Uraufführung der „Missa in B“ von Christopher Tambling beim Diözesan-Kirchenmusiktag in Landau

30. September 2014 | Kategorie: Allgemein, Landau, Regional

Die beeindruckende Kirche St. Maria war Schauplatz einer Uraufführung.
Foto:red

Landau. „Dein Lob, Herr, ruft der Himmel aus“, so lautete das Motto des Diözesan-Kirchenmusiktages am 28. September in Landau.

Im kraftvollen Gesang aus den Kehlen von rund 1.300 Frauen und Männern wurde dieses Motto beim Gottesdienst in der Kirche St. Maria wirkungsvoll umgesetzt.

Mit ihren Sopran- und Alt-, Bass- und Tenor-Stimmen erfüllten die  Sänger aus mehr als 60 Chören, unterstützt von einem Bläserensemble und den Klängen der historischen Steinmeyer-Orgel, den frisch renovierten Kirchenraum – für alle Mitwirkenden und Mitfeiernden ein ergreifendes und unter die Haut gehendes Erlebnis.

„Beim Singen wie beim Fußball ist das Miteinander entscheidend“, sagte der Landauer Pfarrer und Dekan Axel Brecht zur Begrüßung und spielte damit auf die kurzzeitige Tabellenführung des SC Paderborn in der ersten Fußball-Bundesliga an.

„Man sieht, was ein guter Teamgeist bewirken kann“, nahm Bischof Dr. Karl-Heinz Wiesemann den Ball auf, „gerade in einem kleineren Bistum, das nicht der 1. FC Bayern unter den deutschen Diözesen“ ist. In der Musik die Seele zu Gott zu erheben, gehöre zu den schönsten Aufgaben der Christen.

„Wir haben selbst da noch Töne, wo andere verstummen – Töne, mit denen wir in die Tiefen des Lebens hinabsteigen und zur größten Höhe eines Lebens in Fülle und Freude aufsteigen können.“ Im aufeinander Hören gebe die Kirchenmusik ein Vorbild für die gesamte Kirche und eröffne selbst Fernstehenden Zugänge zum Geheimnis des Glaubens. „Kirchenmusik ist lebendige Verkündigung“, betonte Bischof Wiesemann.

„Jede Sängerin und jeder Sänger ist ein Verkünder des Evangeliums.“ Er dankte den Sängern, den Chorleitern und Dekanatskantoren ebenso wie den Verantwortlichen der Diözesan-Kirchenmusik für ihren „großartigen und wichtigen Dienst.“

Komponist Christopher Tambling: „Stolz auf die wunderbaren Sänger“

Anlässlich des 10-jährigen Bestehens des Diözesan-Cäcilienverbandes wurde beim Pontifikalamt in der Marienkirche die „Missa in B“ von Christopher Tambling für gemischten Chor, Bläser, Orgel und Röhrenglocken uraufgeführt.

Der Komponist, der als Musikdirektor an der berühmten Downside-Schule bei Bath in Südengland sowie als Organist und Leiter der Schola Cantorum an der dortigen Abtei tätig ist, war in Landau selbst anwesend. Seine mittlerweile auch hierzulande weithin bekannten Chor- und Orgelwerke bestechen durch einen in der Romantik verwurzelten, expressiven Stil, der sich insbesondere durch ausgefeilte Harmonik und raffinierte Rhythmik auszeichnet.

Angeregt durch einen Chorleiter-Workshop im Februar, hatten sich die Chorsänger über Monate auf die Aufführung in Landau vorbereitet. Das Ergebnis war ebenso eindrucksvoll wie überwältigend. „Es ist das Kennzeichen großer Musik, dass sie die Seele anrührt und weite Räume des musikalischen Erlebens eröffnet“, fasste Bischof Wiesemann seine Begeisterung in Worte.

Den Komponisten Christopher Tambling, der im Anschluss an den Gottesdienst viele Notenblätter zu signieren hatte, hat die Aufführung „mit großer Freude erfüllt“. Er sei stolz auf die „wunderbaren  Sänger“, die sein Werk so eindrucksvoll zu Gehör gebracht haben. Der festliche Charakter des Stücks sei in der Landauer Marienkirche besonders gut zur Geltung bekommen, auch dank des erstmaligen Einsatzes der Röhrenglocken und eines Bläserensembles in seinem kompositorischen Schaffen.

„Diese Messe wird ihren Siegeszug antreten, im Bistum Speyer und darüber hinaus“, ist sich Diözesan-Kirchenmusikdirektor Markus Eichenlaub sicher. In seinen Händen lag die musikalische Gesamtleitung der Aufführung.

Sein Dirigat wurde von weiteren Chordirigenten im Raum und auf der Empore der Marienkirche übernommen und auf mehrere Bildschirme in der Marienkirche übertragen. Eine Stärke des neuen Werkes von Christopher Tambling sieht Markus Eichenlaub darin, dass es auch in kleineren Besetzungen zur Aufführung gebracht werden kann.

Vielfältiges Programm mit Stadtführungen, Kirchen- und Orgelvorstellungen

Erstmals wurde beim Diözesan-Kirchenmusiktag am Nachmittag ein Kulturprogramm angeboten. Nach dem Mittagessen im Hof der Maria-Ward-Schule standen Stadtführungen sowie Orgelvorführungen und theologische Erläuterungen der Marienkirche, der Stiftskirche und der Augustinerkirche zur Auswahl.

Den Abschluss bildete eine Dankandacht in der Augustinerkirche. Sie wurde liturgisch von Regens Markus Magin, dem Diözesanpräses für die Kirchenmusik im Bistum Speyer, und Domkapitular Franz Vogelgesang, dem Leiter der Hauptabteilung Seelsorge des Bischöflichen Ordinariats, gestaltet. Musikalisch bereicherten Kanons aus dem neuen Gotteslob die Andacht.

Veranstaltet wurde der 23. Diözesan-Kirchenmusiktag von der Abteilung Kirchenmusik des Bischöflichen Ordinariats gemeinsam mit dem Diözesan-Cäcilienverband. Für Anni und Irmgard Köwler vom gemischten Chor Schönau war es ein „einmaliges Erlebnis, die große Gemeinschaft von  Sängern“ zu erleben.

„Bei der Tambling-Messe haben wir mehrfach Gänsehaut gehabt, so sehr hat uns die Musik berührt“, geben die beiden Frauen unumwunden zu. Sie waren das erste Mal bei einem Diözesan-Kirchenmusiktag und „sicher nicht das letzte Mal.“ (is)

Bischof Wiesemann bei der Predigt.
Foto: red

Christopher Tambling beim Signieren der Noten. Foto: red

Diözesankirchenmusikdirektor Markus Eichenlaub.
Foto: red

Die Sänger waren mit ganzer Aufmerksamkeit bei der Sache.
Foto: red

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3 Kommentare auf "Uraufführung der „Missa in B“ von Christopher Tambling beim Diözesan-Kirchenmusiktag in Landau"

  1. Elisabeth Schöffmann sagt:

    Grüß Gott miteinander,
    kurze Frage: Gibt es von diesem Diözesantag in Landau eine CD?? Wäre für uns sehr von Nutzen,
    wir habe im Juli ebenfalls Diözesan-Chortag, jedoch in Augsburg. Sollte es eine Aufzeichnung geben,
    würden wir diese gerne käuflich erwerben
    Mit freundlichen Grüßen
    Kirchenchor St. Michael, Kochel a. See

  2. Redaktion sagt:

    Liebe Frau Schöffmann,

    wir werden Ihre Frage an die zuständige Stelle in Speyer weiter leiten.

    Herzliche Grüße nach Kochel am See, Ihre Pfalz-Express-Redaktion

  3. Redaktion sagt:

    Wie uns die Pressestelle des Bischöflichen Ordinariats in Speyer mitteilt, gibt es leider keine Aufnahme davon.

    Mit freundlichen Grüßen, Redaktion Pfalz-Express