Donnerstag, 25. April 2024

Verkauft: Nürburgring hat neuen Besitzer – Capricorn macht das Rennen

11. März 2014 | Kategorie: Allgemein, Regional, Rheinland-Pfalz

So soll es bald wieder aussehen auf der Rennstrecke in der Eifel: Spannende Rennen und viele Zuschauer.
Foto: Nürburgring GmbH

Koblenz – Der Gläubigerausschuss des Nürburgrings gab am 11. März den Zuschlag für den Kauf der insolventen Rennstrecke an den Automobilzulieferer Capricorn – für etwas über 100 Millionen Euro.

Die Insolvenzverwalter Lieser und Schmidt teilten das Ergebnis der Verhandlungen auf einer Pressekonferenz in Koblenz mit. Als Favorit galt bislang die US-Investorengruppe H.I.G., die jedoch mit ihrem Angebot nicht überzeugen konnte.

77 Millionen sollen als Kaufpreis fließen, 25 Millionen investiert werden. Das Konzept von Capricorn sieht vor, den Rennsport in den Mittelpunkt zu stellen, was den Ausschuss letztendlich überzeugte. Zudem soll ein Technologiepark entstehen.

Am 1. Januar 2015 soll die neue Capricorn Nürburgring GmbH offiziell übernehmen.

Dreyer: Wieder sportliche Perspektive

Der Erwerber sei bereits seit Jahren mit der Region vertraut und am Nürburgring tätig, hieß es von der Regierungsspitz in Mainz.

„Für uns als Landesregierung war es wichtig, dass der Zuschlag an einen Partner geht, mit dem der Nürburgring wieder eine Perspektive bekommt und wieder als positive Marke für sportliche Aktivitäten und Veranstaltungen wahrgenommen wird“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer und die Minister Lemke und Lewentz.

„Uns ist es wichtig, dass mit dem Zuschlag beihilferechtliche Unklarheiten beseitigt werden und der Nürburgring und mit ihm die ganze Region einen Neuanfang starten können. Die Europäische Kommission ist jetzt zu einer Entscheidung aufgerufen. Wir als Landesregierung haben großes Interesse daran, dass der Mythos Nürburgring wieder neuen Glanz bekommt.“

CDU: Schnelle Entscheidung wegen Kommunalwahl

Kritik kommt von der CDU. Die Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Julia Klöckner, und der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Alexander Licht, warfen der Landesregierung Wahltaktik vor: „Der Regierung Dreyer geht es am Nürburgring schon längst nicht mehr um eine nachhaltige Lösung für die Region, sondern nur noch um die schnelle Beseitigung eines bei der anstehenden Kommunalwahl belastenden Skandalthemas.“

Der Verkaufserlös in Höhe von 77 Millionen Euro würde nur einen Bruchteil des verlorenen Geldes einspielen. „Die Millionen, die hier sinnlos verpulvert wurden, fehlen nun anderer Stelle bei Schulen, Kindergärten und Krankenhäusern“, so Klöckner. „Jetzt muss wenigstens alles daran gesetzt werde, dass der künftige Investor bei seinen Entscheidungen die Region und die dort lebenden Menschen mitnimmt.“

Hier stehe die Landesregierung in der Verantwortung, sagte die CDU-Vorsitzende. „Diese kann sie nicht mit der Schlüsselübergabe abgeben.“

Von der Landesregierung erwarte die CDU-Landtagsfraktion, dass sie nun die vielen offenen Fragen in den zuständigen Landtagsausschüssen beantworte.  (cli/red)

 

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