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Vermarktungsstrategie 2014 im Landauer „Wohnpark Am Ebenberg“

18. Januar 2014 | Kategorie: Landau

Konversionsgelände in Landau: Landesgartenschau und neues Wohnangebot.
Foto: Ahme

Landau. „Mit dieser Vermarktungsstrategie sind wir auf dem richtigen Weg“, so Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer.

Nachdem der Verkauf der 1. Vermarktungsstratgie im Jahr 2012 zurückgezogen werden musste, wurde von Seiten des Stadtbauamtes in Zusammenarbeit mit der DSK und der Finanzverwaltung eine neue Vermarktungsstrategie für die Bauflächen innerhalb des Konversionsgebietes Landau-Süd konzipiert.

„Es soll eine gestufte Vermarktung der Grundstücke über den gesamten Zeitraum geben“, erklärte Schlimmer. Dabei sehe man im Bereich des ehemaligen Güterbahnhofs auch gewerblich geprägte Baufelder vor, so der Stadtchef weiter.

Bei der Vermarktung würden weiterhin folgende Grundsätze gelten, so Baudezernent Schlimmer und stellte diese vor:
–        Die Grundstücke werden mindestens zum gutachterlich ermittelten Verkehrswert verkauft
–         die Grundstücke werden einzeln oder in kleinen Paketen von zwei bis drei Grundstücken verkauft
–         Die Grundstücke werden zeitlich gestaffelt über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren an den Markt gegeben.
–        Grundstücke sollen in der Regel öffentlich ausgeschrieben werden. Grundsätzlich sollen inhaltliche Kriterien, wie Architektur, Energie und Zielgruppe, stärker gewichtet werden als der Preis
–        gesonderte Vergabebedingungen werden für Baugruppen, private Bauherren und Sondernutzungen (z. B. Versorgungsmarkt, Universität oder Polizei) formuliert
–        Teile der Baufelder sollen für bezahlbaren Wohnungsbau vorbehalten sein.

„Die Erlöse aus dem Grundstücksverkauf zum gutachterlichen Verkehrswert sind zur Finanzierung der Konversion gedacht“, so der Stadtchef.

Die Ausschreibung erfolge vor allem deshalb, weil die besten Konzepte im Wohnpark realisiert werden sollen, Transparenz bei der Vergabe wichtig sei und jeder die Möglichkeit haben soll, sich an der Ausschreibung zu beteiligen. Dabei ist der ermittelte Verkehrswert die Grundlage für die Vergabe. Bieten Bieter mehr, ist das gut für die Maßnahme, aber nur dann, wenn das Konzept auch passt und eine nachhaltige Nutzung verspricht.

„Wir schreiben auch nicht aus, um Einnahmen zu erhöhen. Wir müssen auch bei Ausschreibungen darauf achten, dass die Bodenpreise nicht explodieren und das Bodenpreisgefüge in Landau durch Spekulationskäufe ins Ungleichgewicht fällt“, ergänzt Oberbürgermeister Schlimmer.

„Wir wollen im Wohnpark Am Ebenberg für breite Schichten der Bevölkerung Wohnraumangebot schaffen“, so der Oberbürgermeister, der darauf hinweist, dass deshalb nicht nur der Kaufpreis die Grundstücksvergaben bestimmen soll. OB: „Es werden Baufelder für Baugruppen oder für Projekte des bezahlbaren Wohnungsbaus vorgehalten!“

„Im Jahr 2013 konnten wir bereits vier Baufelder nach Ausschreibung für knapp drei Millionen Euro vergeben“, so das Stadtoberhaupt zufrieden. Bei zwei weiteren Baufeldern seien Nachverhandlungen nötig, da die ermittelten Verkehrswerte nicht mindestens geboten wurden.
Besonders erfreulich sei, so Schlimmer, dass in naher Zukunft fünf Baufelder und zum Teil ein sechstes an Baugruppen veräußert werden sollen. „Insgesamt handelt es sich um Grundstücksflächen von über 2,5 Hektar und einen Volumen von über fünf Millionen Euro“, erklärte der OB.

„Die Schaffung von bezahlbaren Wohnraum ist uns ein wichtiges Anliegen und soll deshalb auch im Wohnpark Am Ebenberg Berücksichtigung finden“, erklärte Hans-Dieter Schlimmer. Hierzu habe man sich im Dezember mit neun Vertretern von Investoren und Bauträgern getroffen. „Als Stadt wollen wir hier nicht als Akteur am Wohnungsmarkt auftreten sondern vielmehr als Lenker“, verdeutlichte Bauamtsleiter Kamplade die Lage und  gab bekannt, dass man bei einer guten Ausnutzbarkeit der Grundstücke in Höhe und Dichte  der Bebaubarkeit und diese sinnvoll zugeschnitten sind, man bei gleichzeitigem Verzicht auf Tiefgaragen einen Quadratmeterpreis von 200 bis 250 Euro zum Verkauf und 6,50 Euro Miete pro Quadratmeter erreichen könne.

Oberbürgermeister Schlimmer kündigte auch an, dass man mit der Universität in Gesprächen sei, da hier auch Interesse an einem Grundstück im Gelände bestehe. „Bis Ende 2015 möchten wir der Uni ein Grundstück anbieten, dass für ihre Zwecke gut geeignet sein wird“, so Schlimmer.

Erfreut war der Oberbürgermeister auch, dass sich die ESW in Zusammenarbeit mit einem Bauträger auch auf der Landesgartenschau präsentieren will. „Mit zwei Punkthäusern inklusive Tiefgarage sollen die Häuser zur Landesgartenschau für Ausstellungszwecke und danach als Eigentumswohnungen genutzt werden“, erklärte Baudirektor Kamplade.

Der Oberbürgermeister weist darauf hin, dass im Hauptausschuss lediglich vorberaten wurde und der Stadtrat die Vermarktungsstrategie am 28. Januar 2014 in seiner Sitzung festlegt.

„Nach einem ersten Rückschlag, als die erste Vermarktungstranche aufgrund des Landesrechnungshofes zurückgezogen werden musste, sind wir nun auf einem guten Weg, der den Kaufpreis bei der Vergabe einerseits aber vor allem die inhaltlichen Vorstellungen der Bauherren andererseits in einem guten Gleichgewicht berücksichtigt“, so der Oberbürgermeister abschließend. (stadt-landau)

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