsole investieren – der Einstieg in virtuelle Welten wird leichter.

Browser- und Download-Spiele können beispielsweise einfach heruntergeladen und in der Regel sogar kostenlos gespielt werden. Websites wie prosiebengames.de erreichen dadurch auch ehemalige Nichtspieler.

Der PC bleibt unter anderem aufgrund von Browsergames, aber auch dank des boomenden E-Sports die beliebteste Spieleplattform. Mehr als die Hälfte der deutschen Spieler nutzt den Computer (54 Prozent).

Deutlich hinzugewinnen konnten die Smartphones mit 700.000 neuen Spielern und die Spielekonsolen ebenfalls mit rund 700.000. Noch mehr neue Spieler konnten Tablets generieren: Um rund eine Million stieg die Spielerzahl auf stolze 11,5 Millionen.

Games gegen Altersdemenz

Die zunehmende Zahl älterer Spieler ist auch aus medizinischer Sicht ein Erfolg – sofern denn die Spiele in Maßen genossen werden: Das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung fand im Rahmen einer Studie von 2013 heraus, dass das Spielen von Videogames jene Hirnbereiche vergrößert, die für räumliche Orientierung, Gedächtnisbildung, strategisches Denken und Feinmotorik wichtig sind.

Diesen Effekt will sich jetzt ein Start-up aus Hamburg zunutze machen und Videospiele gegen Altersdemenz produzieren. Das Unternehmen RetroBrain entwickelt spezielle Spiele für Senioren. Diese sollen in dem richtigen Maße fordernd sein, um Erfolgserlebnisse und damit die Ausschüttung des Hormons Dopamin zu ermöglichen. Das könnte „ein geeignetes Mittel zu Demenzprävention“ sein, so zumindest der Artikel.

Bildrechte: Flickr Great Aunt and Uncle Playing Wii Andrew CC BY-SA 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

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