Umweltbundesamt will Maut für sämtliche Kraftfahrzeuge

5. November 2017 | Kategorie: Nachrichten, Politik
Symbolbild: dts Nachrichtenagentur

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Dessau-Roßlau  – Unmittelbar vor Beginn der Weltklimakonferenz in Bonn hat das Umweltbundesamt die Einführung einer Maut für sämtliche Kraftfahrzeuge in Deutschland gefordert.

„Ich plädiere für eine Maut, die kilometerabhängig auf allen Straßen und für alle Kraftfahrzeuge erhoben wird“, sagte Behördenchefin Maria Krautzberger der „Welt“. Im Verkehrssektor gebe es seit 25 Jahren keinen Rückgang der Emissionen.

Um den Klimawandel aufzuhalten, müsse das Autofahren insgesamt reduziert werden. „Damit müssen wir ja nicht zwangsläufig unsere Mobilität einschränken“, so Krautzberger. Vor allem müssten Bus und Bahn attraktiver werden, dann stiegen die Leute auch um. „Das regelt sich nicht allein über den Preis, sondern über schnelle Taktung, ein enges Haltestellennetz.“

Man brauche eine grundlegende Verkehrswende hin zur Elektromobilität, verlangte die Präsidentin der zentralen Umweltschutzbehörde Deutschlands. „Ziel muss sein, bis 2030 mindestens zwölf Millionen Elektroautos auf die Straße zu bekommen.“ Auch Busse müssten auf Elektroantrieb umgestellt werden. „Unsere Forderung ist eine Quote für Neuzulassungen bei Pkw, die 2030 bei 70 Prozent liegen muss.“

Deutschland habe das Ziel, bis zum Jahr 2050 die gesamten Treibhausgasemissionen um 95 Prozent zu reduzieren. „Das schaffen wir nur, wenn wir im Verkehr auf nahezu Null Emissionen kommen.“

Krautzberger sprach sich auch für einen beschleunigten Ausstieg aus dem Kohlestrom aus. „Wenn wir kurzfristig noch etwas erreichen wollen, müssen wir schneller als bisher geplant aus der Kohleverstromung aussteigen.“

Deutschland habe sich verpflichtet, seine Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu reduzieren. „Derzeit liegen wir bei unter 28 Prozent“, sagte Krautzberger. Wenn keine zusätzlichen Anstrengungen unternommen werden, wären wohl nur 32 Prozent zu erreichen.

Vor allem im Energiesektor, der für knapp die Hälfte der deutschen Treibhausgasemissionen verantwortlich ist, sieht Krautzberger noch eine Möglichkeit für Reduktionen, die bis 2020 eine Wirkung zeigen. Ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden, könnten elf bis zwölf der ältesten Braunkohlekraftwerke stillgelegt werden. Bei den dann noch verbleibenden Kraftwerken, die älter als 20 Jahre sind, müsste die derzeitige Stromproduktion halbiert werden.

Allerdings ließ sie offen, ob und wie die Energieversorger für diese Maßnahmen entschädigt werden sollen: „Am besten wäre natürlich ein konsensualer Weg – also über Verhandlungen und die Einsicht, dass eine Minderung politisch gewollt und gesellschaftlich richtig ist.“ (dts Nachrichtenagentur)

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5 Kommentare auf "Umweltbundesamt will Maut für sämtliche Kraftfahrzeuge"

  1. Steuerzahler sagt:

    Wie geht das noch gleich mit der Nullemission im Straßenverkehr? Ach ja, man stellt auf Elektro um. Der Strom dafür kommt ja dann aus der Steckdose, wenn die Sonne gerade scheint, oder es gerade windig ist. Und dafür brauchen wir natürlich die Maut. Die Kfz-Steuer und die Treibstoffsteuer reichen ja noch nicht. Und alles nur wegen der Klimareligion!
    Klima unser, der du bist im Himmel, beschworen werden deine Temperaturen, unser Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unsere tägliche Hiobsbotschaft gib uns heute und vergib keinem seine Schuld….
    Es ist nicht zu fassen! http://www.achgut.com/artikel/der_sonntagsfahrer_schnorchelkurs_fuer_barbara_hendricks

  2. Matze sagt:

    „Im Verkehrssektor gebe es seit 25 Jahren keinen Rückgang der Emissionen.“ Ach ne. Wie soll den der Schadstoffausstoß nachhaltig gesenkt werden, wenn die Verkehrsdichte immer weiter ansteigt? Selbst wenn die Automobilhersteller den Schadstoffausstoß stetig senken (gehen wir mal davon aus das sie es wirklich tun), wird dies durch stetig steigende Anzahl von Fahrzeugen wieder ausgeglichen.

  3. Johannes Zwerrfel sagt:

    Gauland: Klimaschutz als Deckmantel für staatliche Abzocke

    Der AfD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Alexander Gauland, lehnt die Forderungen der Präsidentin des Umweltbundesamtes, Maria Krautzberger (SPD), unter anderem nach einer allgemeinen Maut für alle PKW auf sämtlichen Straßen, entschieden ab:

    „Mit ihren Forderungen macht SPD-Frau Krautzberger deutlich, wie abgehoben und realitätsfern die politischen Eliten der Altparteien inzwischen sind.

    Um vorgeblich das völlig willkürlich gesteckte Ziel einer Reduktion der deutschen Treibhausgasemissionen um 40 Prozent zu verwirklichen, sollen mal wieder die einfachen Bürger zur Kasse gebeten werden.

    Zu Kfz-Steuer, Öko-Steuer und Mineralölsteuer soll nun auch noch eine PKW-Maut für alle Straßen eingeführt werden. Das ist sowohl ökonomisch wie ökologisch völliger Unsinn. Die Menschen, die auf das Auto angewiesen sind, werden deshalb nicht weniger fahren, sie werden nur weiter geschröpft. Wer, wie Frau Krautzenberger, hingegen mit dem vom Steuerzahler finanzierten Dienstwagen unterwegs ist, ist davon freilich nicht betroffen.

    Solche Vorhaben schaden lediglich dem Wirtschaftsstandort Deutschland und der breiten Bevölkerung. Eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes wird damit kaum erreicht. Sie wäre auch ohnehin völlig unmaßgeblich. Der Anteil des gesamten Verkehrs – inklusive Bus, Bahn, Flugzeug und Schifffahrt – an den gesamten deutschen CO2-Emissionen liegt bei nicht mal 20 Prozent. Der Anteil Deutschlands an den weltweiten CO2-Emissionen liegt bei etwa zwei Prozent. Das zeigt die ganze Widersinnigkeit solcher Forderungen.

    Während den Leistungsträgern der Gesellschaft immer mehr Geld aus der Tasche gezogen wird, sollen hingegen E-Autos subventioniert werden. Die Wohlhabenden, die sich einen teuren Tesla leisten können, dürfen sich also freuen. Nicht nur, dass sie sich in elitären Kreisen, als Weltretter feiern lassen können, sie sollen auch noch kräftig Geld damit sparen. Die fünfköpfige Familie hingegen, die auf einen Minivan angewiesen ist, darf die edlen elektromobilen Kosmopoliten dafür ordentlich subventionieren.

    Das ist weder sozial gerecht, noch hat das mit Umweltschutz auch nur das Geringste zu tun.“

  4. Johannes Zwerrfel sagt:

    Nichts liebt das linke Lager bekanntlich mehr, als die Bürger zu gängeln. Vorreiter hinsichtlich dieser zutiefst abzulehnenden Geisteshaltung sind momentan fraglos die Grünen, aber die SPD will offenbar unbedingt wieder gleichziehen.

    So hat nun die Präsidentin des Umweltbundesamtes, Maria Krautzberger von der SPD, in einem Interview ein Tempolimit von 120 auf unseren Autobahnen befürwortet.

    Damit aber bei weitem nicht genug der Gängelung: Diese Frau fordert allen Ernstes, auf allen Straßen in Deutschland (also nicht nur auf Autobahnen, sondern, Sie haben wirklich richtig gelesen, auf ALLEN Straßen!) eine Maut für PKW zu erheben.

    Und das ganze selbstverständlich nicht mit einem pauschalen Betrag, sondern auch noch kilometerabhängig. Weiß diese Frau eigentlich, dass die Menschen in Deutschland auf ihr Auto angewiesen sind – beispielsweise um zur Arbeit und auch wieder zurück zu ihrer Familie zu kommen?

    Damit zeigt sich einmal mehr: Die deutschen Sozialdemokraten haben den Bezug zur Realität der Bürger längst verloren. Diese Forderung ist nichts anderes als der Versuch, den Bürgern massiv in die Tasche zu greifen. Für einen durchschnittlichen Autofahrer in Deutschland würde diese Forderung nämlich – bei einem angenommenen Mautsatz von fünf Cent je Kilometer – bereits über 700 € kosten.

    Unsere freiheitliche Bürgerpartei lehnt das eine wie das andere Ansinnen entschieden ab. Mit uns wird es weder ein generelles Tempolimit auf Autobahnen noch eine kilometerabhängige Maut geben.

    Zeit, die Gängelung der Bürger zu beenden. Zeit für die #AfD.

    • Michi sagt:

      Hören Sie bitte auf die AfD als Freiheitlich und als Bürger Partei zu bezeichnen. Die AfD ist Vertreter einer Rechtsradikalen Minderheit