Donnerstag, 18. April 2024

Universitätspreise werden am 2. Juni verliehen

26. Mai 2016 | Kategorie: Allgemein, Landau, Leute-Regional, Regional
Universität Landau. Foto: pfalz-express/Ahme

Universität Landau.
Foto: pfalz-express/Ahme

Landau. Seit 25 Jahren gibt es den „Freundeskreis der Universität Landau“. Wie jedes Jahr verleiht er auch in diesem Jahr wieder Universitätspreise für die besten wissenschaftlichen Arbeiten, und zwar am 2. Juni, 18 Uhr im Foyer des Kulturzentrums Altes Rathaus.

Den Festvortrag „Sprachmeister. Vom Prekariat zum Global Player“ hält die Landauer Professorin Dr. Anja Wildemann. Die diesjährigen Preisträger heißen Dr. Gabriela Blum, Dr. Allan Philippe, Nina Janz und Philipp Papastefanou.

Gabriela Blum beschäftigt sich in ihrer preisgekrönten, in englischer Sprache verfassten Doktorarbeit mit einem Problem, das die Psychologie seit den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts umtreibt. Die beiden zentralen Fragen lauten: Wie genau interagieren Merkmale der Situation in der eine Person handelt, mit der Persönlichkeit der handelnden Person?

Dr. Gabriela Blum. Foto: Schwarz

Dr. Gabriela Blum.
Foto: red

Alle Menschen wollen immer wieder das Verhalten von Mitmenschen verstehen und beeinflussen. So kann sowohl der Lehrer, der das aggressive Verhalten seiner Schüler verstehen oder verändern möchte genau wie der Chef, der seine Mitarbeiter zu engagierterer Arbeit anregen möchte letztlich etwas aus meiner Arbeit mitnehmen“, sagt die Preisträgerin.

Gutachter Dr. Manfred Schmidt: „Blum zieht mit ihren Forschungsbefunden auf internationalen Tagungen die Aufmerkamkeit der führenden Persönlichkeitsforscher in einem Maße auf sich, das ich noch bei keinem Nachwuchswissenschaftler erlebt habe“.

Ausnahmsweise gibt es in diesem Jahr für eine weitere ausgezeichnete Dissertation den Universitätspreis. Sie stammt von Dr Allan Philippe, ist ebenfalls in Englisch verfasst und trägt den Titel: „Neue und innovative Methoden zur Analytik und Charakterisierung synthetischer Nanopartikel in komplexen Umweltmedien“.

Dr. Philippe Foto: Schwarz

Dr. Allan Philippe.
Foto: red

Obwohl synthetische Nanopartikel zunehmend in Alltagsprodukten eingesetzt werden und deshalb in zunehmenden Maße in die Umwelt gelangen, ist immer noch weitgehend unbekannt, wie sie sich in der Umwelt verhalten und wie sie sich dort auf Organismen auswirken. „Diese bahnbrechende Entwicklung“, schreibt Gutachterin Prof. Dr. Gabriele Schaumann, „eröffnet neue Perspektiven in der Umweltnanopartikelforschung“.

Mehrere Kapitel der Doktorarbeit sind bereits in angesehenen internationalen wissenschaftlichen Zeitschriften publiziert worden. Philippe schlägt u.a. Methoden und Vorgehensweisen vor, um Nanopartikel in Gewässern besser nachzuweisen und zu charakterisieren.

Philipp Papastefanou, Student für das Lehramt am Gymnasium in den Fächern Physik und Mathematik“,bekommt in diesem Jahr den Universitätspreis in der Kategorie „Beste Magister und/oder Diplomarbeit bzw. wissenschaftliche Prüfungsarbeit“.

Dr. Philipp. Foto: red

Philipp Papastefanou.
Foto: red

Sein Thema: „Untersuchungen zum Wanderradius bei räumlich-expliziten Räuber-Beute-Modellen“. Die Arbeit analysiert ausführlich, unter welchen Bedingungen es zu den berühmten Lotka-Volterra-Zyklen kommt (periodische Schwankungen von Räuber- und Beute-Population). Solche Betrachtungen sind nicht nur in der Ökologie wichtig, sondern spielen überall dort eine Rolle, wo schwingungsfähige Systeme über die räumliche Ausbreitung von Individuen oder Teilchen miteinander gekoppelt sind, z.B. in der molekularen Biologie, in chemischen Prozessen oder auch in der Ökonomie.

„Angesichts der hohen Komplexität des Themas und der Vielfalt erforderten Kompetenzen ist die Arbeit in ihrer inhaltlichen Ausgestaltung und in der Art der Darstellung hervorragend“, schreiben Prof. Dr. E. Niehaus und Dr. L. Fahre in ihrem Gutachten. „Da diese Arbeit nicht einfach bekannte Ergebnisse zusammenstellt, sondern neue Erkenntnisse liefert, ist ihr Niveau teilweise mit dem einer Doktorarbeit vergleichbar“.

In der Kategorie „Beste wissenschaftliche Prüfungsarbeit mit regionalem Bezug“ erhält Nina Janz den diesjährigen Universitätspreis. Ihr Thema „Untersuchung der Ausbreitung einer Boden- und Grundwasserverunreinigung auf dem Betriebsgelände der Firma ……“ Die Hauptinhalte ihrer Arbeit sind die Entdeckung und Erkennen von Schadstoffen sowie deren Verteilung.

Nina Janz. Foto: red

Nina Janz.
Foto: red

Aus den dabei gewonnenen Erkenntnissen sollen spezifische Lösungsansätze entwickelt werden. Diese sollen als Grundlage zur Beseitigung der Umweltbelastung dienen. Nina Janz: „Das Studium der Umweltwissenschaften hat mir die Möglichkeit gegeben, das theoretische Hintergrundwissen zu erlernen, um die Auswirkungen des menschlichen Handelns zu verstehen. Die Umsetzung der Theorie auf ein praxisrelevantes Umweltthema haben mir die Motivation zum Schreiben meiner Diplomarbeit gegeben“.

Die Universitätspreise in Höhe von 1 000 Euro und zweimal 500 Euro, gestiftet von der Sparkasse Südliche Weinstraße, Energie Südwest und der VR Bank Südpfalz, werden vom Vizepräsidenten der Universität Landau, Prof. Dr. Ralf Schulz, sowie dem Vorsitzenden des Freundeskreis Dr. Hans-Jürgen Blinn überreicht.

An diesem Abend wird auch der Campuskulturpreis an die Fachschaftsvertretung Sonderpädagogik verliehen.
Die Bevölkerung ist zu diesem Höhepunkt des universitären Lebens in Landau herzlich eingeladen. (red)

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