Unfallkommission für die Stadt Landau tagt: Stadtverwaltung, Polizei und Landesbetrieb Mobilität erarbeiten Lösungsvorschläge für Unfallschwerpunkte

9. November 2016 | Kategorie: Landau, Regional
Neue Unfallhäufungsstelle im Landauer Stadtgebiet ist der Knotenpunkt Rheinstraße/Maximilianstraße/Paul-von-Denis-Straße. Foto: stadt-landau

Neue Unfallhäufungsstelle im Landauer Stadtgebiet ist der Knotenpunkt Rheinstraße/Maximilianstraße/Paul-von-Denis-Straße.
Foto: stadt-landau

Landau. Unter Leitung von Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron trat die Unfallkommision für die Stadt Landau zusammen.

Der Kommission gehören neben dem Vorsitzenden Dr. Ingenthron Mitarbeiter des Stadtbauamts, der städtischen Ordnungsabteilung, der Polizeiinspektion Landau und des Landesbetriebs Mobilität in Speyer an. Im Mittelpunkt der Besprechung stand ein Überblick über die Unfallschwerpunkte im Stadtgebiet und die Erarbeitung von Vorschlägen für mehr Verkehrssicherheit.

„Aus den polizeilichen Statistiken ist ersichtlich, wo im Stadtgebiet die meisten Unfälle passieren“, erläutert Dr. Ingenthron. „Diese so genannten Unfallhäufungsstellen werden dann unter die Lupe genommen, um sie zu entschärfen.“

Als Unfallhäufungsstelle gilt laut des Sprechers der Polizeiinspektion Landau, Rolf Göttel, eine freie Strecke oder ein Knotenpunkt dann, wenn innerhalb von einem Jahr fünf oder mehr Unfälle gleicher Art oder innerhalb von drei Jahren fünf oder mehr Unfälle mit Personenschäden passieren.

Für die Stadt Landau hat die Polizei fünf solcher Stellen gefunden. Alle Unfallhäufungsstellen basieren auf einer Dreijahreskarte mit Personenschäden.

Die meisten Unfälle haben sich in den zurückliegenden drei Jahren an der Kreuzung Dammühlstraße/Horststraße/Hainbachstraße ereignet. Hier kam es im 2013 zu zwei, 2014 zu einem und 2015 zu vier Unfällen – macht sieben Unfälle in der „Dreijahreskarte“, die die Polizei führt.

Die Unfallkommission hat für diese Kreuzung mehrere Maßnahmen auf den Weg gebracht. So soll die Wartelinie für Linksabbieger aus Richtung Osten leicht in Fahrtrichtung gedreht werden; die Markierung für den aus südlicher Richtung rechts auf die Horstbrücke abbiegenden Verkehr wird aufgefrischt und der Richtungspfeil „geradeaus und rechts“ im westlichen Bereich der Brücke wird an der Überschneidung des Radwegs auf die Rechtsabbiegespur wiederholt.

Einen weiteren Unfallschwerpunkt stellt mit fünf Unfällen in drei Jahren die Ampelkreuzung Marienring/Friedrich-Ebert-Straße dar. Hier wurden die Linksabbiegerspuren bereits getrennt von der Geradeausspur geschaltet, um die Unfallzahlen zu verringern.

Auch die Ortsausfahrt Annweiler Straße von der Kreisverwaltung in Richtung Godramstein ist unfallträchtig. Hier haben sich in den Jahren 2013 bis 2015 ebenfalls fünf Unfälle ereignet. Diese waren vor allem den einmündenden Feldwegen sowie überhöhter Geschwindigkeit geschuldet. Die Polizei will die Strecke daher verstärkt kontrollieren und dort die Geschwindigkeit überwachen. Stadt und LBM werden prüfen, inwieweit der Radverkehr auf vorhandene alternative Strecken hingewiesen werden kann.

Neu in die Liste der Unfallschwerpunkte wurde die Kreuzung Rheinstraße/Maximilianstraße/Paul-von-Denis-Straße aufgenommen. Hier haben sich 2013 drei, 2014 ein und 2015 ebenfalls ein Unfall ereignet. Dieser neue Unfallschwerpunkt soll zunächst beobachtet werden. Sollten sich die Unfallzahlen wieder erhöhen, wird die Unfallkommission die Kreuzung erneut in den Blickpunkt nehmen.

Eine Besonderheit in der Liste stellt die B38 im Bereich des Ebenbergs dar. Hier haben sich im laufenden Jahr bereits 15 Wildunfälle ereignet, davon zehn mit Wildschweinen. Die Unfallkommission kam überein, bei den Eigentümern einen Rückschnitt des Buschwerks anzuregen, um so das Sichtfeld zu vergrößern.

„Dies zeigt: Die Maßnahmen, die getroffen werden können und die Instrumente, die uns zur Verfügung stehen, sind vielfältig“, betont Ingenthron. „Nur selten gibt es aber ein Allheilmittel, das eine Kreuzung oder eine freie Strecke von heute auf morgen entschärft. Stadt, Polizei und LBM arbeiten seit Jahren intensiv zusammen, um Unfallschwerpunkte zu identifizieren und Lösungen zu finden. Die fünf in der jüngsten Sitzung besprochenen Schwerpunkte werden wir weiter im Blick behalten, um zu sehen, ob die vereinbarten Maßnahmen greifen oder ob gegebenenfalls noch nachgesteuert werden muss.“

Wie wichtig die Entschärfung von Unfallschwerpunkten ist, wird besonders angesichts der steigenden Gesamtunfallzahlen deutlich. 2015 ereigneten sich in Landau 2.018 Unfälle – rund 200 mehr als noch vor fünf Jahren. Grund für den kontinuierlichen Anstieg der Unfallzahlen ist laut Polizei das immer größer werdende Verkehrsaufkommen.

In diesem Zusammenhang appellieren Polizei und Stadt auch an die Radfahrer, die in großer Zahl am städtischen Straßenverkehr teilnehmen. „Gerade jetzt in der dunklen Jahreszeit ist es wichtig, dass Fahrräder angemessen beleuchtet sind“, betont Rolf Göttel. „Sonst werden Radfahrer schnell übersehen. Generell gilt: Eine regelmäßige Prüfung der Verkehrstauglichkeit der Räder und vorausschauendes, vorsichtiges Fahren sind unerlässlich und leisten einen wichtigen Beitrag zur Unfallprävention.“ (stadt-landau/red)

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