Verkehrsuntersuchung im Landauer Stadtgebiet: Moderate Zunahme des Individualverkehrs zu erwarten

16. August 2017 | Kategorie: Landau
Großes Interesse an einem der wichtigsten Landauer Themen des zweiten Halbjahres 2017: Oberbürgermeister Thomas Hirsch (M.), Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron (l.) und Bauamtschef Christoph Kamplade stellten erste Ergebnisse der Verkehrsuntersuchung für das Stadtgebiet vor. Foto: ld

Oberbürgermeister Thomas Hirsch (M.), Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron (l.) und Bauamtschef Christoph Kamplade stellten erste Ergebnisse der Verkehrsuntersuchung für das Stadtgebiet vor.
Foto: ld

Landau. Auf dem Straßennetz in Landau ist in den kommenden Jahren mit einem nur moderaten Zuwachs an Verkehrs zu rechnen.

Das ist die wichtigste Erkenntnis aus der Verkehrsuntersuchung, die das in Ulm ansässige Büro Modus Consult im Auftrag der Stadt Landau durchgeführt hat.

Im Zuge der Untersuchung ermittelten die Fachleute die aktuelle Belastung der Straßen und erstellten auf Basis dieser Daten Prognosen, wie sich das Verkehrsaufkommen in den kommenden Jahren voraussichtlich entwickeln wird.

Die aktuellen Zahlen zeigen bei den meisten Straßenabschnitten im Vergleich zur Verkehrsuntersuchung aus den Jahren 2009/2010 eine moderate Zunahme. Das spiegelt die allgemeine Verkehrszunahme in diesem Zeitraum wider, ist aber auch auf den „Wohnpark Am Ebenberg“, sonstige Wohnbauflächen sowie gewerbliche Entwicklungen der vergangenen Jahre zurückzuführen.

Betrachtet man die Prognosezahlen, zeigt sich, dass insbesondere die Kreuzung Schloßstraße/Xylanderstraße/Weißenburger Straße sowie die Wollmesheimer Straße stark belastet sind.

„Hier handelt es sich um neuralgische Punkte, die unabhängig von den Planungen im Südwesten entlastet werden müssen, um den Verkehr verträglich für unsere Stadt abzubilden“, erklärt Oberbürgermeister Thomas Hirsch.

„Die Stadt Landau hat mit ihren leistungsfähigen Verkehrsstraßen und dem Ringstraßensystem beste Voraussetzungen für einen guten Verkehrsfluss. Diese Leistungsfähigkeit gilt es zu erhalten und zusätzlich neuralgische Punkte, allen voran die „Schlössel-Kreuzung“, zu optimieren“, betont der Stadtchef.

Um den Knotenpunkt zu entlasten, sollen unter anderem die Ampelanlage modernisiert, die Spuraufteilung überprüft sowie bauliche Maßnahmen zur Verbesserung der Geometrie und damit zur Leistungsfähigkeit der Kreuzung entwickelt werden.

„Um insgesamt langfristig Entspannung insbesondere in der „Rush Hour“ zu erzielen, braucht es einen Mix an Maßnahmen“, so Hirsch. Der Stadtchef erneuert dazu unter anderem seinen Vorschlag, zum Beispiel die Schulanfangszeiten in Landau zu entzerren. Auch Betriebe könnten verstärkt auf Gleitzeit bzw. Heimarbeit setzen, sagt Hirsch.

„Nicht nur in Landau werden wir künftig unser Leben neu organisieren.“ Weitere wichtige Punkte des Maßnahmen-Mix sollen die Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs und des Radverkehrs in Landau sein, erklärt der OB.

Auch Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron betont als Baudezernent die Bedeutung einer ganzheitlichen Herangehensweise. „Gemeinsam mit Fachleuten und unter intensiver Beteiligung der  Bürger erarbeitet die Stadt Landau derzeit ein Integriertes Mobilitätskonzept.

Die Zahlen, die uns jetzt vorliegen, sowie die daraus resultierenden Prognosen zeigen, wie wichtig eine Betrachung aller Verkehrsarten in Landau ist.“ Die aktuelle und zukünftige Verkehrsbelastung in Landau sei eine wichtige Datengrundlage für das Mobilitätskonzept, das Optimierungen im Straßennetz vorsehen, aber auch Verbesserungen für andere Verkehrsträger darstellen und verschiedene Maßnahmen aufzeigen werde, die sich auf das Mobilitätsverhalten der Menschen auswirken sollen.

Optimierungen im ÖPNV-Angebot und ein attraktives Radwegenetz seien zwei der Bausteine, die dazu beitrügen, dass es gute Alternativen zum motorisierten Individualverkehr gebe. Der Bürgermeister und Baudezernent hebt auch hervor, wie moderat sich die Verkehrszunahme den Prognosen zufolge tatsächlich gestalte. „Ich bin beruhigt, dass die Zahlen sich so darstellen, dass die Situation mit durchaus machbaren Weichenstellungen beherrschbar ist.“

Weitere wichtige Erkenntnisse der Verkehrsuntersuchung: Eine „Ortsumgehung Südwest“ brächte wohl in der Summe kaum nachhaltige Entlastung für neuralgische Punkte im Stadtgebiet mit sich. Vielversprechender könnte eine kleinräumige Ortsumfahrung östlich des Stadtdorfs Arzheim sein.

Die Ergebnisse der Verkehrsuntersuchung werden ausführlich am 31. August ab 19 Uhr in einer Informationsveranstaltung in der Jugendstil-Festhalle vorgestellt. Weiter ist ein Workshop in Planung, bei dem gemeinsam mit Bürgern nach Ideen und Lösungen für eine weitere Verbesserung der Verkehrssituation in Landau gesucht werden soll. (ld)

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Ein Kommentar auf "Verkehrsuntersuchung im Landauer Stadtgebiet: Moderate Zunahme des Individualverkehrs zu erwarten"

  1. Andreas sagt:

    Naja, das ist doch eigentlich nur Augenwischerei.

    Am Ende will man nur die Lösung mit den beiden Umgehungsstrassen haben, weil sich Landau XXXL realistisch gesehen nur so verwirklichen lässt (Link zum pdf-Dokument der des Stadtbauamts Landau ca. 3MB):

    https://info.landau.de/getfile.asp?id=89848&type=do&