Freitag, 19. April 2024

Vergewaltigte Inderin erliegt ihren Verletzungen

29. Dezember 2012 | Kategorie: Nachrichten

Neu Delhi/Singapur – Die Studentin, deren Vergewaltigung in den letzten Tagen in Indien zu Massenprotesten geführt hat, ist ihren Verletzungen erlegen.

Das teilte der Chef des Mount Elizabeth Hospitals in Singapur, Kelvin Loh, mit. Die junge Frau starb an einem multiplen Organversagen. Die 23-Jährige war zuletzt in Singapur in einer Spezialklinik behandelt worden – vergeblich. „Die Verletzungen waren zu schwer“, sagte Loh. Das Opfer war Mitte Dezember von einer Gruppe Männer in einem Bus in Neu-Delhi vor den Augen ihres Freundes vergewaltigt, mit einer Eisenstange zusammengeschlagen und nach der Tat aus dem Bus geworfen worden. Sechs Männer wurden im Anschluss verhaftet.

Zehntausende waren nach dem Vorfall in Indien auf die Straße gegangen und hatten unter anderem eine härtere Bestrafung der Täter gefordert. Bei den Protesten war es zu teils heftigen Zusammenstößen mit der Polizei gekommen, bei denen ein Journalist und ein Polizist ums Leben kamen. Die Regierung beeilte sich zu versichern, dass in wenigen Tagen bereits der Prozess beginnen solle. Dennoch scheint in Indien bislang das Verbrechen einer Vergewaltigung eher lasch gehandhabt worden zu sein – noch geschätzte 120.000 laufende Verfahren liegen unerledigt und offenbar vergessen in den Aktenschränken der Justizbehörden.

Nach Ansicht vieler Beobachter haben die Proteste das jedoch Potential, einen nachhaltigen gesellschaftlichen Wandel in Indien anzustoßen.(dts Nachrichtenagentur)

 

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